Oberhausen. . Advent, Advent, die Hütte brennt: In Oberhausen sorgt das „Ruhrpott Metal Meeting“ wieder für lautstarke Festivalfreuden in der Vorweihnachtszeit

Stets im Dezember, wenn es aufs Fest der Liebe zugeht und im Radio täglich die „Last Christmas“-Taktung gesteigert wird, erschallt in Oberhausen das musikalische Antidot gegen allzu viel zuckersüße Besinnlichkeit: Das „Ruhrpott Metal Meeting“ lockt am 7. und 8.12. bereits zum vierten Mal die Headbanger mit Gitarrenriffs wie Donnerhall in die Turbinenhalle. Spätestens mit der anstehenden Ausgabe sollte also der Traditionsstatus des Indoor-Festivals besiegelt sein.

Thrash Metal aus Gelsenkirchen

Möchte man das lautstarke Event am zweiten Adventswochenende tatsächlich als rockenden Gegenentwurf zum Christfest verstehen – das muss man ja nicht – , bietet gerade das Programm des ersten Tages einen passenden Anknüpfungspunkt. Top-Act sind am Freitag mit Venom nämlich die legendären Pioniere des satanischen Black Metal. Genau genommen haben die Briten dem Genre sogar den Namen geschenkt, denn der leitet sich vom gleichnamigen Album der Mannen um Sänger und Bassist Cronos ab.

„Ruhrpott Metal Meeting“- die Infos

Termin: 7.+8.12. Turbinenhalle, Im Lipperfeld 23, Oberhausen (Fr 17.30 Uhr, Sa 14.45 Uhr).

Karten (Tagesticket ab ca. 47 €, Festivalticket ca. 85 €) gibt’s in unseren LeserLäden, unter 0201 / 804 60 60 sowie auf www.ruhrticket.de.

Nur damit nun niemand Genrefremdes erschrickt: Natürlich sind Venom, die im Dezember ihr 15. Album seit der Bandgründung 1979 veröffentlichen, nicht wirklich Satanisten, waren sie nie. Aber Titel wie „Welcome To Hell“ oder „At War With Satan“ lassen sich zum harten Geriffe einfach so wunderbar singen.

Das fanden Anfang der 80er auch die Gelsenkirchener Sodom um Sänger Tom Angelripper. Heute sind die beinharten Venom-Fans von einst selbst eine Thrash-Metal-Institution und wärmen in Oberhausen neben ihren US-Kollegen Exodus die Headbanger-Nacken für das Set ihrer Jugendidole vor.

Ein Label feiert Geburtstag

Komplettiert wird das Freitags-Line-up u.a. von zwei Engel-Formationen – die kommen aber erwartungsgemäß alles andere als weihnachtlich daher. Vielmehr selbstmörderisch und sogar tödlich: Die Amis Death Angel vergrößern das Thrash-Metal-Angebot zum Festivalauftakt dabei ebenso wie die ­Suicidal Angels aus Griechenland.

Stilistisch abwechslungsreicher präsentiert sich das Programm am Samstag. Dafür ist auch mehr Platz, denn neben der Hauptbühne, der Ruhrpott Stage, wird nun zusätzlich die Flöz Stage bespielt. Hier feiert das Dortmunder Metal-Label Century Media sein 30-jähriges Bestehen und lässt dafür eigene Bands wie die Gothic-Metal-Truppe Lacuna Coil und die Schweden Dark Tranquility mit ihrem Melodic Death Metal antreten.

Fans der letzteren Schwermetall-Spielart kommen am späten Samstagabend dann auch vor der Ruhrpott Stage auf ihre Kosten: Hier bitten die finnischen Children of Bodom ab 23 Uhr zum Festivalfinale. Weiterer skandinavischer Besuch kommt am Samstag mit den dänischen Hardrockern D-A-D und Skálmöld aus dem eisigen Reykjavík nach Oberhausen. Während die Isländer Viking-Metal im Gepäck haben, servieren die Schotten Ale­storm am selben Abend Piraten-Metal – beide Stile kombinieren harte Riffs mit folkigen Elementen.

Komplettiert wird das Samstagsprogramm schließlich von den Frankfurter Bier-Thrashern Tankard und der Band Motorjesus. Trotz des Verweises aufs weihnachtliche Geburtstagskind im Namen sollte man jedoch auch von den Mönchengladbacher Hardrockern (von Fans auch Motorjupp genannt) keine allzu besinnlichen Weisen erwarten.