Region. Von Wildgehegen über Parks bis hin zu Industriekultur: Wir geben Ausflugs-Tipps für Sonnengenuss im Ruhrgebiet, Sauerland und am Niederrhein.

Frühlingszeit in NRW: Zahlreiche Orte locken bei den ersten Sonnenstrahlen Ausflügler an. Viele Outdoor-Attraktionen öffnen ihre Pforten. Schon für kleines Geld kann man im Ruhrgebiet, im Sauerland und am Niederrhein schöne Erlebnistage verbringen. Ob Wildgehege, Park oder Freiluftmuseum - wir haben einige Ausflugs-Tipps für Sie zusammengestellt.

Kaisergarten in Oberhausen

Ein Naherholungsgebiet mit Streichelzoo - das ist der Kaisergarten in Oberhausen. Besonders bekannt ist die bunte Brückenskulptur "Slinky Springs to Fame", die 2011 vom Frankfurter Künstler Tobias Rehberger für die Emscherkunst errichtet wurde.

Spaziergänger genießen einen Spaziergang im Kaisergarten in Oberhausen.
Spaziergänger genießen einen Spaziergang im Kaisergarten in Oberhausen. © Jörg Schimmel / Funke Foto Services

Aber auch die Pflanzen- und Tierwelt im Kaisergarten hat einiges zu bieten. Rothirsche, Steinböcke und Zwergziegen haben ihre Heimat im Tiergehege gefunden. Praktisch: Spaziergänger, die den Park in Oberhausen erkunden, müssen hier auch keinen Eintritt zahlen.

Fast ausschließlich einheimische Tiere wie Waschbären, Rehe, Pfauen, aber auch Schweine, Esel, Ponys und Hühner leben auf dem 28 Hektar großen Areal. Viele der Tiere sind sehr zutraulich und lassen sich von kleinen und großen Besuchern gerne füttern und streicheln. Im Park können die artgerechten Leckereien direkt erworben werden.

Für Erwachsene bietet es sich an, nach dem tierischen Vergnügen noch einen Abstecher in die nahegelegene Ludwig Galerie im Schloss Oberhausen zu machen oder in die Schlossgastronomie einzukehren.

  • Anschrift: Tiergehege im Kaisergarten, am Kaisergarten 30 Oberhausen
  • Eintritt frei

Mehr als Industriekultur: der Landschaftspark Duisburg-Nord

Von grauer Industrie hin zum grünen Naherholungspark: Das stillgelegte Eisen-Hüttenwerk im Norden Duisburgs bietet heute auf seinen rund 180 Hektar Fläche nicht nur erlebbare Ruhrgebietsgeschichte, sondern auch allerlei Sport- und Erlebnis-Angebote - vom Tauchzentrum im alten Gasometer bis hin zum alpinen Klettergarten. Vom Hochofen, der heute als Aussichtsplatzform genutzt wird, haben Besucher einen schönen Blick über die große Anlage.

Ein Jogger läuft an den blühenden Narzissen neben dem Landschaftspark-Nord in Duisburg vorbei.
Ein Jogger läuft an den blühenden Narzissen neben dem Landschaftspark-Nord in Duisburg vorbei. © Stephan Eickershoff / FUNKE Foto Services

Auf dem Wasserspielplatz und in der Riesenröhrenrutsche kommen auch kleine Ausflugsgäste auf ihre Kosten. Beliebt ist der Landschaftspark auch bei Hobby-Fotografen. Schöne Aufnahmen des Denkmals sind aber nicht nur bei Sonnenschein möglich - auch bei Nacht wird die Industrieanlage durch Lichtinstallationen in verschiedenen Farben erleuchtet.

Das Areal des Industriedenkmals ist häufig auch Ort von Veranstaltungen - von Klassikkonzerten bis hin zur Extraschicht, der Nacht der Industriekultur.

Ein kleiner Tipp zum Vormerken: Am 6. und 7. Mai findet erneut das Street Food Festival im Landschaftspark statt. Köche bieten kulinarische Spezialitäten aus der ganzen Welt an und bereiten sie direkt vor Ort zu. Besucher können schauen, riechen, fühlen und probieren. Auch für Veganer und Vegetarier soll es wieder ein reichhaltiges Angebot geben. Der Eintritt ist frei. Weitere Informationen gibt es auf www.street-food-festival.de

Jenseits spezieller Veranstaltungen ist der Landschaftspark rund um die Uhr geöffnet. Der Eintritt zum Parkgelände an der Emscherstraße 71 ist frei. Auf der Homepage des Landschaftsparks gibt es zudem Informationen zu geschichtlichen Führungen.

