In der region. . Sein neues Programm heißt „Jubel, Trubel, Heiserkeit“, mit diesem kommt der Comedian auch in die Region. Wir sprachen mit ihm über die Familie - und wohin es mit ihr in den Urlaub geht.
Zuletzt machte Johann König live die „Milchbrötchenrechnung“ auf (die DVD des Programms erscheint am 10.8.), nun dürfen sich die Fans auf neue Gags des Erfolgscomedians freuen. Ab September geht der 46-Jährige unter dem Motto „Jubel, Trubel, Heiserkeit“ auf Tournee. Stefan Moutty hat mal nachgefragt, ob er schon genug Witze zusammen hat.
Spielt der Titel Ihres neuen Programms auf Ihre Stimme an? Oder beschreiben Sie nur das bekannte Phänomen, dass sich nach Jubel und Trubel am Folgetag oft Heiserkeit einstellt?
Johann König: Das ist durchaus als Anspielung auf die Stimme zu verstehen. Mich haben solche Anspielungen eigentlich immer genervt. Ich finde meine Stimme im Grunde relativ normal. Bei den ersten TV-Auftritten ist sie mir allerdings oft ins stimmbruchartige verrutscht. Das war die Aufregung. Das war keine Absicht. Der Johann König mit dieser Stimme hat nicht mehr viel mit dem zu tun, wie ich heute bin. Und mit dem Programm-Titel schlage ich jetzt einmal zurück bzw. einen Bogen in die Vergangenheit.
Wessen Stimme hätten Sie denn gerne, wenn Sie tauschen könnten?
Die von Tom Waits wäre nicht schlecht.
Wie weit sind Sie mit Ihrem neuen Programm – sind Ihnen schon ein paar gute Witze eingefallen?
Ich bin doch kein Witzeerzähler! Wenn ich mal einen klassischen Witz einbaue, dann habe ich den aus dem Internet. Ich sehe mich eher als Geschichtenerzähler. Ich erzähle Geschichten aus meinem Leben, die von der Fantasie in krass-kranke Gefilde getragen werden können. Die Hälfte des neuen Programms ist in Ansätzen fertig. Ansätze, Stichpunkte, Freiräume für Improvisation, viel mehr ist es wohl noch nicht. Aber es wird!
Haben Sie eine bestimmte Vorgehensweise beim Schreiben eines Programms?
Ich erzähle mir etwas. Eine Begebenheit, ein Gedankengebäude, eine Assoziationskette. Das mache ich laut. Beim Spaziergang oder in der Badewanne. Sobald ich etwas schmunzeln muss, schreibe ich es auf.
Ich las, Sie sind gelernter Sonderpädagoge. Inwieweit hilft Ihnen Ihre Ausbildung und Berufserfahrung als Comedian?
Ich bin erst einmal gelernter Kinderkrankenpfleger. Aber das hilft auch nicht. Den Blick auf die Besonderheiten von Menschen, den habe ich sicherlich. Aber warum und was dazu geführt hat und was mir dabei hilft, das kann ich kaum beurteilen.
Ihre jungen Kollegen Luke Mockridge und Chris Tall füllen heute große Arenen. Können Sie über deren Gags lachen?
Die jungen Kollegen sind Popstars, die mit viel Energie und körperlichem Einsatz die Menschen ihres Alters mit den Themen abholen, die für sie aktuell sind: Facebook, Tinder, Mutter und pupsen. Und das machen sie ganz großartig, charmant und mit dem Ehrgeiz, den es braucht, um diese Massen zu unterhalten. Solch eine Besessenheit geht mir völlig ab. Ich hole die Leute da ab, wo sie nicht sind. Dass das so lange so gut geht, hätte ich nie gedacht. Ich bin dankbar und betrachte die jungen Arenenfüller neid- und teilnahmslos.
Sie sind dreifacher Vater, und Kinder sagen bekanntlich immer wieder die lustigsten Sachen. Verdanken Sie Ihrem Nachwuchs schon Inspirationen fürs neue Programm?
Die meisten Anregungen ergeben sich gerade daraus, dass zu den drei Kindern und der Katze noch ein Hund dazu gekommen ist. Oder anders gesagt: Das letzte Kind hat Fell. Jetzt ist richtig Halligalli in der Bude. Und das ist schön. Das ist sehr schön. Das muss man sich nur immer wieder sagen. Der Hund mag mich allerdings nicht und knurrt mich an. Das ist nicht so schön. Ich kann ihn weder streicheln noch alleine anleinen. Ich weigere mich auch, seine Haufen wegzumachen. Ein irres neues Spannungsfeld. Die Kleine wollte neulich allen Ernstes auf dem Hund reiten. Das geht natürlich nicht so einfach. Darum suche ich gerade den passenden Sattel.
Die Sommerferien stehen an. Verraten Sie mir, wohin es in den Urlaub geht?
Wir fahren ans Meer. Dahin, wo Frankreich am hässlichsten ist. Am Ärmelkanal. Da wo die Atomfässer vor sich hin rosten. Da werde ich den Hund ins Wasser schicken.
Worauf freuen Sie sich in den Ferien am meisten?
Auf die Zeit, wenn die Kinder im Bett sind.