Berlin. . Ein Mann, der Bürgermeister werden wollte, steckt tot im Häcksler und stellt die Ermittler Killmer (Uwe Ochsenknecht) und Kati (Diana Amft) vor ein Rätsel. Deutschlands chaotischste Polizeitruppe beginnt zum dritten Mal zu ermitteln und dreht dabei mit britischem Humor die deutsche Provinz durch den Fleischwolf.

Ein einbeiniger Toter, ein Wolf auf der Flucht und dann ist da noch dieser undurchsichtige Hypnotiseur: Deutschlands chaotischste Polizeitruppe im Eifeldorf Monreal hat wieder einmal alle Hände voll zu tun. Mit der Folge "Ich sehe was, was du nicht siehst und das ist...tot" geht der ARD-Provinzkrimi "Der Bulle und das Landei" an diesem Donnerstag um 20.15 Uhr in die dritte Runde.

Dabei scheint zu Beginn das letzte Stündlein für das Dreamteam Killmer, Kati und Ralf geschlagen zu haben. Denn die heile Welt im Hinterland verdammt die Dorfpolizisten seit Wochen zur Untätigkeit. Jetzt will das Ministerium die Wache dichtmachen. "Wir stehen auf der Schwarzen Liste", sagt Killmer (Uwe Ochsenknecht) resignierend nach dem Anruf der Vorgesetzten. "Zwölf Monate, kein Mord, kein Totschlag, nicht mal einen beschissenen Einbruch. Seine Erklärung für die Misere: "Die Menschen hier sind einfach zu freundlich, zu nett, zu gut", klagt der Polizeichef, der unfreiwillig aus der Großstadt kam.

Kati Biver klaut eine Leiche

Jungpolizistin Kati Biver (Diana Amft) bangt um den Arbeitsplatz in der Heimat und klaut in ihrer Verzweiflung eine Leiche aus dem Nachbarbezirk, damit im Revier wieder was passiert. "Vielleicht sehen Sie das einfach als Organspende an", sagt sie zum Körper des Selbstmörders, während sie ihn aus dem Streifenwagen wuchtet. "Natürlich retten Sie niemanden das Leben damit, das ist ja klar - aber trotzdem etwas, das uns sehr, sehr wichtig ist." Was Kati nicht ahnt: Bald gibt es einen anderen Leichenfund im Dorf. Der umtriebige Bürgermeisterkandidat Alfred Maulbach steckt kopfüber tot im Häcksler. Zu spät hielt seine Beinprothese aus Titan das Gerät auf. Den Notschalter hat jemand blockiert, soviel steht fest.

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Schnell fällt der Verdacht auf Katis Oma. Die Dorfpolizistin gerät in einen Gewissenskonflikt und hält Beweise zurück. Kann Killmer ihr noch trauen? Hat Bürgermeister Drömmer etwas zu verbergen? Und welche Rolle spielt der zwielichtige Magier Lamaar, der den Dörflern per Hypnose angeblich "geheimste Geheimnisse" entlocken kann?

Außerdem sind die Kollegen der Nachbarstadt sauer, dass ihnen ein Selbstmörder entführt wurde. Und als ob die Lage nicht schon unübersichtlich genug wäre, verbummelt Wachtmeister Ralf (Andreas Birkner) auf Wolfsjagd auch noch den Streifenwagen im Wald. Killmer ist echt schwer genervt: "Bis wir den Fall gelöst haben, verlässt hier keiner das Dorf."

Charme, Witz und Spitzendarsteller überzeugen

In der Masse der deutschen Regionalkrimis sticht die SWR-Produktion "Der Bulle und das Landei" mit Charme, Witz und Spitzendarstellern hervor. Diana Amft als tollpatschige Provinzbeamtin und Uwe Ochsenknecht als ihr mürrischer Vorgesetzter haben dann auch bei den Quoten einen Senkrechtstart hingelegt. Die erste Ausgabe mit dem Duo lockte 2010 knapp 4,2 Millionen Zuschauer vor die Bildschirme, die Fortsetzung 2011 hatte bereits mehr als 6,1 Millionen Zugucker, ein sehr guter Wert für eine Sendung mitten in der Woche.

Regisseur Josh Broecker (Ludwigshafen-Tatort "Tödliche Häppchen") ist "geprägt vom englischen Humor", wie er in einem Interview für das Presseheft sagt. "Das Komödiantische und den Mord haben wir optisch sehr auf die Spitze getrieben." Ochsenknecht schildert seine Kollegin Amft derweil als "Traumpartner" und macht ihr größte Komplimente: "Diana gehört zu den wenigen deutschen Schauspielerinnen, die Komödie können - die Königsdisziplin." Sie lobt seinen Humor und das Vertrauen zueinander. Das Fernsehpublikum kann sich schon auf weitere Abenteuer des Duos freuen: Ein vierter Teil ist bereits gedreht. (dpa)