Berlin. . Die ARD kann mit dem ESC-Spektakel zufrieden sein. Fast neun Millionen schalteten zum Finale ein. So gut lief es zuletzt im Jahr 2011 mit Lena. Die ARD holte sich damit zwar am Samstag den Quotensieg, in der bisherigen Jahresbilanz liegt der Sender jedoch nur auf Platz zwei.

Der Eurovision Song Contest hat beim deutschen Publikum die beste Quote seit Lenas zweitem Grand-Prix-Auftritt im Jahr 2011 erreicht. 8,96 Millionen schalteten am Samstagabend ab 21 Uhr das Finale in Kopenhagen ein, bei dem Travestiestar Conchita Wurst aus Österreich den Titel holte und sich die deutsche Band Elaiza mit dem 18. Platz begnügen musste. Das entspricht einem Marktanteil im Gesamtpublikum von 34,7 Prozent. Der Marktanteil bei den 14- bis 49-Jährigen betrug 41,9 Prozent.

Das Vorprogramm aus Hamburg mit Moderatorin Barbara Schöneberger um 20.15 Uhr lockte bereits 4,84 Millionen Zuschauer (16,9 Prozent) an. In den vergangenen zehn Jahren hatte die Live-Übertragung vom Finale nur drei Mal noch bessere Werte erzielt.

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Beim ESC 2011 in Düsseldorf, als Lena Meyer-Landrut als Titelverteidigerin aufgetreten war, hatten knapp 14 Millionen Zuschauer eingeschaltet, bei ihrem ersten Sieg 2010 sogar 14,7 Millionen. 2006, als Texas Lightning für Deutschland angetreten waren, waren es 10,4 Millionen am Bildschirm gewesen.

Parallel zum ESC 2014 erreichte der ZDF-Krimi mit "Kommissarin Lucas" 6,16 Millionen (20,5 Prozent). RTL konnte 2,49 Millionen für die Rankingshow "Die 10 krassesten Beauty-Phänomene" erwärmen. Danach kam die Show "Martin Rütter Live!" auf 1,94 Millionen (6,5 Prozent).

Conchita für Österreich

Conchita Wurst holt nach 48 Jahren den ESC wieder nach Österreich.
Conchita Wurst holt nach 48 Jahren den ESC wieder nach Österreich. © dpa
Sie überzeugte das europäische Publikum nicht nur mit einem James-Bond-mäßigen Song und einer großartigen Stimme...
Sie überzeugte das europäische Publikum nicht nur mit einem James-Bond-mäßigen Song und einer großartigen Stimme... © Getty Images
...sondern auch mit einem Traum von einem Kleid.
...sondern auch mit einem Traum von einem Kleid. © dpa
Hinter der Kunstfigur Conchita steckt der Österreicher Thomas Neuwirth.
Hinter der Kunstfigur Conchita steckt der Österreicher Thomas Neuwirth. © dpa
Als Dragqueen mit Vollbart zieht er gegen die Diskriminierung von Homosexuellen in den Kampf.
Als Dragqueen mit Vollbart zieht er gegen die Diskriminierung von Homosexuellen in den Kampf. © dpa
Conchita hat ersichtlich kein Problem mit großen Auftritten: Hier bei der Eröffnungsfeier des ESC...
Conchita hat ersichtlich kein Problem mit großen Auftritten: Hier bei der Eröffnungsfeier des ESC... © dpa
...am 4. Mai in Kopenhagen.
...am 4. Mai in Kopenhagen. © dpa
In Österreich ist Conchita Wurst keine Unbekannte. Sie nahm auch schon an der Talentshow...
In Österreich ist Conchita Wurst keine Unbekannte. Sie nahm auch schon an der Talentshow... © dpa
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..."Die große Chance" im ORF teil. © dpa
Beim ESC trat Conchita mit dem Song
Beim ESC trat Conchita mit dem Song "Rise Like a Phoenix" an. © dpa
Ein paar Fans in Kopenhagen durften Conchita schon vorab live sehen.
Ein paar Fans in Kopenhagen durften Conchita schon vorab live sehen. © dpa
Aber Conchita hat nicht nur Fans.
Aber Conchita hat nicht nur Fans. © dpa
Der russische Politiker Vitalo Milonow bezeichnete  Conchita Wurst als
Der russische Politiker Vitalo Milonow bezeichnete Conchita Wurst als "himmelschreiende Propaganda von Homosexualität und spirituellem Niedergang." © dpa
Und Aram Sargsyan, der beim ESC für Armenien antrat...
Und Aram Sargsyan, der beim ESC für Armenien antrat... © dpa
...wurde mit den Worten zitiert, er werde es
...wurde mit den Worten zitiert, er werde es "irgendwie ertragen" müssen, neben diesem Künstler aufzutreten. © dpa
Und man könne Wurst hoffentlich helfen,
Und man könne Wurst hoffentlich helfen, "sich zu entscheiden, ob sie eine Frau oder ein Mann ist". © dpa
Sargsyan entschuldigte sich später und beteuerte er sei falsch übersetzt worden. Das war Conchitas erster Sieg - noch vor dem Finale.
Sargsyan entschuldigte sich später und beteuerte er sei falsch übersetzt worden. Das war Conchitas erster Sieg - noch vor dem Finale. © dpa
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Sat.1 strahlte das Trickmärchen "Shrek 2" aus, das wollten 1,63 Millionen (5,4 Millionen) sehen. RTL hatte den Actionthriller "Glimmer Man" im Programm, das schalteten 1,20 Millionen ein (4,0 Prozent). ProSieben erreichte mit der Komödie "Bad Sitter" 1,17 Millionen (3,9 Prozent). Den Actionfilm "Bulletproof Monk - Der kugelsichere Mönch" auf Vox schauten 0,91 Millionen (3,0 Prozent). Kabel eins wartete mit zwei Folgen der Krimiserie Navy CIS auf, das sahen 0,79 Millionen (2,7 Prozent) und 0,99 Millionen (3,2 Prozent).

