Dortmund. . Kommissar Peter Faber (Jörg Hartmann) wird im vierten “Tatort“ aus Dortmund mit seiner Vergangenheit konfrontiert. “Auf ewig dein“ bietet spannende Unterhaltung und Psycho-Duelle, bei denen die Luft brennt.
Regisseur Dror Zahavi hat einen guten Lauf. Erst bescherte er dem Publikum den beeindruckenden Geisel-Krimi „Franziska“, mit dem Tessa Mittelstaedt das Team des Kölner „Tatorts“ verließ. Und jetzt legt Zahavi einen weiteren starken „Tatort“ nach: „Auf ewig dein“ heißt der vierte Fall von Depri-Fahnder Faber (Jörg Hartmann) und seiner Dortmunder Truppe. Den Kölner wie den Dortmunder Krimi verbinden Psycho-Duelle, bei denen die Luft brennt.
Die brillanten Vorlagen lieferte in beiden Fällen Drehbuch-Autor Jürgen Werner, der im Augenblick in der Form seines Lebens ist. Wie beim Kölner „Tatort“ geht in dem Dortmunder Krimi um die dunkle Seite der Sexualität, um krankhaften Lustgewinn durch Macht, um Kontrolle eines Menschenleben bis hin zum Tod.
Autor Werner gibt preis, wer für Fabers Trauma – Frau und Tochter wurden bekanntlich ermordet – verantwortlich ist: Markus Graf (Florian Bartholomäi), Sohn des Mädchenmörders, den Faber in seiner Lübecker Zeit in den Knast brachte. Grafs Vater nahm sich schließlich das Leben. Sein Sohn tritt sein düsteres Erbe an und, mehr noch, er will seinen Vater rächen.
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Düsteres Katz- und Maus-Spiel
Graf sucht die Konfrontation mit Faber. Er rückt ihm immer näher, buchstäblich. Dabei gelingen Regisseur Zahavi einerseits sowie Jörg Hartmann und Florian Bartholomäi andererseits Szenen, die das Publikum sogar ohne Filmmusik gepackt hätten – etwa die, bei der Faber in einem Terrassen-Grill an Grafs Wohnung den Schmuck seiner ermordeten Tochter entdeckt. Da bricht der sonst so rustikal wirkende Ermittler zusammen.
Sonst umschleichen sich Hartmann und Bartholomäi wie Katz und Maus. Während Hartmann stets so aggressiv-provokant auftritt, als habe er nichts mehr zu verlieren, spielt Bartholomäi das exakte Gegenteil: einen sanften Killer mit guten Manieren, der problemlos als Sohn von Hannibal Lecter durchginge.
Zur Entkrampfung des zuweilen beklemmend spannenden Falls setzt Autor Werner diesmal gezielt auf Humor, und das tut dem Krimi gut, zumal Hartmann seine galligen Sprüche so präsize setzt, dass sie wie Dartpfeile ins Schwarze treffen. Obendrein kombiniert Hartmann seine Sprüche gelegentlich mit umwerfender Körperkomik. So rettet Faber seine Kollegin Bönisch (Anna Schudt) aus den Händen eines Call-Boys, der sie erpressen will; Faber bringt ihm beinahe in Bud-Spencer-Manier Manieren bei.
Anna Schudt wiederum erweist sich als idealer Gegenpart zu Jörg Hartmann. Bönisch holt ihren Kollegen Faber immer wieder vom Rand des Wahnsinns in die Realität des Polizei-Dienstes zurück.
Fabers junge Kollegen Nora (Aylin Tezel) und Daniel (Stefan Konarske) sind derweil vor allem mit sich selbst beschäftigt. Ihre Beziehung steht auf dem Prüfstand, weil Nora aus ihrer Schwangerschaft eine Machtfrage macht. Damit nimmt Autor Werner das Hauptthema seines Falls in einer deutlich zivileren Variante auf. Der Beziehungsstreit endet mit einem perfekten Cliffhanger für die nächste Folge.