Essen. In der Komödie “Halbe Brüder“ von Christian Alvart Witzig versucht eine ungleiche Notgemeinschaft an einem Strang zu ziehen, um an Geld zu kommen.

Julian Lindemann, Yasin Philip Blöckers und Ademola „Addi“ Tomo haben die gleiche Mutter und drei unterschiedliche Väter. Die drei Helden der neuen deutschen Gaunerkomödie sind titelgemäß „Halbe Brüder“. Gemein ist ihnen aber auch, dass sie dringend Geld brauchen. Julian wurde beim Trickbetrug erwischt und muss Schulden blechen.

Yasin hechelt verzweifelt seinem erfolgreichen Adoptivvater nach und Addi braucht die Rapperkarriere fürs Ego und die Familie, denn er hat seine Freundin geschwängert. Beim Notar kommen die Halbbrüder erstmals zusammen. Mutter ist verstorben und stellt ein fettes Erbe in Aussicht. Erst aber müssen Julian, Yasin und Addi gemeinsam ihre biologischen Väter aufsuchen.

Action ohne Spannung und übertriebener Unsinn

Die ungleiche Notgemeinschaft auf Roadtrip ist in etwa so originell wie ihre Besetzung. Julian wird gespielt von Sido, der hier Paul Würdig heißt und genau danach aussieht. Yasin ist Fahri Yardim, der sich anschickt, Ralf Richter als Deutschkinos Brüllaffe zu beerben. Tedros Teclebrhan mimt den Homeboy aus dem Amateur-Ghetto. Geschrieben hat den Film Doron Wisotzky, der sein Formhoch als Co-Autor bei „What a Man“ nicht wieder erreicht hat.

Auch die Regiekarriere von Christian Alvart ist seit dem Debüt „Antikörper“ in beständigem Sinkflug. Mit seinem ersten Komödienversuch bestätigt sich das mit trügerischen Attraktionen (Gaststars wie Roberto Blanco im Brusthaarpeeling), spannungsentleerter Action und schierem Unsinn, wenn ein Typ im Hasenkostüm den fauchenden Psycho-Killer gibt. Alle anderen reden viel bis zu viel. Witzig geht echt anders.

Wertung: Zwei von fünf Sternen