Essen. . Kurse und Fitnessstudios in Essen sind im Januar gefragt wie nie. Die Wahrheit ist aber auch: Oft halten gute Vorsätze beim Sport nicht lange.
Der Weg in das neue Jahr führt für viele über Stepper, Matten und Hantelbänke. Jeder Zweite nimmt sich vor, sich mehr zu bewegen, so lange das Jahr noch jung ist. Das zeigen Umfragen. Sportanbieter in Essen sehen in diesen Tagen, was das zur Folge hat: Fitnessstudios, Vereine und Trainer sind gefragt wie zu keiner anderen Zeit. „Bis zu 30 Prozent der Mitgliedschaften werden im Januar abgeschlossen“, sagt Dustin Tusch vom Arbeitgeberverband deutscher Fitness- und Gesundheits-Anlagen. Doch die Wahrheit ist auch: Oft lässt der Ehrgeiz schnell wieder nach.
Personal Trainer: „Einige Menschen haben falsche Vorstellungen“
Falk Niederstein ist Personal Trainer in dem Studio Vitalform in Bredeney. „Auch wir spüren das Phänomen der guten Vorsätze, die wieder fallen gelassen werden. Gerade im Premium-Bereich“, sagt er. Und er kann sich erklären, warum viele Fitnesswillige ihre Pläne über den Haufen werfen: „Sie haben falsche Vorstellungen.“
Seriöses Training funktioniere nicht wie ein Friseurbesuch, bei dem man selbst nicht viel leisten muss und trotzdem nach zwei Stunden ein Ergebnis sieht. „Bei uns wird hart gearbeitet und das möchten viele nicht.“ Als erfahrener Trainer könne man häufig vorhersagen, wer es ernst meint und wer ein Kandidat für den schnellen Rückzug ist: „Das sind die, die nach dem Erstgespräch erklären, nun zunächst ihren Terminkalender suchen zu müssen, bevor es mit dem Probetraining weitergehen kann“, sagt Niederstein, der als „Athletiktrainer des Jahres 2018 im Amateursport“ ausgezeichnet worden ist.
Einige Fitnessstudios antworten nicht auf Nachfragen
Gute Vorsätze, die schnell verpuffen – in den großen Fitnessstudios spricht man offensichtlich nicht gerne darüber. Einige Anfragen bei Essener Anbietern blieben unbeantwortet. Kooperativ zeigte sich die Presseabteilung der Kette FitX mit Sitz in Essen. „Grundsätzlich ist es bei uns im ersten Quartal des Jahres voller“, sagt eine Sprecherin. Zum Konzept der Studios gehöre es, die Menschen langfristig zu begeistern. Was in den meisten Fällen auch funktioniere: „Ein Sommerloch gibt es bei uns nicht.“
Auch Anbieter wie das Sport- und Gesundheitszentrum Nienhausen, das zur Essener Sport-Betriebsgesellschaft gehört, spüren den Motivationsschub zum Jahresbeginn: „In unseren Kursen ist das erste Trimester am stärksten besucht“, sagt Einrichtungsleiter Frank Bündert. Er traut sich zu, schon vorher einzuschätzen, wer durchhält und wer aufgibt. „Entscheidend ist der Eigenantrieb. Oft fällt es den Menschen nach einem Urlaub oder Krankheitsausfall schwer, wieder einzusteigen.“