In der bisherigen Jahresbilanz liegt das ZDF mit 13,3 Prozent auf dem ersten Platz. Die ARD ist mit 12,2 Prozent vor dem privaten Marktführer RTL mit 11,1 Prozent. Sat.1 folgt mit 8,1 Prozent, ProSieben kommt auf 5,5 Prozent, Vox auf 5,2 Prozent, RTL II auf 3,9 Prozent sowie Kabel eins auf 3,8 Prozent und Super RTL auf 1,7 Prozent. (dpa)

Alle 26 Platzierungen

Platz 1: Conchita Wurst für Österreich mit
Platz 1: Conchita Wurst für Österreich mit "Rise Like a Phoenix". Das hätte auch ein Bond-Titelsong sein können, und die Stimme war beeindruckend. 290 Punkte. © dpa
Platz 2: The Common Linnets sangen
Platz 2: The Common Linnets sangen "Calm After The Storm" für die Niederlande. Es klang, als hätten June Carter und Johnny Cash "Every Breath You Take" von Police gesungen. 238 Punkte. © Getty Images
Platz 3: Sanna Nielsen, Schweden, wandelte mit ihrem Lied
Platz 3: Sanna Nielsen, Schweden, wandelte mit ihrem Lied "Undo" auf den Spuren von Celine Dion. 218 Punkte. © dpa
Platz 4: Aram MP3 aus Armenien mit
Platz 4: Aram MP3 aus Armenien mit "Not Alone". Ein bisschen Dracula, ein bisschen Rammstein für Vorsichtige. 174 Punkte. © Getty Images
Plazu 5: Andras Kallay-Saunders (Ungarn) mit
Plazu 5: Andras Kallay-Saunders (Ungarn) mit "Running". Thema Kindesmisshandlung, und das wurde auf der Bühne auch noch tänzerisch dargestellt. 143 Punkte. © Getty Images
Platz 6: Maria Yaremchuk (Ukraine) mit
Platz 6: Maria Yaremchuk (Ukraine) mit "Tick-Tock". Ein Mann lief dazu im Hamsterrad. Musste er den Strom für die Windmaschine erzeugen? 113 Punkte. © dpa
Platz 7: Direkt hinter der Ukraine die Russinnen
Platz 7: Direkt hinter der Ukraine die Russinnen "Tolmachevy Sisters" mit "Shine". Wie so viele Acts hatten auch sie ein Sportgerät auf der Bühne - eine Wippe. 89 Punkte. © dpa
Platz 8: Der Norweger Carl Espen mit
Platz 8: Der Norweger Carl Espen mit "Silent Storm". Das klang so traurig, dass auch das Publikum Mitleid bekam. Wenn es ganz leise wurde, gab es Szenenappalus. 88 Punkte. © dpa
Platz 9: Bassim vertrat das Gastgeberland Dänemark: Sein
Platz 9: Bassim vertrat das Gastgeberland Dänemark: Sein "Cliche Lovesong" erinnerte an die besseren Zeiten von Take That. 74 Punkte. © dpa
Platz 10: Ruth Lorenzo aus Spanien mit 'Dancing in the Rain'. Echter Regen von der Hallendecke, aber warum singt eine Spanierin englisch? 74 Punkte.
Platz 10: Ruth Lorenzo aus Spanien mit 'Dancing in the Rain'. Echter Regen von der Hallendecke, aber warum singt eine Spanierin englisch? 74 Punkte. © Getty Images
Platz 11: Finnland. Die Band Softengine spielte
Platz 11: Finnland. Die Band Softengine spielte "Something Better", das auch von den "Killers" sein könnte. 72 Punkte. © dpa
Platz 12: Rumänien. Paula Seling & OVI mit dem Song
Platz 12: Rumänien. Paula Seling & OVI mit dem Song "Miracle". OVI spielte auf einem kreisrunden Klavier. Das Tolle daran: Es spielte auch ohne ihn weiter. 72 Punkte. © dpa
Platz 13: Sebalter aus der Schweiz mit
