Essen.. Südafrika, Amerika, Deutschland - Jan Kralitschka ist viel unterwegs. Zwischen Modeljobs, Interviews und seinen Kindern jettet der Bachelor hin und her. Nach der RTL-Show spricht er über das Wiedersehen mit Alissa und Mona, Schuldgefühle und die Frage: Wie echt ist der Bachelor?
Der Terminplan eines Models, Papas, Teilzeit-Juristen und ehemaligen RTL-Bachelors ist voll. Interviews werden da schon einmal während einer Modeljob-Reise gegeben. Doch, wenn man dabei am Pool unter der Sonne Miamis liegen kann, ist das zu verschmerzen. Und genau da ist Jan Kralitschka gerade. Ihm geht es gut. Wegen seiner vielen Verpflichtungen hat er inzwischen seine Teilhaberschaft am Café „Cape Coffee Company“ in Düsseldorf-Unterbilk aufgegeben.
Mit dem Ende der Bachelor-Staffel und dem darauf folgenden Ende der Beziehung mit Model Alissa ist er fertig. Die Strapazen der vergangenen Zeit hat er überwunden und blickt mit Abstand und Gelassenheit auf die Dreharbeiten zurück. Im Interview mit der WAZ-Mediengruppe spricht er über sein Verständnis von Liebe, seinen Sohn und die Möglichkeit einer zweiten Chance für Schweizerin Mona.
"Alissa hat Ehrlichkeit verdient"
Das Liebes-Aus zwischen Ihnen und Alissa verbreitete sich bereits wenige Stunden nach dem Show-Finale in den Medien. Beim Wiedersehen in der Spezial-Show bei RTL hat sie geweint. Haben Sie da Schuldgefühle? Jan Kralitschka: Das ist für niemanden einfach, der so etwas wie ein Herz hat. Ich musste die Kraft haben, das zu sagen. Ich musste es konkret sagen, um keine falschen Hoffnungen zu wecken. Andererseits ist es total blöd, jemandem das Herz rauszureißen.
Sie wollten nicht die Sicherheit, die Mona Ihnen gab, sondern die Aufregung, die Rätselhafte. Hat sich Ihr Verständnis von Liebe verändert? Kralitschka: Ich habe gegrübelt. Ich bin jetzt 36, habe zwei Kinder, was ist Liebe für mich? Das Kribbeln, das Teenager empfinden, das ist natürlich etwas ganz anderes, und man sollte da ein bisschen Vernunft reinbringen bei der Suche nach der Frau fürs Leben. Und das weiß ich ja auch.
Wo lag dann das Problem? Kralitschka: Ich weiß eben auch, dass mir Gefühle verdammt wichtig sind. Und dann will ich lieber nach irgendwas streben. Vielleicht erreiche ich das nie. Aber bei Alissa hätte ich mit dem Kopf an die Liebe herangehen müssen. Ich weiß nicht, ob ich so etwas kann. Vielleicht ist es eine Charakterfrage.
Alles echt, kein Drehbuch beim Bachelor
Wie stehen Sie Alissa nun gegenüber? Kralitschka: Ich finde immernoch, dass sie eine Wahnsinns-Frau ist, die oft falsch rüberkam. Die Leute haben sie nicht so verstanden, wie sie eigentlich ist, weil sie ihre Gefühle nicht so offen preisgegeben hat.
Sind Sie überrascht davon, dass die Zuschauer das, was in der Show passierte für wahr hielten? Kralitschka: Mich überrascht, dass die Leute es nicht für wahr hielten! Denn, es war ja alles wahr. Das kann ich für meine Person sagen. Ob da die eine oder andere Kandidatin, wie zum Beispiel Nina, die jetzt verheiratet ist, nicht ganz ehrlich war, das habe ich jetzt eigentlich für mich abgehakt.
Verbuchen Sie im Nachhinein die Teilnahme bei "Der Bachelor" als Erfolg? Kralitschka: Ja. Es war eine unglaublich ereignisreiche Zeit. Ein Bündel an Emotionen, Erfahrungen und Herausforderungen. Ich habe viel über mich gelernt, und ich habe nette Menschen getroffen.
Die Frage, die sich wohl jeder stellt: Gibt es jetzt vielleicht doch noch eine zweite Chance für Mona? Kralitschka: Nein, ganz klar. Das habe ich mich nicht einmal gefragt. Für mich wäre es, wie etwas Aufgewärmtes. Damit habe ich noch keine guten Erfahrungen gemacht.
Aufgewärmte Liebe sei keine Option für den Bachelor
Sie buhlen um den Bachelor
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Und gemeinsam einen Kaffee trinken zu gehen, wäre das eine Option? Kralitschka: Ja, das will ich nicht ausschließen, dass ich sie oder andere der Frauen noch einmal wiedersehe. Wir haben so unglaublich schöne Dinge an unglaublich schönen Orten erlebt. Die werde ich nicht vergessen und genauso auch die tollen Seiten der Frauen.
Wie hat sich Ihr Leben nach der Show verändert? Kralitschka: In meinen Grundfesten ist es dasselbe geblieben. Nach wie vor sind meine Kinder, mein altes Bauernhaus und mein Job meine Prioritäten. Anders geworden sind die 'Zusätze'. Ich werde am Flughafen erkannt. Als ich in den Streik geriet, richteten sich direkt Kameras auf mich. Als ob es ein Wunder wäre, dass auch ich vom Streik betroffen bin und keine Sonderbehandlung bekomme.
Wie ist es, jetzt immer erkannt zu werden? Kralitschka: Mit den Menschen, die mir so begegnen, habe ich lustige und liebevolle Erfahrungen gemacht. Man macht den Menschen eine Freude, wenn man Zeit für ein paar Worte oder ein Foto hat. Und ich meine, Freude machen ist doch wie kleine Geschenke machen. Das ist schön.
Seinem Sohn will er Ehrlichkeit vorleben
Was halten denn Ihre Kinder vom "Papa im Fernsehen"? Kralitschka: Meine Tochter ist ja noch viel zu klein dafür. Sie soll da auch gar nicht involviert werden. Mein Sohn hat aber nicht einmal alle Folgen gesehen, glaube ich. Ansonsten sieht er das ganz relaxt. Er ist jetzt in der Phase, wo er selber vielleicht seine erste Freundin hat. Und damit ich ihn nicht darüber ausfrage, fragt er mich auch nicht zu Gefühlen und Frauen. Er hält sich da sehr bedeckt.
Er hat aber doch sicher auf das Liebes-Aus mit Alissa reagiert, oder? Kralitschka: Nein, er hat da nichts zu gesagt. Und wenn er mich fragen würde, dann würde ich ihm sagen, dass man Liebe nicht erzwingen kann. Dass man aber eine Sache erzwingen kann. Und das ist Ehrlichkeit. Und wenn man respektvoll mit Menschen umgeht, kann man auch erwarten, dass man respektvoll behandelt wird.
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