Essen. . Die Reaktionen waren brutal. Nach einem Gespräch mit der Linken-Politikerin Sahra Wagenknecht in seiner eigenen Talkshow musste Markus Lanz massive Kritik einstecken. Tausende haben eine Petition zur Absetzung der Sendung unterzeichnet. Im Interview mit einem Mediendienst gibt Lanz Fehler zu.
Derartig heftig Kritik ist selbst Markus Lanz nicht gewohnt. Seine Talkshow vom 16. Januar bewegt die Gemüter. Auslöser war ein Gespräch mit Sahra Wagenknecht in dem der Moderator die Linken-Politikerin hart in die Mangel nahm.
Zu hart und sehr unfair, fanden viele Zuschauer. Mehr als 160.000 Menschen haben mittlerweile eine Petition unterzeichnet, die die Absetzung der Sendung fordert.
Gegenüber dem Branchendienst DWDL hat Lanz nun erstmals selbst Stellung bezogen. Er räumt Fehler ein: Die Sendung sei „an der ein oder anderen Stelle verbesserungswürdig“ gewesen. Auch Probleme in der Gesprächsführung gibt er zu.
„Allein durch die Konstellation - also, eine Frau gegen zwei Männer - entstand zwangsläufig der Eindruck: Das ist jetzt unfair.“ Er sei aber davon ausgegangen, dass sich Wagenknecht „sehr kraftvoll wehren kann“. Wenn das energische Nachfragen zu rustikal und sogar persönlich gewesen sei, dann bedaure er das.
Lanz nimmt sich Kritik zu Herzen
Die massive Kritik ging an dem Moderator nicht spurlos vorbei. „Daraus lerne ich, glaube aber auch, dass Meinung und Haltung in einer Sendung, die den eigenen Namen trägt, wichtig ist", so Lanz. Auch in Zukunft will er Politiker zu Gast haben und kritische Fragen stellen.
Mit Sahra Wagenknecht habe er sich noch am gleichen Abend ausgetauscht und später in einem Telefonat sein Bedauern ausgedrückt. Schon kurz nach der Sendung hatte das ZDF wütenden Zuschauern geantwortet, dass Wagenknecht mit dem Verlauf der Sendung zufrieden gewesen sei. Die Politikerin dementierte via Twitter. Sie will vorerst nicht mehr Gast in der Sendung sein. Ihr Bedarf sei gedeckt. (hast)
Liebes ZDF, nach dem breiten Protest gegen Markus #Lanz´ Gesprächsstil zu behaupten, ich sei zufrieden gewesen, ist doch etwas arg frech.
— Sahra Wagenknecht (@SWagenknecht) 20. Januar 2014