Los Angeles. .

Der deutsche-östereichische Film „Das weiße Band“ ist für einen Oscar nominiert worden. Dies wurde am Dienstag in Los Angeles bekannt gegeben. Chancen auf die begehrte Auszeichnung hat auch der Schauspieler Christoph Waltz für seine Rolle als SS-Offizier in „Inglourious Basterds“.

Deutschland und Österreich können bei der diesjährigen Verleihung auf neuen Oscar-Ruhm hoffen: Der deutsch-österreichische Film „Das Weiße Band“ von Regisseur Michael Haneke und der österreichische Schauspieler Christoph Waltz sind am Dienstag in Beverly Hills für den begehrtesten Filmpreis der Welt nominiert worden.

Das Science-Fiction-Spektakel „Avatar - Aufbruch nach Pandora“ von Regisseur James Cameron und das Irakkriegsdrama „Tödliches Kommando - The Hurt Locker“ von Camerons Ex-Frau Kathryn Bigelow sind mit jeweils neun Oscar-Nominierungen die diesjährigen Spitzenreiter. Die Werke wurden am Dienstag nicht nur beide in der Königskategorie Bester Film für einen Oscar vorgeschlagen. Cameron und Bigelow gehen auch als Nominierte für die beste Regie ins Rennen. Acht Nominierungen gab es für Quentins Tarantinos Weltkriegssatire „Inglourious Basterds“ - darunter ebenfalls für den besten Film und die beste Regie.

Zwei Nominierungen für „Das weiße Band“, ein für Filmkomponist Hans Zimmer

Hanekes Film „Das weiße Band“ wurde in den Kategorien „Bester Fremdsprachiger Film“ und „Beste Kamera“ nominiert. Der Streifen spielt am Vorabend des Ersten Weltkrieges und thematisiert die strengen Erziehungsmethoden in einem norddeutschen Dorf.

Christoph Waltz wurde für seine Rolle in Quentin Tarantinos Film „Inglourious Basterds“ als Bester Nebendarsteller nominiert. In dem Streifen spielt der in Wien geborene Waltz den sadistischen SS-Offizier Hans Landa. Waltz war für seine Darstellung bereits bei den Filmfestspielen von Cannes 2009 und jüngst bei den Golden Globe Awards ausgezeichnet worden. Er war bisher vor allem aus dem Fernsehen bekannt.

Der von den Fernsehsendern WDR und Arte produzierte Dokumentarfilm „Burma VJ – Reporting From a Closed Country“ von Anders Ostergaard ist in der Kategorie „Dokumentarischer Langfilm“ nominiert. Der bereits mehrfach international ausgezeichnete 83-minütige Film zeigt aus der Perspektive von Videojournalisten die von buddhistischen Mönchen angeführten und blutig niedergeschlagenen Proteste gegen das Militärregime in Burma 2007. Arte zeigt „Burma VJ“ als TV-Erstausstrahlung am 23. Feburar um 20.15 Uhr. Der in Deutschland geborene Filmkomponist Hans Zimmer, seit Jahrzehnten im Filmgeschäft erfolgreich, ist ebenfalls nominiert - für die Filmmusik zu Guy Ritchies „Sherlock Holmes“.

Zehn Filme für die begehrteste Trophäe als Bester Film nominiert

Als Beste Hauptdarstellerinnen sind Sandra Bullock für ihre Rolle in „The Blind Side“, die Britin Helen Mirren für ihre Darstellung der Sophia Tolstoi in „Ein russischer Sommer“, Carey Mulligan für „An Education, Gabourey Sidibe für ihre Rolle in „Precious“ und Meryl Streep für ihre Darstellung der Köchin Julia Childs in „Julie und Julia“ nominiert. Als Beste Hauptdarsteller sind Jeff Bridges für „Crazy Heart“, George Clooney für „Up in the Air“, der Brite Colin Firth für seine Rolle in „A Single Man“, Morgan Freeman für „Invictus“ und Jeremy Renner für seine Darstellung des Sergeant William James in „Tödliches Kommando“ nominiert.

Christoph Waltz tritt in der Kategorie „Bester Nebendarsteller“ gegen diese Kollegen an: Woody Harrelson für „The Messenger“, Christopher Plummer für seine Darstellung des Schriftstellers Leo Tolstoi in „Ein russischer Sommer“ und Stanley Tucci für seine Rolle in der Literaturverfilmung „In meinem Himmel“. Als Beste Nebendarstellerinnen sind nominiert: Penelope Cruz für ihre Rolle im Muscial „Nine“, Vera Farmiga und Anna Kendrick, die für ihre Rollen in „Up in the Air“ schon bei den Golden Globes gegeneinander angetreten waren, Maggie Gyllenhaal für „Crazy Heart“ und Mo’Nique für ihre Darstellung einer grausamen Mutter in „Precious“.

Preisverleihung am 7. März in Los Angeles

Für die „Beste Regie“ sind neben James Cameron, Kathryn Bigelow und Quentin Tarantino auch Lee Daniels für sein Social-Drama „Precious“ und Jason Reitman für „Up in the Air“ nominiert. Ins Rennen um die begehrteste aller Trophäen, den Oscar für den Besten Film, gehen „Avatar“, „The Blind Side“, „District 9“, „An Education“, „The Hurt Locker - Tödliches Kommando“, „Inglourious Basterds“, „Precious“, „A Serious Man“ und „Up in the Air“. Die Oscars, die prestigeträchtigsten Auszeichnungen der Kinobranche, werden am 7. März vergeben. (WEafp/ddp)

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