Berlin. Gleich drei Sender fahren im Kampf um die beste Quote am Donnerstagabend ihre Show-Highlights auf. Während ProSieben den Auftakt zur dritten Staffel der Castingshow “The Voice of Germany“ ausstrahlt, beteiligen sich ARD und ZDF mit Quiz- und Spielshows am Wettrüsten in der Unterhaltungsbranche.

"The Voice of Germany" meldet sich zurück. Deutschlands erfolgreichste Musikshow startet an diesem Donnerstag (20.15 Uhr) auf ProSieben mit neuen Gesichtern. Nach dem Abgang von Xavier Naidoo sitzt jetzt Kuschel-Rapper Max Herre (40, "Wolke 7") als Coach im Drehsessel. Für Rea Garvey wurde der finnische Sunrise-Avenue-Frontsänger Samu Haber (37, "No Matter What They Say") eingewechselt. Nena und das Duo The BossHoss blieben dabei.

Die neue Coaching-Crew der Sendung von ProSieben und Sat.1 hat am ersten Abend allerdings starke Konkurrenz. Parallel feiert Johannes B. Kerner (48) mit "Die große Zeitreise-Show" sein Comeback beim ZDF. Und in der ARD macht Matthias Opdenhövel den Entertainment-Gipfel komplett. Er präsentiert "Die Show der unglaublichen Helden".

"The Voice of Germany" ändert außer dem Personal nur wenig

Wer ein paar Szenen aus der neuen, dritten "The Voice"-Staffel sieht, merkt schnell: Für Naidoo suchten die beiden Münchener Privatsender nicht nach einem Ersatz, der ähnlich unterkühlt und abgeklärt ist, sondern buchten den freundlichsten Skandinavier weit und breit. Der baumlange Samu Haber strahlt und frohlockt mit Sätzen wie: "You look so real. Ick liebe Dick."

Auch Max Herre steht für die freundlich-konstruktive Kritikkultur, mit der "The Voice" sich erfolgreich gegen die harten Casting-Sprüche von Dieter Bohlen auf RTL aufstellte. Mehr als vier Millionen sahen im Schnitt die zweite Staffel. Bei den 14- bis 49-Jährigen betrug die Quote 23,4 Prozent. "Voice"-Künstler wie Dominic Sanz und Ivy Quainoo sind gut im Geschäft. Letztere brachte pünktlich zur dritten Staffel ihr erstes Album heraus.

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Außer dem Personal haben die "Voice"-Macher nur wenig geändert. Neu ist die "Blind Blind Audition", die den Talentschuppen zwischendurch noch mal auflockert. Denn dann hat auch das Publikum keinen Schimmer, wer da singt. Ein riesiger Vorhang verdeckt, was hinter der Stimme steckt: Sie klingt nach einer beleibten, sonoren Soul-Diva, ein bisschen wie Aretha Franklin. Als dann der Vorhang fällt, klappt den Experten die Kinnlade herunter.

ARD möchte mit ungewöhnlicher Show-Idee punkten

Wer nicht so viel mit Musik am Hut hat, könnte im Zweiten gut bedient sein. Bei Kerners "Die große Zeitreise-Show" treten normale Familien gegen Prominente wie den Schauspieler Hannes Jaenicke ("Helden", 53) oder das Model Barbara Meier (27), Siegerin der zweiten Staffel von "Germany's Next Topmodel" 2007, an. Bei Wissensfragen und Spielen reisen die Teams durch verschiedene Epochen und kämpfen dabei um 50.000 Euro. Spezialeffekte machen die Sendung des Heimkehrers Kerner, der jahrelang bei Sat.1 gearbeitet hatte, spektakulär. "Das kann ich mit Fug und Recht behaupten: Das ist etwas Neues, was wir da machen", beteuert der 48-jährige Unterhalter.

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Die wohl ungewöhnlichste Idee hat vermutlich die ARD zu bieten. "Die Show der unglaublichen Helden" ist ein Generationen-Duell. Matthias Opdenhövel verspricht "einen spannenden Spielemix aus Geschick, Sport, mentalen Fähigkeiten und Wagemut". Zwei junge Prominente müssen sich sieben Gegnern aus der Ü-60-Liga stellen. "Ich bin froh, dass ich nicht gegen diese Sportskanonen antreten muss, da würde ich wirklich blass aussehen", sagt der Entertainer.

Die unglaublichen Helden haben laut ARD einiges zu bieten: Fußball-Gott Willi "Ente" Lippens (67) aus Bottrop zum Beispiel brachte es auf 92 Tore in 242 Bundesliga-Spielen, er stürmte für den BVB und war noch 1998 Trainer von Rot-Weiss Essen. Bodybuilderin Ilona Rinas (61) aus Marne hält zwei Europameister- und vier Weltmeistertitel und Professor Eckhard Freise (69) aus Münster hat einen derart gut trainierten Geist, dass er nicht nur zwei Schach-Großmeister schlug, sondern auch der erste Millionen-Gewinner bei der RTL-Show "Wer wird Millionär?" wurde. (dpa)