Chinesische Gartenkunst an der Ruhr-Universität

Pagoden und Pavillons: Der Chinesische Garten bietet ein besonderes Flair zum Entspannen.
Pagoden und Pavillons: Der Chinesische Garten bietet ein besonderes Flair zum Entspannen. © Ingo Otto

Pagoden-Architektur, Teichlandschaft und kleine Wandelgänge: Der Chinesische Garten der Ruhr-Universität Bochum ist nicht nur für Studenten und Mitarbeiter der Universität ein beliebter Ort der Entspannung. Auch Besucher tauchen gern in die besondere ostasiatische Atmosphäre ein.

Das kleine Stück China - mitten im Botanischen Garten der Uni gelegen - ist rund 1000 Quadratmeter groß und ein Geschenk der chinesischen Partner-Universität Tongji in Shanghai. Teich, Felsenlandschaft und Pavillons wurden 1990 unter Anleitung chinesischer Spezialisten angelegt. Zahlreiche Materialien wie Ziegel und Fliesen wurden eigens aus China importiert.

Nach dem Vorbild südchinesischer Gelehrtengärten angelegt, ist der Bochumer Garten Sinnbild chinesischer Philosophie: Architektur und Natur sollen in besonderem Gleichgewicht harmonieren. Von Mai bis Ende August bietet der Freundeskreis des Chinesischen Gartens öffentliche Führungen an, die die Symbolik erklären. Mehr Informationen dazu gibt es auch im Internet auf der Homepage.

  • Geöffnet hat der Chinesische Garten stets während der allgemeinen Öffnungszeiten des Botanischen Gartens.
  • Parken können Besucher kostenfrei an der Ruhr-Universität, Universitätsstraße 150 in Bochum.

Mit der Ruhrtalbahn durch das Revier

Den Frühling mit Fahrtwind genießen - dafür braucht es nicht immer ein modernes Gefährt. Ein besonderes Erlebnis ist die Fahrt mit den historischen Zügen der Ruhrtalbahn auf den alten Trassen, die einst das südliche Ruhrgebiet, die "Wiege des Ruhrbergbaus", durchzogen.

In den Waggons - von der 1. bis zur 4. Klasse - fühlen sich die Fahrgäste in die Blütezeit der Kohle-Industrie im Ruhrgebiet zurückversetzt. Begleitet werden sie von Schaffner, die in nostalgischen Uniformen vor Ort die Fahrkarten verkaufen.

Die Bahnfahrten pendeln zwischen dem Eisenbahnmuseum Bochum-Dahlhausen und Hagen Hauptbahnhof. Stopps sind unter anderen an der Henrichshütte in Hattingen, an der Burg Blankenstein, an der Ruine Hardenstein in Witten und am Museum Zeche Nachtigall. So lässt sich die Bahnfahrt schön mit Museumsbesuchen oder Spaziergängen an der Ruhr verbinden.

Vom 1. Mai bis 28. Juli fahren die Schienenbusse immer freitags und sonntags (außer 1. Sonntag im Monat, da fährt der Dampfzug auf dieser Strecke). An Feiertagen beginnen die Fahrten erst um 12 Uhr. Den kompletten Fahrplan gibt es hier.

Neu in diesem Jahr ist das "Schöner Tag"-Paket: Bei allen Schienenbusfahrten können Gruppen mit mehr als 5 Personen das Paket für je fünf Euro bei der Reservierung dazubestellen. Enthalten sind zwei Becher Kaffee oder Tee und ein Stück Kuchen oder zwei halbe belegte Käsebrötchen.

Römisches Leben im Archäologischen Park Xanten

Der Hafentempel im Archäologischen Park Xanten.
Der Hafentempel im Archäologischen Park Xanten. © dpa

Die spinnen gar nicht so sehr, die Römer. In Xanten jedenfalls kann man der Sache mal auf den Grund gehen und selbst auf echten römischen Pfaden wandeln. Denn auf dem Gelände des Archäologischen Parks befand sich einst die römische Stadt Colonia Ulpia Traiana.

Heute können Besucher in Deutschlands größtem archäologischen Freiluftmuseum erneut das römische Leben genießen: ob im nachgebauten Amphietheater oder auf den Stufen eines Tempels. Im zugehörigen Museum kommen nicht nur Historiker auf ihre Kosten: Viele kindgerechte Mitmach-Stationen erwecken die Geschichte zum Leben.

Auch draußen gibt es Attraktionen für Kinder: einen großen Abenteuerspielplatz zum Klettern, Rutschen und Schaukeln, sowie einen Wasserspielplatz.

