Berlin. . Der flott inszenierte Animationsfilm „Pets 2“ über das Eigenleben von Haustieren knüpft an den Niedlichkeitsfaktor des Vorgängers an.

Anders als die oftmals bahnbrechenden Werke von Pixar oder Dream­­works bieten die Animationsfilme der 2007 gegründeten Produktionsfirma Illumination Entertainment kaum erzählerische oder technische Innovationen. Ihre vergleichsweise niedrigen Produktionskosten spielen kurzweilige Hits wie die Streifen der Minions-Reihe „Ich – Einfach unverbesserlich“ aber trotzdem regelmäßig um ein Vielfaches wieder ein.

Das geheime Leben der Haustiere

Im Sommer 2016 landete die Schmiede mit dem knuffigen „Pets“ über das geheime Eigenleben einiger Haustiere einen internationalen Erfolg, den Chris Renaud und sein Co-Regisseur Jonathan del Val nun in ähnlicher Manier weiterführen. Statt an die komplette Familie richtet sich die episodisch aufgebaute und inhaltlich schlichte Fortsetzung allerdings vor allem an die jüngsten Kinogäste.

Kaum haben der Jack Russell Terrier Max, der Neufundländer Duke und die befreundeten Haustiere aus einem New Yorker Mietshaus ihr letztes Abenteuer überstanden, wartet eine neue Herausforderung: Die Besitzer von Max und Duke bekommen Nachwuchs. Nach anfänglichen „Revierstreitigkeiten“ schließt Max den kleinen Liam ins Herz. Deswegen will der ziemlich hasenfüßige Hund das Kind beim Familienausflug auf einen Bauernhof vor Gefahren durch Wölfe und andere Tiere beschützen. Hilfreiche Tipps dafür bekommt er vom raubeinigen Wachhund Rooster.

Die in Manhattan verbliebenen Haustiere erleben derweil eigene Abenteuer. Um ihr Lieblingsspielzeug aus einer von Katzen überfüllten Wohnung zu retten, will sich die Zwergspitzdame Gidget als Stubentiger tarnen. Eine Schulung dafür erhält die Hündin von der divenhaften Katze Chloe. Daneben frönt das possierliche weiße Kaninchen Snowball weiterhin der Leidenschaft, als Superheld Gutes zu tun. Diesmal plant der tollkühne „Captain Snowball“ die Befreiung des Zirkustigers Hu, der unter einem gemeinen Dompteur leidet.

Besonders auf Kinder zugeschnitten

Im Vorgänger stand Jack Russell Terrier Max mehr oder minder im Mittelpunkt. Diesmal machen die Erlebnisse von Max, Duke und dem neu dazugekommenen Rooster den Handlungssträngen um Gidget und Snowball Platz.

So wirkt „Pets 2“ bisweilen wie eine Kurzfilmsammlung, die nur bei dem gelungenen Zusammenspiel von Stücken von Musikern wie Alicia Keys und Jay-Z und beim Finale zusammenhängt. Von einer ambitionierten Dramaturgie à la „Toy Story“ ist der Film allerdings weit entfernt.

Die Struktur mit den Parallelgeschichten kommt der Aufmerksamkeitsspanne von Kindern ebenso entgegen wie das generell hohe Erzähltempo, die knallige Farbgestaltung und der häufige Einsatz von Popsongs und der Filmmusik von Alexandre Desplat. Die in der deutschen Synchronfassung von Jan Josef Liefers, Jella Haase oder Dieter Hallervorden vorgetragenen Dialoge steuern immer auf den nächsten Gag oder die nächste Slapstick-Einlage zu. Vereinzelt bietet der atemlose und insgesamt fröhliche Film aber auch emotionale Momente. Das und die gelungene Parodie tierischer Verhaltensweisen unterhalten letztlich auch Erwachsene, zumal sämtliche Tiere sehr sympathisch gestaltet wurden.

USA/F/J 2019, 86 Min., R: Chris Renaud, Jonathan del Val, D: Jan Josef Liefers, Jella Haase, D. Hallervorden. Wertung: 3 / 5 Punkten.