Gereifte Boybands: New Kids on the Block und Backstreet Boys gehen gemeinsam auf Tour.

Erst stürmten die neuen Kids den Block, knapp zehn Jahre später übernahmen die Jungs vom Hinterhof das Kommando. Nun sind die Boybands zu NKOTBSB fusioniert. Im Interview erzählen Howie Dorough (38, Backstreet Boys) und Joey McIntyre (39, New Kids on the Block) von Gemeinsamkeiten, Unterschieden und Tourneen im fortgeschrittenen Alter.

Vor 20 Jahren kamen eure jungen Fans mit ihren Müttern zu den Konzerten. Sind die als Großmütter heute noch dabei?

Joey: Ja, ziemlich oft sogar. Viele haben von damals noch eine Verbindung zu uns, auch wenn sie nur ihre Kinder fahren mussten. Manchmal frage ich noch im Publikum nach, ob die Töchter bei diesem Besuch wenigstens das Ticket bezahlt haben (lacht).

Ihr seid auch älter geworden und demnach keine Boybands mehr. Wie soll man euch nun nennen?

Joey: Das ist mir egal. Wenn man keinen Namen mehr für uns findet, haben wir uns praktisch selbst überholt, und das ist gut. Das Boyband-Ding hat mich am Anfang auch gestört. Ich dachte immer: Drückt uns keinen Stempel auf. Aber jetzt sind wir damit ein Teil der Pop-Geschichte.

Howie, hast du in den 80ern und 90ern NKOTB gehört?

Howie: Auf jeden Fall! Ich erinnere mich auch noch daran, dass auf den Rückseiten ihrer Kassetten oft Instrumentalstücke waren. Meine Mutter hat mich dazu gebracht, damit eine Karaoke-Nummer einzustudieren und die Aufnahme an den NKOTB-Fanclub zu schicken. Ich habe aber nichts von ihnen gehört, sie ist wohl im Papierkorb gelandet (lacht).

Joey, wie denkst du über die Backstreet Boys als Nachfolger?

Joey: Ganz einfach: Sie hatten große Hits, ihre Musik ist gut – ich bewundere das. Als die New Kids noch die Zeit hatten, sich zu konzentrieren, haben wir auch gute Musik gemacht. Aber als es zu groß wurde, da haben wir die Welt nicht mehr anhalten können, um ein gutes Album zu machen. Wir hätten uns ein bisschen mehr mit der Musik beschäftigen können. Aber nun haben wir eine zweite Chance.

Plant ihr etwa, wie die Backstreet Boys, ein neues Album?

Joey: Ja – jetzt habe ich es verraten. Wir sprechen schon lange darüber, und wir machen einen Schritt nach dem anderen. Aber die Backstreet Boys sind da wohl weiter als wir.

Wie ist es zu eurer Zusammenarbeit gekommen?

Howie: Man muss kein Raketenwissenschaftler sein, um auf diese Idee zu kommen. Manager und Promoter kamen auf uns zu und haben gefragt, ob wir uns das vorstellen können. Und da sich die beiden Bands schon lange kennen, war es gleich interessant. Als wir es 2010 bei einem NKOTB-Konzert in New York getestet haben, sind die Leute sofort durchgedreht.

War es früher leichter, sich auf eine Tournee vorzubereiten?

Joey: Nicht unbedingt. Wir sind jetzt alle mehr oder weniger in Form, die Voraussetzung ist einfach da. Und wir rennen nicht mehr wie wahnsinnig über die Bühne, sondern wissen, was wir tun. Das ist einfacher für uns, aber nicht weniger spektakulär.

Kann noch eine andere Boyband bei euch einsteigen?

Howie: Nein, es reicht uns. Wir haben nun eine „Street“ und einen „Block“ – eine ganze Stadt brauchen wir nicht.

10.5. in Oberhausen (KöPi-Arena, einziger NRW-Termin). Karten (51,50-68,50 €) gibt’s in unseren TICKET-SHOPs unter 01805 / 280 123 sowie www.DerWesten.de/tickets