Cowboy Woody und seine Freunde sind wieder da und überzeugen in dem neuen Film von Pixar „Toy Story 4“ mit kreativen Ideen.

Seit mehr als 30 Jahren beglückt uns das Animationsfilmstudio Pixar mit seinen witzigen, spannenden und berührenden computeranimierten Filmen. Was 1986 mit der kleinen Lampe „Luxo Jr.“ und zahlreichen oscargekrönten Kurzfilmen begann, formte sich 1995 mit der Zusammenarbeit mit Walt Disney zu einem der wichtigsten Produzenten von Publikumsrennern im Haus mit der Maus.

Seinen Anfang nahm der Erfolg mit „Toy Story“, in dem Spielzeug zum Leben erwacht. Das Kinodebüt mauserte sich über die Jahre zur festen Säule in der Filmografie des Studios und brachte es auf zwei Fortsetzungen. Mit Teil drei fanden die Abenteuer von Cowboy Woody und Astronaut Buzz Lightyear eigentlich einen würdigen Abschluss. Ihr Besitzer Andy war zu einem Teenager herangewachsen und damit hieß es Abschied nehmen von den alten Spielzeugen. Doch es gab noch einige Geschichten zu erzählen, so dass die Pixars nun erneut zu Woody und seinen Freunden zurückkehren.

Mit Göffeln und Pfeifenreinigern

Nicht alle haben ein neues Zuhause bei der kleinen Bonnie gefunden. Besonders Woodys Freundin Porzellinchen fehlt ihm sehr und er macht sich Gedanken, was wohl aus ihr geworden ist. Doch seine wichtigste Aufgabe ist es, für Bonnie zu sorgen. Als sie in die Vorschule kommt, wo Spielzeug eigentlich keinen Platz hat, schleicht er sich in ihre Tasche und steht ihr bei. Mit einem Plastikgöffel und einem Pfeifenreiniger bastelt sie sich mit Woodys Hilfe kurzerhand ein neues Spielzeug, und wie es in der Welt von „Toy Story“ üblich ist, erwacht es zum Leben, als Bonnie ihren Namen unter seine Füße schreibt, denn fortan ist es ihr Spielzeug.

Der schräge Forky ist sich seiner Existenz aber zunächst nicht bewusst und will zurück in den Müll. Als er auf einem Ausflug verloren geht, macht sich Woody allein auf den Weg, um ihn zurück zu Bonnie zu bringen, und trifft dabei auf alte Bekannte, neue Freunde und die gruselige Gabby, die viel zu lange in einem Antiquitätengeschäft auf dem Regal verstaubte und zu drastischen Maßnahmen greift, um ihrem trostlosen Exil zu entkommen. Während man wohl bei jedem Sommerblockbuster mit der Nummer vier im Titel den Beigeschmack der Geldschneiderei verspüren würde, fühlt sich bei „Toy Story 4“ alles richtig an. Alleine, dass sich Drehbuchautor Andrew Stanton neun Jahre Zeit ließ, um die Geschichte von Woody & Co. weiterzuerzählen, zeugt davon, dass „Alles hört auf kein Kommando“ alles andere als ein halbgarer Schnellschuss ist. Vielmehr gelingt es ihm, die Serie zu einem würdigen Abschluss zu bringen, der trotzdem Möglichkeiten zu einer Fortsetzung bietet.

Urkomisch und magisch

Zu den beliebten Figuren der Welt von Woody kommen urkomische Charaktere hinzu und mit Gabby betritt eine Gegenspielerin die Bühne, die ihre eigene, nachvollziehbare Motivation mitbringt. Witzigster Neuzugang ist der einfältige Forky – einem unbeholfen zusammengeschusterten Wesen aus Müll eine Seele einzuhauchen, das gelingt wohl nur den Magiern von Pixar.

USA 2019, 100 Minuten
R: Josh Cooley
FSK 0, Wertung: 5 von 5 Sternen