Deutschlands frechster Comedian geht 2012 mit seinem neuen Programm auf Tournee.

Dieser Comedian polarisiert das Publikum wohl wie kaum ein zweiter: Oliver Pochers Pointen sind meistens frech, gern provokativ, und für den beherzten Sprung ins nächste Fettnäpchen ist er sich selten zu schade. Wir sprachen mit dem dreifachen Vater (33), der im kommenden Frühjahr mit seinem neuen Programm „Die Wahrheit und nichts als die Wahrheit“ auf Tournee geht.

Hallo Herr Pocher, konnten Sie letzte Nacht durchschlafen?

Pocher: Ja, wieso?

Ich frage, weil Sie drei kleine Kinder haben...

Pocher: Ja, aber das kriegt man schon hin.

Machen Sie jetzt auch ein Baby-Programm wie schon Michael Mittermeier und andere?

Pocher: Nein, es wird nicht ausschließlich darum gehen. Aber ich werde auf jeden Fall darauf Bezug nehmen. Alleine schon, weil sich von meinem letzten Programm bis jetzt massiv was getan hat. Von null auf drei Kinder – das kriegen nur ganz wenige in so kurzer Zeit hin!

Machen Sie als junger Vater nun andere Gags – ein bisschen softer?

Pocher: Das wird auf gar keinen Fall passieren. Da wird genauso reingebolzt wie früher. Wo es hart werden soll, wird es auch hart werden.

In Ihrem Wikipedia-Eintrag gibt’s eine eigene Rubrik mit der Überschrift „Skandale“ – haben Sie schon mal einen Gag bereut?

Pocher: Nein.

In Ihrem neuen Programm geht es um die „Wahrheit und nichts als die Wahrheit“ – wie kamen Sie auf die Idee?

Pocher: Ich brauchte einfach ein allgemeines Motto, unter dem ich alles machen kann. So kann ich zum Beispiel die Wahrheit über das Single-Dasein, Partnerschaft, Kinder bekommen etc. erzählen. Aber auch Fragen beantworten wie: „Warum gibt’s die Super-Nanny nicht mehr?“

Ach, warum denn nicht?

Pocher: Das muss ich mir bis zum Start meiner Tournee noch ausdenken...(lacht)

Sie haben mehrfach den Bravo-Otto bekommen – ist Ihr Humor eher etwas für jüngere Menschen?

Pocher: Das hing natürlich damit zusammen, dass ich bei VIVA angefangen habe. Und VIVA wird nun mal mehr von den 14- bis 29-Jährigen gesehen. Aber das hat sich durch diverse Sendungen wie z.B. „5 gegen Jauch“ geändert – mittlerweile kennt man mich sicherlich auch in den älteren Zielgruppen.

Sie haben 2008 aber auch den Preis der beleidigten Zuschauer bekommen.

Pocher: Und ich habe mir diesen Gipsfisch bei dem älteren Herrn, der ihn verliehen hat, sogar zu Hause abgeholt – das haben wir bei „Schmidt & Pocher“ gezeigt. Ich würden den Preis aber jetzt wieder zurückgegeben und gegen einen Integrations-Bambi tauschen...

Sie sind ja sehr vielfältig aktiv – Comedy, Quizshow, Sportsendung, Filmschauspieler – was können Sie denn am besten?

Pocher: Das ist ganz schwer zu sagen. Ich bin in der privilegierten Situation, nach dem Lustprinzip arbeiten zu können. Deshalb bin ich sehr froh, die Chance bekommen zu haben bei Sky mit „Samstag Live!“ eine Sportsendung zu moderieren.

Was trauen Sie sich nicht zu?

Pocher: Es gibt keine Sendung, die ich mir nicht zutrauen würde – ob ich daran Spaß hätte, ist aber etwas anderes.

Wieso fällt Ihr Name eigentlich nie, wenn vom Gottschalk-Nachfolger bei „Wetten, dass..?“ die Rede ist?

Pocher: Auch der ist bestimmt irgendwo gefallen – jeder, der vor der Kamera einen geraden Satz sprechen kann, wurde doch ins Gespräch gebracht.

Würden Sie’s denn machen?

Pocher: Darüber mache ich mir Gedanken, wenn das ZDF mich fragen würde. Grundsätzlich muss jeder Kandidat das Risiko abwägen. Am Kollegen Lippert sieht man ja auch, was passiert, wenn ein Engagement in dieser Größenordnung nicht richtig läuft – das kann nahezu das Karriereende bedeuten.