Essen. Wo in Deutschland TV-Show draufsteht, ist mindestens einer von beiden drin: Am Montag gab es Thomas Gottschalk und Günther Jauch sogar im Doppelpack. „Die 2 – Gottschalk und Jauch gegen Alle“ war allerdings kein Meisterwerk des Unterhaltungsfernsehens. Auch weil die beiden Stars nicht harmonierten.

„Show Giganten“ tituliert sie RTL, „beste Freunde“ nennen sie sich selbst. „Die 2 – Gottschalk und Jauch gegen Alle“ heißt die Show, mit der sie am Montagabend erstmals seit Jahren wieder gemeinsam längere Zeit vor einer Kamera standen. Am Ende etwas zu lange.

Die Regeln waren nebulös, die Rollen klar verteilt und wie erwartet. Günther Jauch gab den den ungelenken Tiefstapler, der nur kleine Kinder duzt und seinen Kumpel, den Thommie. Gottschalk war – trotz des für ihn fast schon braven Outfits - der Lockere, stolz darauf wieder einmal komplett unvorbereitet in eine Sendung zu gehen.

Gottschalk als Mann für die lockeren Sprüche

Gemeinsam absolvierten sie bunt zusammengewürfelte Spiele aus 50 Jahren Showgeschichte. Da wurden Autos abgetastet, musste das Gewicht von Münzen geschätzt werden, galt es Fragen zu beantworten, für die es bei Jauchs Millionenquiz maximal 500 Euro gibt. Und alles immer gegen die 500 Zuschauer im Studio und die vielen Tausend, die wahrscheinlich jedes Mal angerufen haben.

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Meist war es Jauch, der die richtige Lösung wusste, auch weil Gottschalk sich nur selten Mühe gab, genau zu überlegen. Er blieb der Mann für die lockeren Sprüche, die allerdings längst nicht mehr so unterhaltsam sind, wie vor einigen Jahren. Überhaupt fühlte man sich ein wenig wie am Samstagabend – in den 1980er Jahren

Das Debüt geriet langatmig, teilweise sogar langweilig

Zwischendurch wurde in Erinnerungen geschwelgt, flimmerten Jugendbilder über den Sender. Leider waren viele davon schon bekannt. Aber man hatte ja fast drei Stunden Zeit. Man kann nicht sagen, dass sie wie im Flug verging. Im Gegenteil. Über weite Teile geriet das Debüt sehr langatmig, teilweise sogar langweilig. Auch weil sich Gottschalk und Jauch nicht wie einst die Bälle zuspielten und aufnahmen. Da konnte auch eine wie immer angenehm freche Barbara Schöneberger als Moderatorin wenig retten.

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Vielleicht war es keine Show von gestern, auf keinen Fall aber war es Unterhaltung von morgen. Und schon nach einer Stunde fragte man sich vor dem Bildschirm. Was wollen die eigentlich in der zweiten, für den Herbst geplanten Ausgabe machen?