Frankfurt. Gladiatoren mit bis zu 1500 PS treffen beim US-Kultevent „Monster Jam“ aufeinandern. Auf der Europa-Tour kommt das PS-Spekatakel nach Hessen.
Amerikaner lieben Pick-up-Trucks – und sie lieben es „big“. Dass in den 70er-Jahren also ein handwerklich begabter Pick-up-Fan auf die brillante Idee kam, seinem Schätzchen einen Satz Riesenschlappen zu verpassen, war eher keine Überraschung. Monstertrucks taufte man diese gänzlich unproportional bereiften PS-Protze bald. Als ein gewisser Bob Chandler den seinigen 1981 schließlich erstmals über einige Schrottautos chauffierte, erfand er nicht nur eine außerordentlich beliebte Volksbelustigung, sondern legte auch den Grundstein für eine ganz neue Motorsport-Disziplin.
„Monster Jam“ heißt die Rennserie, die in den USA heute Football-Stadien füllt und den Hinterwäldler-Spaß von einst in einen perfekt vermarkteten Mix aus sportlichem Wettkampf und Show verwandelt hat. Die Stars des Spektakels haben rund 1500 PS, heißen „Grave Digger“ (dt.: Totengräber), „Maximum Destruction“ (gr. Foto, dt.: Maximale Zerstörung) oder „Zombie“ – und stehen auch in deutschen Spielwarenhandlungen als Hot-Wheels-Flitzer im Regal.
Sprünge, Crashs, Saltos
Im Mai haben große und kleine Kinder nun die hierzulande äußerst seltene Gelegenheit, auch die großen Vorbilder in Aktion zu erleben: Auf seiner Europa-Tournee macht der „Monster Jam“-Zirkus für ein exklusives Deutschland-Gastspiel in der Frankfurter Commerzbank-Arena Station. Wo sonst die Eintracht kickt, ist dann kein Grashalm mehr zu sehen: 7500 Tonnen Sand und 25 Schrottautos bilden den überdimensionalen Spielplatz für die Monstertrucks.
Im ersten Durchgang treten jeweils zwei Kontrahenten in einem Spurtrennen gegeneinander an. Nur ein Warm-up für die Kür, die folgt: Beim „Freestyle“, der Königsdisziplin im Motorsport mit den großen Reifen, brettern „Grave Digger“ & Co. ganz nach Gusto über Rampen, Hügel und Altblech. Wer hier die spektakulärste Figur macht, bekommt die Top-Wertung der Jury.
Die Zuschauer erwartet eine Brachial-Choreografie mit bis zu 30 Meter weiten Sprüngen, Crashs und sogar Saltos der Monstertrucks. Und die Kunststücke von Freestyle-Motocrossern – bei entsprechenden Events allein schon eine zugkräftige Attraktion – gibt’s beim Monster Jam als Garnitur sogar noch obendrauf.