Essen.. Es muss nicht immer Krimi sein, Casting, Koch-Show oder Fremdschäm-Format. Vox präsentierte am mit “Sing meinen Song“ ein erfrischendes Projekt.
Xavier Naidoo, eigentlich als melancholischer Jammer-Sänger bekannt, lud sich sechs Musiker nach Südafrika ein. In herrlicher Kulisse, tollem Wetter und in einer Villa, die auch dem RTL-Bachelor gerecht werden würde, trafen Sarah Connor, Jazzsänger Roger Cicero, Guano-Apes-Frontfrau Sandra Nasic, Volksmusik-Rock'n'Roller Andreas Gabalier, Popsänger Sasha und der noch weitestgehend unbekannte Sänger Gregor Meyle sich, um zu singen.
Im Mittelpunkt der ersten Folge stand Sasha. Alle anderen Musiker schnappten sich einen Song des Sängers und performten ihn auf ihre eigene Weise. Mit der gewissen Prise Ehrfurcht, aber vor allem viel Spaß sangen Sarah Connor und Co.
Popsänger Sasha freute sich über Sarah Connors Performance
Und genau das machte die Sendung aus. Der Volksmusik-Rock'n'Roller Andreas Gabalier ist den meisten von Ballermann-Bühnen bekannt. Mit Sashas „Lucky Day“ blieb er zwar in seinem „schmissigen“ Metier, doch mit der rauchigen Mario-Adorf-Stimme gab er dem Song eine neue Richtung.
Nicht nur ihm, sondern auch der Runde war die Freude anzumerken. Sasha saß wie ein Geburtstagskind in der Mitte und genoss die „Geschenke“, die ihm seine Musiker-Kollegen darboten.
In eine gefühlvollen Ballade verwandelte Sarah Connor das eigentlich völlig poppige „I Feel Lonely“. Mit ihrer kraftvollen Stimme und ihren Emotionen sorgte sie bei den Musikern und sicherlich auch bei den Zuschauern für Gänsehaut.
Fachsimpeln bei "Sing meinen Song"
Das Format hat viel zu bieten. Talentierte Entertainer präsentieren bekannte Hits auf neue Art und Weise. Spannend ist aber vor allem das Zusammenspiel der Musiker untereinander. Bisher waren die Sänger als eben dies bekannt: Sänger, auf der Bühne. In Interviews gab es mal hier, mal da kleine Einblicke und Promo-Antworten.
Doch bei „Sing meinen Song“ wird gefachsimpelt, versucht und geprobt. Die Musik ist das Thema, die Lieder die Hauptelemente der Show und es geht nicht darum, den Künstler nach seinem Auftritt harsch abzuwatschen und mit möglichst gemeinen Sprüchen nicht in eine nächste Runde zu schicken.
Gut, am Ende wählte der Künstler, dessen Songs die anderen Kandidaten präsentierten, den einen aus, der ihm am besten gefallen hat. Doch auch das geschah mit solch einer Unaufgeregtheit, dass sich dabei sicher keiner als Verlierer vorkam. Sarah Connor überzeugte mit ihrer Ballade und freute sich über die Wahl – gemeinsam mit allen anderen.
Anekdoten vom Tourleben der Stars
Zwischen den Auftritten quatschten die Musiker-Kollegen, erzählten Anekdoten aus dem Tourleben oder was sie gemeinsam erlebten. „Ich habe damals auf der Reeperbahn gespielt und in einem Club traf ich so gegen vier oder fünf Uhr morgens auf Sasha“, so Roger Cicero. „Da haben wir dann einfach spontan gemeinsam ein bisschen gejammt. Es war mehr für uns selber, denn so wirklich hat uns keiner zugehört.“
Sandra Nasic mit kleinen Textschwächen? Na und? Sasha und die Kollegen auf der Couch genossen die Show, klatschten und tanzten zur rockigen Version von „Hide And Seek“. Noch ein eher Unbekannter ist Sänger Gregor Meyle. Er wurde Anfang 2008 Zweitplatzierter bei Stefan Raabs Castingshow „SSDSDSSWEMUGABRTLAD“. Und dass er einiges drauf hat, zeigte er mit seiner Performance von „Turn It Into Something Special“. Den Sasha-Klassiker spickte er mit Freestyle-Elementen.
Roger Cicero machte aus Sashas Fußball-WM-Song „This Is My Time“ eine seiner eigenen Kreationen. Soul, Jazz und wippende Töne. Sasha gefiel's. Wie er und seine Kollegen in der nächsten Woche mit den rockigen Liedern der Guano Apes umgehen werden? Sicher ist wohl, dass der Spaß, den die Musiker an der Aufgabe haben, wieder ansteckend ehrlich sein wird.