Witten. . Hup Holland Hup! Die Niederländer Eleni Gossen und Donald Koppedraaijer wollen im Sommer im einstigen Soccerplace einen Trampolinpark eröffnen.

Ideen, wie man Leute bespaßen kann, haben die Holländer ja. Eleni Gossen und Donald Koppedraaijer ganz besonders: Sie haben eine Halle am Mewer Ring 12 gepachtet, in der einst Tennis gespielt wurde, dann zehn Jahre lang Indoor-Fußball. Der „Soccerplace“ schloss vor wenigen Wochen. Nun folgt das große Hüpfen.

Eleni Gossen und Donald Koppedraaijer machen sich mit der Wittener Halle selbstständig. Beide kommen aus der Fitnessbranche und arbeiten in den Niederlanden für einen Anbieter, der sechs Kombi-Hallen aus Indoor-Spielplatz und Trampolinpark betreibt. „Das ist schlau, denn wenn die Kinder zu alt werden für den Indoor-Spielplatz wechseln sie in die Trampolinanlage“, sagt Koppedraaijer. Trotzdem sei das Hüpfen auf Gumminetzen eine deutsche Leidenschaft. Hier schießen die Trampolinhallen wie Pilze aus dem Boden.

Mehr Gastronomie, billigerer Eintritt

„Wir haben geguckt, wo das Potenzial liegt, wo viele Leute auf kleiner Fläche erreichbar sind“, sagt Eleni Gossen. Und obwohl Witten von Trampolinhallen umzingelt scheint – in Essen (AirHop), Dortmund (Superfly) und Hagen (Sprungwerk) – glauben sie an die Ruhrstadt. Sie sehen am Mewer Ring bald fitnessbewusste Studenten hüpfen, Sportvereinsmitglieder bei Ausflügen oder Angestellte bei Weihnachtsfeiern. Vor allem aber können hier Kinder ihren Geburtstag feiern. Sie haben gut auf die Konkurrenz geguckt: die nehme teurere Eintrittspreise und biete wenig Gastronomie. Und sie haben sich vielleicht nicht solche spaßigen Aktionen überlegt.

Die Animationen, die die Geschäftsleute aus Mittelholland auf ihrem Computer zeigen, sehen vielversprechend aus. Sie werden das komplette Interieur der Halle erneuern, der grüne Kunstrasen, die Bar, die Toiletten – alles kommt weg. „JumpKravt“ wird die Trampolinhalle dann heißen.

Ninja-Parcours und Freefall-Rutsche

Neben den Feldern, die vor allem fürs Fitnessspringen benötigt werden, gibt es zum Beispiel eine Riesenrutsche mit freiem Fall. Man plumpst also mehrere Meter tief aus der Röhre auf ein Trampolin. Dann ist ein Ninja-Parcours aufgebaut, der einen Wettkampf zwischen zwei Leuten erlaubt. Und es gibt den „Glow jump“. Da springt man in einer nur mit Schwarzlicht erleuchteten Extra-Halle und trägt dabei Leuchtsocken. „Manchmal legt dazu auch live ein DJ auf.“

Die Gastronomie wird ins Innere der Halle verlegt, es wird abgeteilte Bereiche für Kindergeburtstage geben. Die Eltern können in einer mittig in der Halle liegenden Lounge Kaffee trinken und haben den hüpfenden Nachwuchs immer im Blick.

Im Spätsommer soll die Halle ihre Tore öffnen, glauben die Inhaber. Sechs bis acht Wochen dauere die Umbauzeit und Installation der Trampoline. Im Moment laufen Bewerbungsgespräche, um einen Betriebsleiter zu finden. Muss derjenige denn gut Trampolin springen können? „Noch nicht, aber wir würden ihn zum Training in die Niederlande schicken“, lacht Eleni Gossen. Hup Holland Hup!

>> Fußballhalle schloss nach zehn Jahren

Am 12. Mai wurde im „Soccerplace“ im Gewerbegebiet Wullener Feld zum letzten Mal gekickt, dann schloss Inhaberin Ute Brinkmann nach zehn Jahren Betrieb ihre Fußballhalle.

  • Je schlechter das Wetter, umso besser lief das Geschäft. Brinkmann wollte sich aber schon länger umorientieren, sie hat neben der Arbeit noch studiert.