Essen. . William Masters und seine Frau Virginia Johnson schrieben Geschichte. Das amerikanische Forscherpaar läutete die sexuelle Revolution ein. ZDFneo zeigt ab diesem Dienstag eine hochklassige amerikanische Serie mit brillanten Büchern, starken Darstellern und subtilem Humor.

Die sexuelle Revolution begann nicht mit dem Woodstock-Festival – sie begann mit Dr. William Masters (1915–2001). Der Gynäkologe aus Cleveland, US-Staat Ohio, beendete in den 50ern die Ära der Prüderie, indem er die menschliche Sexualität wissenschaftlich erforschte – gemeinsam mit Gattin Virginia Johnson (1925–2013). Wenig überraschend führte das Paar in ihrem Umfeld zunächst einen Kampf allein gegen alle.

Stoff für intelligente Massenunterhaltung

Das Paar war aus der Sicht von 50er-Jahre-Moralisten angreifbar: Virgina Johnson war geschiedene Mutter zweier Kinder. Zudem protokollierten das Paar Masters/Johnson anfänglich die Arbeit der Prostituierten Betty.

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Michelle Ashford und der amerikanische Sender Showtime erkannten in diesem Stoff Potenzial für intelligente Massenunterhaltung, und sie hatten Recht damit. 2011 lief die erste Folge. Die Serie „Masters of Sex“ (Dienstag, ZDFneo, 22.45 Uhr) war so erfolgreich, dass der Sender nur einen Monat nach der Serien-Premiere die zweite Staffel bestellte.

Der Publikumserfolg in den Staaten erklärt sich so: Erstens, Sex geht in den USA immer, und, zweitens, sind die 60er-Jahre aktuell das nostalgische Gegenbild zu den Problemen, die das Land heute meistern muss. Dazu kommt, drittens, dass die Serie hervorragend gemacht ist. Der Mix aus Beziehungsgeschichten und Forschungsthema wirkt überzeugend, die Folgen sparen nicht mit subtiler Komik, die Figuren sind ausnahmslos gut besetzt, darunter Hollywood-Star Beau Bridges in einer Nebenrolle, und obendrein haben die Bilder Kino-Qualität.