Essen. Bei „Deutschland sucht den Superstar“ wird es wieder sonnig und heiß. Der DSDS-Recall auf Curacao hat begonnen. Auch in der Jubiläumsstaffel setzt RTL hier auf das bewährte Rezept: Viel nackte Haut, Streit und Tränen. Und dazwischen zeigt sich, wer eine Chance auf die Teilnahme an den DSDS-Liveshows hat

Noch schnell  eine Runde auf der Sonnenbank brutzeln, sich vom Star-Coiffeur den neuesten Haartrend verpassen lassen und ein Intensivtraining in Sachen Gruppenjubeln absolvieren, dann sind 36 DSDS-Kandidaten reif für den Recall in der Karibik auf Curacao. Auf magische Momente, wie sie einst „Deutschland sucht den Superstar“-Gewinner Mehrzad und sein Vize Menowin in dieser Phase der Show zeigten, wartet der Zuschauer bisher jedoch vergeblich.

DSDS-Jurymitglied Mateo schürzt die Lippen, Bill Kaulitz gefriert das Dauergrinsen, Bruder Tom zieht die Augenbrauen hoch und Dieter Bohlen blickt verärgert zu Boden. Begeisterung sieht anders aus. Diese Reaktionen mussten aber viele Kandidaten nach ihrem ersten Auftritt am Palmenstrand ertragen. Noch hat sich kein wirklicher Überflieger zu erkennen gegeben.

Texthänger, schiefe Töne und groteske Gestik bei DSDS

Timo, Denis, Simone (der übrigens großen Wert auf die richtige Aussprache seine Namens legt) und Micha hatten sich für „Don´t wake me up“ von Chris Brown entschieden. Nach einem heftigen Streit darüber, wer welchen Teil des Liedes singen soll, waren die vier am Morgen des Auftritts ziemlich durch den Wind. Texthänger, schiefe Töne und groteske Gestik besonders von Denis (der mit der Piepsstimme) kamen bei der Jury ganz schlecht an. „Du bist für mich eine Witzfigur. Die Wiedergeburt von Kermit, dem Frosch“, schimpfte Dieter Bohlen über Denis. Der heulte sich später an den Schultern seiner Kolleginnen aus. Seine größte Sorge ist, aus der „DSDS-Familie rausgerissen“ zu werden. Ob ihm noch jemand erklärt, dass sich diese Familie, die ja eher aus Konkurrenten besteht, nach dem Karibik-Kurztrip um 26 Personen verkleinern wird?

Nur wenige Lichtblicke unter den DSDS-Kandidaten

Aber auch unter den Kandidatinnen war bislang noch keine auszumachen, die man sich in den Liveshows vorstellen könnte. Obwohl die Chance, dass eine Sängerin die Show gewinnt, wohl auch in der Jubiläumssendung von DSDS gewohntermaßen gering ist. Sehr dürftig war beispielsweise der Auftritt von Aline (die diebische Krankenschwester), Beatrice und Jolijn, die den ESC-Siegersong „Euphoria“ sangen. Für Mateo waren die drei nur die TTT-Gruppe: „Timing, Töne, Tragödie.“ Nichts davon habe gesessen.

Lichtblicke gab es nur wenige. Etwa Maurice, der nicht nur wie ein Star singt, sondern sich beim Auftritt auch so verhält. Und auch Björn, der Autoverkäufer, überzeugte die Jury mit seinem Gesang. Gemeinsam mit den zwei Ricardos und Kevin hatte er „Scream“ von Usher präsentiert. Die vier trugen eine einheitliche Garderobe bestehend aus weißen Hemden. „Da kommen die Strandkellner“, witzelte Dieter Bohlen deshalb. Vielleicht schaffen es auch Bojan und Laura in die Liveshows. Sie waren das einzige Duett in diesem Durchlauf („Moves like Jagger“). Welche von den langweiligen DSDS-Kandidaten dann aber die langweiligsten sind und nach dem gesponserten Traumurlaub direkt wieder nach Hause geschickt werden, entscheidet sich erst beim nächsten Mal.

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