Mannheim. . 16 Songs von Schleswig-Holstein bis Bayern: Stefan Raab lädt wieder zum Grand Prix der Bundesländer und einige große Namen treten an. Max Herre vertritt Baden-Württemberg, Mc Fitti rappt für Berlin. Für Raab ist der Contest auch einer um die Quote - zuletzt schalteten nur wenige Zuschauer ein.
Das Kanzlerduell war für Stefan Raab Neuland, der "Bundesvision Song Contest" dürfte für ihn inzwischen Routine sein. Es ist bereits die neunte Ausgabe der Show, die an diesem Donnerstag um 20.15 Uhr auf ProSieben läuft. Einige größere Namen wie Max Herre und Bosse und viele eher unbekannte Acts treten in Mannheim gegeneinander an.
Xavier Naidoo hatte die Show gemeinsam mit dem Rapper Kool Savas vergangenes Jahr in seine Heimatstadt geholt - sie siegten mit dem Projekt Xavas. Diesmal singt Naidoo außer Konkurrenz.
Wieder schickt jedes Bundesland einen Vertreter ins Rennen: Für Baden-Württemberg etwa ist Max Herre Featuring Sophie Hunger mit "Fremde" am Start. Niedersachsen schickt Bosse, dessen Song "So oder So" im Radio rauf und runter läuft.
Hälfte des Textes muss auf Deutsch gesungen werden
Der Rapper Mc Fitti tritt mit "Fitti mit'm Bart" für Berlin an - sicher wie gewohnt im Straßenoutfit mit Vollbart, Sonnenbrille und Cap. Sein Lied "30 Grad" hat bei Youtube mehr als drei Millionen Klicks. Aus Brandenburg liefert Keule den Ohrwurm "Ja, genau!", für Hamburg tritt Johannes Oerding an ("Nichts geht mehr").
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Die Künstler müssen mindestens die Hälfte des Titels auf Deutsch singen. Raab hatte den Länderwettbewerb 2005 ins Leben gerufen, weil deutsche Künstler beim Eurovision Song Contest (ESC) stets schlecht abschnitten - Raabs Schützling Max Mutzke war 2004 in Istanbul nur Achter geworden. Dann kam Lena Meyer-Landruts ESC-Sieg 2010 - und damit fiel quasi die Geschäftsgrundlage der deutschen Ausgabe weg, wie Medienkritiker Hans Hoff einmal bemerkte.
Langer Abend sorgte im Vorjahr für maue Quoten
Häufig ist an Raabs Show kritisiert worden, sie habe inzwischen an Esprit verloren - und am Ende gewännen sowieso immer nur die Favoriten. Der Künstlerische Leiter der Popakademie Baden-Württemberg, Udo Dahmen, hält dem entgegen: "Bislang haben tendenziell die bekannteren Acts den Contest gewonnen, es konnten aber alle Teilnehmer ihre Popularität deutlich steigern."
Die Veranstaltung habe sich von Beginn an als ernstzunehmender Newcomer-Wettbewerb etabliert. 2011 zum Beispiel gewann Tim Bendzko ("Nur noch kurz die Welt retten").
Vergangenes Jahr dauerte das Live-Spektakel fast vier Stunden. Vielleicht lag es auch an dieser Länge, dass Raab zuletzt mit Quoten-Problemen zu kämpfen hatte. 2011 lockte die Show im Schnitt 1,67 Millionen Menschen (7,0 Prozent) vor den Bildschirm. 2012 waren es sogar nur noch 1,32 Millionen Zuschauer (5,7 Prozent).
Man kann Raab vieles vorwerfen, von der Vorhersehbarkeit der Gewinner bis zur Dauer der Show - aber sein Song Contest gibt einen guten Überblick über Deutschlands Musiklandschaft. Und die hat einiges zu bieten: Von Sing um dein Leben ("Unter meiner Haut") aus Hessen, über Bayern mit Charly Bravo ("Dreckige Namen") bis hin zu Pohlmann aus Nordrhein-Westfalen ("Atmen"). (dpa)