Anschrift: Am Amphitheater, 46509 Xanten

Öffnungszeiten: von März bis Oktober täglich von 9 bis 18 Uhr

Eintrittspreise:

  • Erwachsene: 9 €
  • Kinder & Jugendliche unter 18 Jahren: frei
  • Menschen mit Behinderung: 6 €
  • Studierende, Auszubildende: 6 €
  • Familienkarte (2 Erwachsene und alle Kinder unter 18 Jahren): 18 €

Mehr Informationen gibt auf auf der Homepage des Museums.

Tierpark und Fossilium im Bochumer Stadtpark

Der Katta ist eine Primatenart aus der Gruppe der Lemuren und gehrt zu den Publikumslieblingen des Bochumer Tierparks.
Der Katta ist eine Primatenart aus der Gruppe der Lemuren und gehrt zu den Publikumslieblingen des Bochumer Tierparks. © Ingo Otto

Seltene Tierarten, kleine Wollknäule zum Streicheln und Knuddeln: Bei gutem Wetter sind dieTierparks vor allem für Familien beliebte Ausflugsziele.

Mitten im Stadtpark Bochums, der zum gemütlichen Spaziergang und Picknick einlädt, liegt der Tierpark, der mehr als 300 verschiedene Tierarten beheimatet. Dort bekommen Besucher aller Altersklassen einen Überblick nicht nur über die europäische Tierwelt. Im Aquarien- und Terrarienhaus befinden sich seltenen Echsen, Schildkröten, Kaimanen und Schlangen.

Besonderheit des Tierparks ist das 1996 eröffnete Fossilium. Mit seinen Exponaten bietet es einen Einblick in die Tier und Pflanzenwelt vor 150 Millionen Jahren.

  • Eintrittspreise: Erwachsene zahlen für eine Tageskarte 7 Euro, Kinder und Jugendliche (3 bis 17 Jahren) 3,50 Euro. Kinder unter 3 Jahren haben freien Eintritt. Hunde dürfen angeleint mitgenommen werden.
  • Anschrift: Klinikstraße 49, Bochum

Weitere Informationen gibt es auf: www.tierpark-bochum.de

LWL-Freilichtmuseum Hagen

Zahlreiche kleine Fachwerkhäuser verleihen dem Gelände des Hagener LWL-Freilichtmuseums seinen speziellen altmodischen Charme.
Zahlreiche kleine Fachwerkhäuser verleihen dem Gelände des Hagener LWL-Freilichtmuseums seinen speziellen altmodischen Charme. © Hans Blossey

Wer sich für die Geschichte des Handwerks im 19. und 20. Jahrhundert interessiert, der ist im Hagener LWL-Freilichtmuseum sicherlich richtig. Umrandet von zahlreichen Bäumen und sattem Grün erwartet die Gäste eine Mischung aus verschiedensten, mittlerweile meist in den Hintergrund gerückten Handarbeitsbranchen.

Ob an der Papiermühle, der Kupferschmiede, bei der Feilenhauerei, dem Zigarrenroller oder beim Schuhmacher – die Arbeiter lassen sich von den Gästen gerne bei ihrem Werk über die Schultern gucken. Auch kulinarisch hat das weitläufige Gelände im Stadtteil Selbecke einiges zu bieten: Mäckinger Kellerbier wird vor Ort gebraut, auch die Senfmühle, die Obstbrennerei und eine hauseigene Bäckerei laden zum Besuch ein.

Zahlreiche Fachwerkhäuser und die elegant-bequemen Museumsterrassen mit mehreren Restaurants ergänzen die heimelige Atmosphäre. Im kommenden Frühling und Sommer wird unterdessen der traditionsreiche Beruf des Kfz-Mechanikers in den Fokus des Programms gestellt. Unter dem Titel „Läuft wieder!“ blickt das Museum in eine Autowerkstatt der 60er Jahre, Zeitzeugen erzählen persönliche Geschichten und stellen den heute noch so wichtigen und beliebten Beruf vor. Für einige Sonntage planen die Verantwortlichen zur Zeit noch verschiedene Mitmachaktionen.

  • Eintrittspreise: Erwachsene 7 Euro, ermäßigt 3,50 Euro, Kinder und Jugendliche bis einschließlich 17 Jahre 2 Euro, Kinder bis zum 6. Lebensjahr erhalten freien Eintritt
  • Anschrift: Mäckingerbach, Hagen

Weitere Informationen gibt es auf: http://www.lwl.org/LWL/Kultur/LWL-Freilichtmuseum_Hagen

Bilsteintal Warstein

Mitten im Sauerland bietet sich im Frühjahr traditionell die Gelegenheit, einigen besonders niedliche Jungtieren beim Aufwachsen zuzuschauen. Doch nicht nur für die süßen Rehkitze lohnt sich ein Besuch im Warsteiner Bilsteintal. Die Tropfsteinhöhle wurde im Herbst mit einer komplett neuen LED-Beleuchtungsanlage ausgestattet, eine Luchsfütterung kann gegen geringe Gebühr aus nächster Nähe betrachtet werden und auch so selten in freier Wildbahn auftauchende Tiere wie Füchse können in Ruhe beobachtet werden.

