BERLIN. . Klein, aber oho: In „Downsizing“ wird geschrumpften Menschen ein besseres Leben versprochen. Ein Film mit Starbesetzung wie Matt Damon und Christoph Waltz.
Ach, könnte man doch noch mal von vorne anfangen, das denkt sich auch Paul (Matt Damon, Foto li.), der immer noch im Haus seiner Eltern im Städtchen Omaha wohnt. Er ist Anfang 40, hat ein mickriges Gehalt, und es gibt keine Hoffnung, dass sich seine Lebenssituation verbessern wird. Darunter leidet auch seine Frau Audrey (Kristen Wiig), die sich ein anderes Leben erträumt hatte.
Parallelwelt verkleinerter Menschen
Doch dank einer revolutionären Erfindung aus Norwegen scheint eine Lösung in Sicht. Dem Wissenschaftler Dr. Jorgen Asbjørnsen (Rolf Lassgård) und seinem Team ist es nämlich gelungen, eine Verkleinerungsmethode zu erfinden, die den Menschen auf weniger als ein Zehntel seiner Größe reduzieren kann. Rund um diese „zellulare Miniaturisierung“ – besser bekannt als „Downsizing“ – ist mittlerweile ein ganzer Wirtschaftszweig entstanden: Für die „Kleinen“ gibt es riesige Areale, in denen sie in gut behüteten Städten leben – und das in Saus und Braus, denn die Kosten für Häuser, Nahrung und vieles mehr sind minimal. 100 000 US-Dollar sind in der Gemeinde „Leisureland“, in der die geschrumpften Menschen zusammenleben, etwa 12,5 Millionen wert. Ein gewaltiger Unterschied.
Infos zu den Akteuren
Der deutsch-österreichische Schauspieler Christoph Waltz ist besonders durch Quentin Tarantinos Filme „Inglourious Basterds“ und „Django Unchained“ bekannt geworden.
Er ist unter anderem mit dem Oscar und dem Golden Globe Award ausgezeichnet worden.
Also entschließt sich Paul zusammen mit seiner Frau Audrey die unumkehrbare Schrumpfung zu wagen. Blöd nur, dass Audrey in letzter Minute einen Rückzieher macht und Paul nun alleine dasteht in seinem schnieken Minihaus. Doch zwei Menschen werden fortan für ihn wichtig: der extrovertierte Nachbar und Aufschneider Dusan Mirkovic (Christoph Waltz) und die vietnamesische Putzfrau Ngoc Lan Tran (Hong Chau). Sie führt Paul in eine Parallelwelt innerhalb der Downsizing-Community ein. Denn merke: Auch hier sind nicht alle gleich.
Ein ambitionierter Film
Co-Autor, Regisseur und Produzent Alexander Payne hat sich bereits mit Filmen wie „About Schmidt“, „The Descendants“ und „Sideways“ einen Namen gemacht – Filme, die alle einen außergewöhnlichen Blickwinkel gemein haben. Auch hier packt er jede Menge Themen in seinen ambitionierten Film: Überbevölkerung, Ressourcenschonung, das Zusammenleben in einer Utopie. Science-Fiction-Freaks sind hier allerdings falsch, denn das Spannungs- oder Gefahrenelement einer Schrumpfung interessiert Payne nicht, ihm geht es um eine eher sanfte, satirische Metapher auf das menschliche Verhalten.
Gemeinsam mit James Price entwickelte Payne zudem eine besondere Bildsprache, denn die visuellen Effekte spielen hier eine große Rolle. Doch ebenso wichtig war es dem Team, dass die Miniaturwelt glaubhaft erscheint: Die Gemeinde „Leisureland“ wurde komplett in einem Studio aufgebaut – 14-mal kleiner, als sie in der Realität wäre.
Etwas zu lang geraten
So faszinierend die Szenerie mitunter ist, so wenig mitreißend ist jedoch die mit 135 Minuten um einiges zu lang geratene Geschichte um einen gutmütigen Normalo, der erkennen muss, dass er immer ein gutmütiger Normalo bleiben wird. Es gibt wahrlich Schlimmeres.