Berlin. . „Maleficent 2: Mächte der Finsternis“ führt zurück ins Reich von Dornröschen. Vor allem die beiden Hauptdarstellerinnen überzeugen.

Nach dem Sieg gegen König Stefan und der Verteidigung des Moores gegen die Menschen, leben Maleficent (Angelina Jolie), die oberste Fee, und ihre menschliche Ziehtochter Aurora (Elle Fanning) zurückgezogen im friedlichen Wald. Auroras Vermählung mit Prince Philip (Harris Dickinson) könnte das Reich wieder einen. Doch Maleficent ist zu oft von den Menschen enttäuscht worden und zunächst alles andere als begeistert. Aurora zuliebe willigt sie aber zur Hochzeit ein.

Beim Treffen der Familien kommt es schließlich zum Eklat: Königin Ingrith (Michelle Pfeiffer) reizt die mächtige Fee, die schließlich wutentbrannt das Schloss verlässt, woraufhin König John (Robert Lindsay) in einen tiefen Schlaf fällt, so wie einst Aurora. Der Verdacht fällt auf Maleficent. Sie soll ihn mit einem Fluch belegt haben. Aurora wendet sich von ihrer Mutter ab. Doch in Wahrheit schmiedet die böse Schwiegermutter Ingrith tief unter dem Schloss diabolische Pläne und erklärt den Waldbewohnern den Krieg.

Düsteres Dornröschen

Fünf Jahre ist es her, dass Disney den eigenen Zeichentrickklassiker „Dornröschen und der Prinz“ von 1959 mit Charles Perraults „Die Schöne, die im Walde schlief“ verwob und in einen Realfilm verwandelte. Heraus kam „Maleficent – Die dunkle Fee“, eine überraschend düstere Version des Märchenklassikers, erzählt aus der Perspektive der vermeintlich bösen Hexe. Für die Fortsetzung hat man sich viel Zeit gelassen. Da kommt die kurze Zusammenfassung der Ereignisse von Teil eins zu Beginn gelegen, um wieder hinein zu finden.

Auch in der Fortsetzung bleibt die Kamera in weiten Teilen bei Maleficent, die bald herausfindet, dass sie nicht die Einzige ihrer Art, sondern vielmehr Teil einer unterdrückten Rasse geflügelter Wesen ist, die den Aufstand gegen die Menschheit planen. Ist am Anfang noch alles schön verkitscht und märchenhaft, entfaltet sich alsbald eine große Intrige, die in einem Krieg mündet, bei dem viele der putzigen Feen und Flügelwesen umkommen. Der Stoff, aus dem definitiv kein Film für kleine Kinder gemacht ist.

Wettstreit zwischen zwei Frauen

Die Älteren erfreuen sich erneut an den beeindruckenden Effekten, fantasievollen Wesen und Kostümen, die nur noch Disney in so geballter Wucht auf die Leinwand loslässt. Der erste Teil des Märchen-Cocktails lockte 2014 immerhin Millionen von Kinobesuchern in die Lichtspielhäuser und das dürfte wahrscheinlich auch diesmal gelingen.

Besonders interessant ist dabei der Wettstreit zwischen den zwei Frauen, verkörpert von zwei großen Schauspielerinnen: Michelle Pfeiffer als intrigante Ingrith und Angelina Jolie als mächtige Maleficent liefern sich ein vorzügliches Machtduell, während die Männerschaft schläft (König John) oder vor sich hindöst (Prinz Philip).

USA 2019, 118 Min., R: Joachim Rønning, D: Angelina Jolie, Elle Fanning, Michelle Pfeiffer, Wertung 3 / 5 Punkten.