Potsdam. Regielegende Volker Schlöndorff hat das öffentlich-rechtliche Fernsehen dazu aufgefordert, die Arbeiten des Neuen Deutschen Films am Leben zu halten. Der 74-Jährige kritisierte, dass kein Interesse bestünde, Filme wie “Der junge Törless“ oder den oscarprämierten “Die Blechtrommel“ weiter zu zeigen.

Oscar-Preisträger Volker Schlöndorff ("Die Blechtrommel") hat das öffentlich-rechtliche Fernsehen aufgefordert, sich stärker für den Erhalt des deutschen Filmerbes einzusetzen. Allein für seine Arbeiten "Der junge Törless", "Die verlorene Ehre der Katharina Blum" und "Die Blechtrommel" habe kein deutscher Sender mehr die Rechte, sagte Schlöndorff in einem Interview zu seinem 75. Geburtstag (31. März).

"Die sind nicht interessiert, diese Filme je wieder zu senden. Gar nicht zu sprechen von vielen anderen Werken des früheren Neuen Deutschen Films. Mein Geburtstagwunsch wäre, diese Filme weiter zu zeigen und sie damit am Leben zu erhalten."

Schlöndorff gehörte in den 70er Jahren zu den "Jungen Wilden" des deutschen Films. Für seine Kinoversion des Grass-Romans "Die Blechtrommel" erhielt er 1979 eine Goldene Palme, 1980 einen Oscar. Von 1992 bis 1997 war er Geschäftsführer des vom Ruin bedrohten Studios Babelsberg in Potsdam. (dpa)