Essen. Hans Rosenthal betrat damals mit „Dalli Dalli“ Neuland. Kai Pflaume indes bot bei seiner Premiere der Show-Neuauflage mit dem Titel „Das ist Spitze!“ vornehmlich Erinnerungsfernsehen. Wenn das Erste am Donnerstag wirklich nennenswert viel junges Publikum erreichen will, ist noch einiges zu tun.

Als Hans Rosenthal „Dalli Dalli“ 1971 ins Fernsehen brachte, betrat der Showmaster Neuland. Zuvor hatte der Entertainer aus Berlin hauptsächlich Radio-Shows gemacht. Doch als das Fernsehen zum Massenmedium wurde, sah er seine Chance und nutzte sie. Seine Show war schnell und witzig. Die Regeln seiner Spiele waren einfach zu verstehen, aber doch so raffiniert, dass Rosenthal nach 15 Jahren im ZDF als Legende abtrat.

Die Neuauflage von „Dalli Dalli“ am Donnerstagabend im Ersten indes bot kaum mehr als Erinnerungsfernsehen. Die ARD und die Familie Rosenthal als Inhaberin der TV-Rechte schwelgten bei „Das ist Spitze!“ in Erinnerungen, bis hin zur Waben-Deko. Und mit Jutta Speidel war eine Teilnehmerin dabei, die bereits bei Rosenthal raten durfte.

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„Komm, da geht noch was“

Sicher, die ARD hat das Konzept Modernisierung, das Tempo angezogen, auch die Spiele wirken entweder etwas verrückter oder etwas athletischer als damals. Mit Moderator Kai Pflaume, der das Vertrauen der Rosenthals besitzt, führte ein Mann durch die Sendung, der keine Fehler macht. Aber um ihn zu zitieren: „Komm, da geht noch was.“

Auch wenn die Quoten gar nicht so schlecht waren. Beim Gesamtpublikum sowieso. Aber auch beim Publikum unter 49 lag der Zuspruch über der – äußerst mageren – Marke von 6,5 Prozent. Andererseits: Ein Marktanteil von 9,1 Prozent bei U50 kann nur ein Anfang sein.