  • Öffnungszeiten: ganzjährig, bei Tag und Nacht
  • Eintrittspreise: Der Eintritt ist frei. Höhlenführungen kosten 5 Euro für Erwachsene, 3 Euro für Kinder
  • Anschrift: Im Bodmen 52, Warstein

Weitere Informationen gibt es auf: http://www.bilsteintal.de/

Wisent-Wildnis am Rothaarsteig

Die Wisent-Wildnis am Rothaarsteig bietet Jung und Alt die Gelegenheit, sich die in Deutschland so seltenen Rindtiere aus nächster Nähe in deren natürlichen Umgebung anzuschauen. Wichtig hierbei: Der knapp drei Kilometer lange Rundwegpfad ist ein weitgehend naturbelassenes Areal, entsprechende Kleidung und Trittsicherheit sind für den Besuch demnach unerlässlich.

Für Eltern mit Kinderwägen und Gehbehinderte gibt es einen befestigten Weg mit eingeschränkter Sicht ins Gelände. Und: Von jeder Eintrittskarte wird ein Euro für das Artenschutzprojekt zur Wiederansiedlung der Wisente in Wittgenstein abgeführt.

  • Eintrittspreise: 5,50 Euro für Erwachsene, 3,50 Euro für Kinder
  • Anschrift: Weidiger Weg 100, Bad Berleburg-Wingeshausen (auf der K42)

Weitere Informationen gibt es auf: http://www.wisent-welt.de/tourismusmagnet-wisent-wildnis-am-rothaarsteig/

Halde Norddeutschland, Neukirchen-Vluyn

Das 2006 errichtete
Das 2006 errichtete "Hallenhaus" throht an exponierter Stelle auf der Spitze der Halde. © Olaf Fuhrmann / FUNKE Foto-Services

Beim „Dong Open Air“ besuchen seit 2001 jedes Jahr Tausende von Metal-Anhängern die Bergehalde des früheren Bergwerks Niederberg, um gemeinsam die „Pommesgabeln“ in die Luft zu recken. Doch auch abseits des international vielbeachteten Musikfestivals hat die Halde Norddeutschland in Neukirchen-Vluyn am unteren Niederrhein einiges zu bieten. Vom Haldentop genießen die Besucher tolle Ausblicke auf die Region und in der Luft umherwirbelnde Gleitschirmflieger.

Sofern diese vorher die exakt 359 Stufen der von Konditionstrainern gern genutzten (und von Fußballmannschaften gehassten) „Himmelstreppe“ oder einen der zahlreichen Wanderwege hinter sich gelassen haben. Auch das Stahl-Skelett namens „Hallenhaus“ hat sich in den letzten Jahren zu einem Touristenmagneten entwickelt. Teile des Geländes können per Anmeldung auch für private Veranstaltungen genutzt werden.

  • Öffnungszeiten: ganzjährig, bei Tag und Nacht
  • Eintrittspreise: Der Eintritt ist frei.

Weitere Informationen gibt es auf: https://www.neukirchen-vluyn.de/de/inhalt/halde-norddeutschland/

Hülsenbecker Tal in Ennepetal

Das Hülsenbecker Tal, welches traditionell als Ausgangspunkt verschiedenster Wander- und Nordic-Walking-Touren dient, wurde in seinem unteren Drittel als Landschaftspark gestaltet und ist im Ennepe-Ruhr-Kreis als Naherholungsgebiet so bekannt wie beliebt. Zahlreiche verschiedene Tierarten können beobachtet werden, zwei Kinderspiel-Zonen halten auch die Jüngsten auf Trab und zwischen Mai und September läuft auch die Konzertreihe „Sang oder Klang“, bei der regionale Chöre, Orchester und Bands vorwiegend an Sonntagen auftreten und für akustische Beschallung sorgen.

Auch die traditionelle „Meilerwoche“ mit vielen Sonderaktionen lockt Jahr für Jahr viele Besucher in das Landschaftskleinod im Ennepe-Südkreis. An den ganz heißen Tagen kann ein Aufenthalt im nur wenige hundert Meter entfernten Freibad „Platsch“ für Abkühlung sorgen.

  • Öffnungszeiten: ganzjährig geöffnet, bei Tag und Nacht
  • Eintrittspreise: Der Eintritt ist frei.

Weitere Informationen gibt es auf: http://www.ennepetal.de/kultur-freizeit-tourismus/ennepetal-erleben/huelsenbecker-tal/