Essen.. Eine spannende Geschichte, gute Kameraführung und eine hervorragende Besetzung: Der Kieler-Tatort vom Sonntag wurde im Netz gut aufgenommen. Wäre da nicht die Sache mit dem Winter und dem falschen Akzent gewesen. Grünen-Politiker starten “TatortWatch“.
Schon am frühen Sonntagabend war die Vorfreude im Internet auf den neuen Tatort mit dem Ermittlerduo Borowski und Brand groß. Die ersten Vorab-Rezensionen des neuen NDR-Krimis sahen vielversprechend aus. So fieberten viele dem perfekten Krimi-Abend zuhause, mit Freunden oder in Kneipen beim Publik Viewing entgegen. Im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit stand natürlich "Tatort"-Kommissar Klaus Borowski (Axel Milberg). "Freu mich schon auf das missmutige "Ich höre!" von #Borowski, wenn das Telefon klingelt," schrieb eine Anhängerin bei Twitter.
Heute #Tatort aus #Kiel. Freu mich schon auf das missmutige "Ich höre!" von #Borowski, wenn das Telefon klingelt.
— Buchstabenfaengerin (@sachsenmaedl) 12. Mai 2013
Borowski ermittelt im Schnee
Das winterlich-weihnachtliche Ambiente des skandinavisch angehauchten Krimis dominierte über die kompletten 90 Minuten die Kommentare im Netz. Anfangs noch mit leichter Verwunderung: "Weihnachten im Mai? Ich war eigentlich froh, den Winter endlich los zu sein," schrieb ein Nutzer. Doch je häufiger dichter Schneefall auf dem TV-Bildschirm zu sehen war, desto belustigter gab sich die Gemeinde der Twitterer und Facebooknutzer. Schnell bildeten sich Wortspiele aus dem Gegensatz "Brandopfer" und "Winter". Der Name von Ermittlerin Sarah Brandt tat sein übriges. Auch die Verbindung zwischen dem Krimi-Wetter und dem Engagement von Darstellerin Sibel Kekilli in der erfolgreichen US-Serie "Game of Thrones" war schnell gefunden. "Denke bei Sibel Kekilli jetzt immer an "Game of Thrones". Der Titel "Das Lied von Eis und Feuer" würde hier auch gut passen," kommentiert eine Zuschauerin bei Twitter.
Ein anderer Nutzer pflichtet ihr bei: "Weihnachten im Tatort. Shae aus Game of Thrones spielt mit und alles was ich denken kann ist: "Winter is coming!"
Tatort-Ermittler mit falschem Akzent
Der eigentliche Fall geriet über die unpassende Jahreszeit zwischenzeitig zur Nebensache. Die verbleibende Konzentration auf die fortschreitenden Ermittlungen wurde durch den schwedischen Akzent der dänischen Ermittlerin Eiligsen weiter gestört. "Gab es keine dänische Schauspielerin für die Rolle der dänischen Kommissarin oder wenigstens eine Schwedin die dänisch kann," fragte ein Twitterer stellvertretend für viele.
Grüne InnenpolitikerInnen & Tatortfans twittern der medialen Normalisierung von Bürgerrechtsverletzungen entgegen. Heute live @paula_riester
— Darf der Tatort das? (@TatortWatch) 12. Mai 2013
Eine neue Aktion der Grünen, die mit dem Twitter-Account "TatortWatch" den Tatort live auf Verletzungen der Bürgerrechte analysieren, fand in der Aufregung um falsche Akzente und Jahreszeiten nur wenig Beachtung. Die wenigen Reaktionen auf "Tatort Watch" zeigten sich zumeist ablehnend. Das Fazit der Netzgemeinde zum Abspann: spannende Geschichte, sehr gute Besetzung bis in die Nebenrollen, zuviel Schnee.