Dortmund.. In der diesjährigen Staffel von Germany's Next Topmodel überstrahlte Star-Designer Wolfgang Joop sogar Heidi Klum mit seiner abgedrehten, aber liebenswürdigen Art. Der Verein Deutsche Sprache findet “Wölfchen“ aber so gar nicht gut und nominierte ihn für einen Negativpreis.
Abgedreht, verstrahlt, "high": Designer Wolfgang Joop machte beim Finale der neunten "Germany's Next Topmodel"-Staffel durch seine, nennen wir es mal ungewöhnliche Art von sich reden und heimste von Twitter-Usern dennoch Sympathie ein. Er ist der heimliche Star dieser Staffel und wurde von Kandidatinnen und Zuschauern gleichermaßen wegen seiner liebevollen Art geschätzt. Doch nicht jeder ist vom internationalen Star-Designer so begeistert.
Der Deutsche Verein Sprache (DVS) kritisiert den zu hohen Gebrauch der englischen Sprache und nominierte "Wölfchen" als Kandidaten für den Antipreis "Sprachpanscher 2014". Auch Verteidigungsministerin von der Leyen wurde nominiert, weil sie trotz Dolmetscher auf Englisch sprach.
Die Kandidatenliste für die Anti-Auszeichnung "Sprachpanscher des Jahres" führt aber in diesem Jahr Wolfgang Joop an. Der Modemacher sei als Juror bei "Germany's Next Topmodel" als "penetranter Englisch-Schwätzer" aufgefallen, urteilte der Verein Deutsche Sprache. Die Organisation will mit dem Preis mehr Respekt im Umgang mit der deutschen Sprache bewirken. Über die von einer Arbeitsgruppe nominierten insgesamt fünf Kandidaten stimmen die 36.000 Vereinsmitglieder ab. 2013 war der Duden zum "Sprachpanscher 2013" gewählt worden.
Zu viele englische Titel bei der ProSiebenSat.1 Media AG
Auch Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU) kam auf die Liste für den Anti-Preis. Sie habe auf der Münchener Sicherheitskonferenz trotz der Präsenz von Simultandolmetschern auf Englisch referiert, monierte der Verein. Damit habe sie die Einschätzung vieler deutscher Politiker dokumentiert, dass die deutsche Sprache international entbehrlich sei.
Ein weiterer Kandidat für den "Sprachpanscher 2014" ist nach Vereinsangaben die ProSiebenSat.1 Media AG. Mit Produktionen wie "The Voice Kids", "talk talk talk - Die Late Show" oder "The Voice of Germany" biedere sich der Fernsehkonzern wie kein anderes deutsches Unternehmen dem angelsächsischen Kulturkreis an.
Den Deutsch-Schützern fiel auch der Vorsitzende der Kassenärztlichen Bundesvereinigung, Andreas Gassen, auf. Unter seiner Verantwortung stehe eine Kampagne, die Jugendliche zur Teilnahme an Vorsorgeuntersuchungen motivieren sollte, mit dem Titel "Your next Top Check-Up". Ähnliches kritisierte der Verein bei Christoph Feldmann, dem Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik. Dort war unter anderem von "Supply Chain Managern", "Lieferantenperformance" oder auch "Supply Risiken" die Rede. (dpa)