Platz 13: Sebalter aus der Schweiz mit "Hunter of Stars". Weißes Hemd, schwarze Weste und Geige - damit wurden auch schon ESCs gewonnen. Hier aber nur: 64 Punkte. © dpa
Platz 14: Donatan & Cleo repräsentierten Polen mit
Platz 14: Donatan & Cleo repräsentierten Polen mit "My Slowianie - We are Slavic". Satire im Text, Softporno am Bühnenrand. 62 Punkte, davon 10 aus Deutschland. © dpa
Platz 15: Pollapoenk aus Island und ihr Lied
Platz 15: Pollapoenk aus Island und ihr Lied "No Prejudice". Eine fröhliche Punk-Nummer, vorgetragen von den bestangezogenen Herren des Abends. 58 Punkte. © dpa
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Platz 16: Weißrusslands Ricky Martin heißt Teo. Sein Latin-Beitrag "Cheesecake" bekam 43 Punkte. © dpa
Platz 17: Molly aus Großbritannien hätte ihren Song
Platz 17: Molly aus Großbritannien hätte ihren Song "Children of the Universe" auch für den Soundtrack von "Mad Max 2" einspielen können. 40 Punkte. © dpa
Platz 18: Elaiza aus Deutschland mit
Platz 18: Elaiza aus Deutschland mit "Is it right". Sympathische Frauen, aber ein kraftloser Auftritt. 39 Punkte. © dpa
Platz 19: Sergej Cetkovic, aus Montenegro mit
Platz 19: Sergej Cetkovic, aus Montenegro mit "Moj Svijet". Flötentöne wie im "Titanic"-Soundtrack. Und einer der wenigen, der noch in Landessprache singt. 37 Punkte. © Getty Images
Platz 20: Freaky Fortune feat. RiskyKidd sind der Beitrag Griechenlands. Eine Eurodance-Nummer mit den Posen der Neunziger - und einem Trampolin auf der Bühne! 35 Punkte.
Platz 20: Freaky Fortune feat. RiskyKidd sind der Beitrag Griechenlands. Eine Eurodance-Nummer mit den Posen der Neunziger - und einem Trampolin auf der Bühne! 35 Punkte. © dpa
Platz 21: Emma aus Italien sang das rockige
Platz 21: Emma aus Italien sang das rockige "La Mia Città". Gianna Nannini ließ grüßen. 33 Punkte. © dpa
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Platz 22: Dilara Kazimova Aserbaidschan sang "Start A Fire". Trotz Trapezartistik hoch über der Bühne nur: 33 Punkte. © dpa
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Platz 23: Firelight aus Malta, die mit dem folkigen "Coming Home" antraten. 32 Punkte. © dpa
Platz 24, der drittletzte: Valentina Monetta aus San Marino mit
Platz 24, der drittletzte: Valentina Monetta aus San Marino mit "Maybe". Sie stand in einer Muschel, am Klavier saß das ESC-Urgestein Ralph Siegel. 14 Punkte. © Getty Images
Platz 25: Tinkara Kovac aus  Slowenien mit Querflöte und
Platz 25: Tinkara Kovac aus Slowenien mit Querflöte und "Round and around". Eine Mischung aus Königsdrama und Jethro Tull. 9 Punkte. © dpa
26 Platz: Twin Twin aus Frankreich verbreiteten mit ihrem Song
26 Platz: Twin Twin aus Frankreich verbreiteten mit ihrem Song "Moustache" und einer lebhaften Choreographie gute Laune. Europa dankte es ihnen mit dem letzten Platz - 2 Punkte. © dpa
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Und das waren die Moderatoren: Pilou Asbaek, Lise Ronne and Nikolaj Koppel. © Getty Images
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