Mila Kunis wird in ihren neuem Film zur Spionin. Für die Freundinnen Audrey und Morgan heißt es: Zwei gegen den Rest der Welt.

Die Chaotin Audrey (Mila Kunis, Bild re.) ist von klein auf darauf abonniert, vieles anzufangen und nichts davon zu Ende zu bringen. Dennoch findet sie es unmöglich, von ihrem festen Freund Drew (Justin Theroux) im Vorfeld ihres 30. Geburtstags per SMS den Laufpass zu bekommen. Und sie fällt erst recht aus allen Wolken, als ihr zwei Unbekannte auflauern, um der Ahnungslosen zu offenbaren, dass ihr Langweiler-Ex in Wahrheit ein in Schwierigkeiten steckender CIA-Agent ist, der von osteuropäischen Mafiosi um den halben Globus gehetzt wird.

Das Agentenduo bekundet gegenüber Drews Verflossener ein gesteigertes Interesse an den Habseligkeiten ihres Kollegen, die sie noch in Audreys Apartment vermuten. Doch bevor eine Übergabe ausgehandelt werden kann, taucht unverhofft Drew bei Audrey auf und wird vor deren Augen über den Haufen geschossen. Mit ihrer Mitbewohnerin, der arbeitslosen Schauspielerin und Nervensäge Morgan (Kate McKinnon, Bild li.) beschließt Audrey, die letzte Bitte ihres Ex zu erfüllen: Eine Statue mit darin versteckten und höchst brisanten Geheimdienstinformationen einer Kontaktperson in einem Wiener Kaffeehaus zu übergeben.

Nahaufnahme

Die Schauspielerin Mila ­Kunis (Foto re.) wurde besonders durch die Serie „Die wilden Siebziger“ bekannt.

Für ihre Rolle in „Black Swan“ wurde sie mit dem ­Saturn Award ausgezeichnet.

Die zwei Freundinnen fliegen von Los Angeles nach Österreich. Und nachdem die Übergabe der Statue in Wien scheitert, tritt man zu einer chaotischen, schnell blutig eskalierenden Hatz durch Europas Metropolen an. An den Fersen des Mädelsduos kleben bald nicht nur CIA und britische Geheimdienstler, sondern auch Söldner und eine Brutalo-Killerin osteuropäischer Herkunft – und allesamt sind scharf auf den Datenstick mit den verschlüsselten Infos. Klar ist ohnehin, dass Audrey und Morgan kaum jemandem trauen können.

Derbhumorige Kalauer

Während der Originaltitel des Films „The Spy Who Dumped Me“ die einstige 007-Mission „The Spy Who Loved Me – Der Spion, der mich liebte“ persiflieren soll, bezieht man sich hierzulande lieber auf eine andere Erfolgsreihe: nämlich „Bad Moms“, deren derbhumorige Kalauerkost mit den „Bad Spies“-Zoten vergleichbar ist. Soweit es „Bad Spies“ betrifft, zeigt die Regisseurin Susanna Fogel ein Talent für metropoles Sightseeing, tempoforciert choreografierte Action und schweißtreibende Verfolgungsjagden, die ernst gemeinten Agentenkrimis in nichts nachstehen. Kombiniert mit einem Humor, der permanent unter die Gürtellinie zielt, liegt obendrein der Vergleich zu Judd Apatows Kassenrennern auf der Hand, bei denen man sich ebenfalls auf niedrigem Niveau bestens amüsieren kann.

Im Gegensatz zu anderen Actionkomödien aus Hollywood spielt hier die unverbrüchliche Freundschaft der beiden Freizeitagentinnen von Anfang an eine überlebenswichtige Rolle. Das bleibt belastbarer als der übliche Boy-loves-girl-Romantikeinschub und erweist sich als tragfähig bis zum Ende des Films.

USA 2018, 117 Min., R: Susanna Fogel, D: Mila Kunis, Kate McKinnon, Justin Theroux, G. Anderson FSK 16, Wertung: 3 von 5 Sternen