Essen. Die DVD-Reihe "Hollywood Highlights" widmet sich Regisseuren und Schauspielern, die Filmgeschichte schrieben. Billy Wilder, Ernst Lubitsch, Marlene Dietrich und Gary Cooper sind in der anspruchsvollen Serie vertreten.

Der große Drehbuchautor und Regisseur Billy Wilder (1906 - 2002) stellte einst seine zehn Gebote auf: "Die ersten neun lauten: Du sollst nicht langweilen. Das zehnte heißt: Du sollst das Recht auf den Endschnitt haben."




Wilder hat tatsächlich das Publikum nie gelangweilt, seine Filme sprühen bis heute vor Esprit. Sagenhafte 21-mal war Wilder Oscar-nominiert. Eine Auswahl seiner Klassiker (darunter "Eine auswärtige Affäre", "Fünf Gräber bis Kairo") präsentiert die DVD-Reihe "Hollywood Klassiker", erschienen bei Universum Film. Sie zeigen, dass Wilder die verschiedensten Genres von der Komödie über das Drama bis hin zum Antikriegsfilm virtuos beherrschte. Die Hollywood-stars rissen sich darum, mit Wilder zu arbeiten, viele Schauspieler wurden durch ihn erst zu Filmgrößen. In den "Hollywood Highlights" gibt es u. a. ein Wiedersehen mit Marlene Dietrich, Ginger Rogers oder Anne Baxter.

Eine weitere Säule des frühen, so geistreichen wie eleganten Hollywood-Kinos bilden die Filme von Ernst Lubitsch. Seinen Komödienstil sehen auch aktuelle Star-Regisseure als vorbildhaft an. In der Klassiker-Reihe ist Lubitsch u. a. mit "Serenade zu dritt" vertreten. Darin kann sich der junge Gary Cooper, der später im Western "Zwölf Uhr mittags" Filmgeschichte schrieb, von seiner komischen Seite zeigen.

Wandelndes Risiko

Gary Cooper (1901-61). (c) AFP
Gary Cooper (1901-61). (c) AFP © AFP | AFP





Obwohl Preston Sturges (1898 - 1959) zum Schluss als Hollywoods wandelndes Risiko galt, weil er Etats und Drehzeiten überzog, war er auf dem Höhepunkt seiner Karriere der bestbezahlte Regisseur der Filmstadt. "Sullivans Reisen", ebenfalls in der Highlights-Reihe erschienen, gilt bis heute als einer der hundert besten Filme aller Zeiten. Die bitterböse Satire auf das Pseudo-Engagement und die Profitgier der Filmindustrie hat nichts von ihrer Aktualität verloren. Sturges ebnete übrigens auch späteren Jahrhundert-Regisseuren wie Billy Wilder oder Orson Welles den Weg.

Die Klassiker-Reihe umfasst aber nicht nur Einzel-, sondern auch Doppel-DVDs, die sich dann Genres wie "Western", "Thriller" oder "Action" widmen. Der "Western"-Schuber zeigt z. B., dass "Metropolis"-Regisseur Fritz Lang auch dieses Feld beackerte. Zu "Überfall der Ogalalla" zitierte Lang gern einen Brief, in dem ihm ehemalige Gleisarbeiter bestätigten, sie hätten den alten Westen noch nie so authentisch abgebildet gesehen.