Hamburg.. Viel Prominenz und Requisiten, die ganze Kaufhäuser füllen könnten, sind in der Familiensage “Das Adlon“ zu sehen. In der Hauptrolle glänzt Heino Ferch, der als Louis Adlon den TV-Dreiteiler des ZDF zusammenhält.

Den Anzug hat er längst gegen Jeans und T-Shirt getauscht, die Fliege gegen einen locker gebundenen Schal. Und das lange, volle Haar ist auch wieder raspelkurz und weichend. Heino Ferch sieht also wieder aus wie Heino Ferch. Und nicht mehr wie Louis Adlon, dem Mann, der den großen TV-Dreiteiler zusammenhält, den das ZDF ab Sonntag zeigt: „Das Adlon – Eine Familiensaga“ (20.15 Uhr).

In 270 Minuten erzählt der Film die deutsche Geschichte des 20. Jahrhunderts. Erzählt spannend und ergreifend von Krisen und Kriegen, von Glück und Glamour, erzählt das alles, in dem es die Familie Adlon durch die Zeit begleitet. Jene Adlons, die 1907 das damals luxuriöseste Hotel der Welt eröffneten. Um sich dabei nicht sklavisch an die historischen Fakten halten zu müssen, hat Drehbuchautorin Rodica Döhnert die Familie Schadt erfunden, deren Schicksal über Jahrzehnte eng mit der Nobelherberge am Potsdamer Platz verbunden ist.

Die Besetzung ist so prominent, wie schon lange nicht mehr in einer deutschen Produktion. Neben Ferch und Marie Bäumer als seine Filmgattin sind unter anderem Josefine Preuß, Ken Duken, Thomas Thieme, Jürgen Vogel, Sunnyi Melles, Wotan Wilke Möhring, Christiane Paul oder Katharina Wackernagel zu sehen. 103 Rollen gibt es insgesamt. „Komparsen noch nicht mitgezählt“, sagt Produzent Oliver Berben. Und mit der Requisite, all diesen Kostümen und Möbeln aus fast 100 Jahren, könnte man ganze Kaufhäuser bestücken.

"Das Adlon" ist eine extrem große Produktion

„Eine extrem große Produktion“, findet selbst Ferch und ist deshalb froh, dass Uli Edel („Baader Meinhof Komplex“) auf dem Regiestuhl gesessen hat, denn: „Er ist ein Mann, der den Überblick behält und durch nichts aus der Ruhe zu bringen ist.“ Auch deshalb hat er nicht lange gezögert, die Rolle des Louis anzunehmen. Aber wohl auch, weil sie eine Herausforderung ist. „Ich spiele meine Figur ja über einen Zeitraum von 40 Jahren.“

Mit guten Maskenbildnern allein ist es da nicht getan. „Das Timbre der Stimme, die Haltung des Körpers, da muss vieles stimmen, wenn Louis Adlon ein alter Mann geworden ist“, erklärt Ferch. Einfach mal im Altenheim vorbeischauen, reicht aber nicht, hat er festgestellt. „Alte Menschen bewegen sich heute ganz anders als damals. Sie sind einfach viel länger fit.“ Also hat Frech auf eigene Erinnerungen zurückgegriffen, hat an seinen Vater und Großvater gedacht. „Das hat mir geholfen.“ Den Rest haben künstliche Gesichtsteile und echte Perücken erledigt. „So viele Haare hatte ich in einem Film noch nie.“

FernsehenAction-Szenen werden weniger

Im echten Leben wird Ferch nächstes Jahr 50. „Keine Ahnung, ob sich dadurch etwas ändert für mich“, sagt er, geht aber davon aus, dass die Action-Szenen langsam weniger werden. Die hat er aber auch gar nicht mehr nötig. Weil die Figuren, die er in letzter Zeit spielt, viel komplexer sind als die Charaktere, die ihm einst das Image eines deutschen Bruce Willis einbrachten.

Längst muss Ferch nicht mehr auf den Putz hauen. Er bleibt auch in ruhigeren Rollen meist der Mann, der den Laden schmeißt und sagt, wo es langgeht. Einfach nur, weil er da ist. „Gegen meine Körperlichkeit kann ich ja nichts machen.“ Eines steht deshalb fest für den Hauptdarsteller aus "Das Adlon": „Die Rolle eines kleinen unauffälligen Büroangestellten wird man mir wohl nie anbieten.“

85 Jahre Lichtburg Essen

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Heinz Erhardt 1957 in der Lichtburg. Foto: Willy van Heekern, Fotoarchiv Ruhr Museum
Heinz Erhardt 1957 in der Lichtburg. Foto: Willy van Heekern, Fotoarchiv Ruhr Museum © NRZ | NRZ
Film-Schönheit Sonja Ziemann bei der Vorführung von
Film-Schönheit Sonja Ziemann bei der Vorführung von "Mit 17 bestimt das Leben" im Dezember 1953. Foto: Otto Häublein, Fotoarchiv Ruhr Museum / Repro Walter Buchholz © WAZ FotoPool | WAZ FotoPool
Der österreichische Schauspieler Otto Wilhelm Fischer bei der Premiere von
Der österreichische Schauspieler Otto Wilhelm Fischer bei der Premiere von "Hanussen", bei dem er auch Regie führte. Foto: Otto Häublein, Fotoarchiv Ruhr Museum / Repro Walter Buchholz © WAZ FotoPool | WAZ FotoPool
Nadja Tiller, Walter Eiller und Marina Vlady im Jahr 1954. Foto: Otto Häublein, Fotoarchiv Ruhr Museum / Repro Walter Buchholz
Nadja Tiller, Walter Eiller und Marina Vlady im Jahr 1954. Foto: Otto Häublein, Fotoarchiv Ruhr Museum / Repro Walter Buchholz © WAZ FotoPool | WAZ FotoPool
Ein Filmplakat wirbt für den Fellini-Film
Ein Filmplakat wirbt für den Fellini-Film "Das süsse Leben". Foto: Otto Häublein, Fotoarchiv Ruhr Museum / Repro Walter Buchholz © WAZ FotoPool | WAZ FotoPool
Die Reklame für
Die Reklame für "Endstation Mond" war da schon etwas kreativer. Foto: Otto Häublein, Fotoarchiv Ruhr Museum / Repro Walter Buchholz © WAZ FotoPool | WAZ FotoPool
Auch die Jules Verne-Verfilmung
Auch die Jules Verne-Verfilmung "20.00 Meilen unter dem Meer", unter anderem mit Kirk Douglas, sahen Essener Kinofans als Erste... Foto: Otto Häublein, Fotoarchiv Ruhr Museum / Repro Walter Buchholz © WAZ FotoPool | WAZ FotoPool
...ebenso wie den Streifen
...ebenso wie den Streifen "Mannequins für Rio". Foto: Otto Häublein, Fotoarchiv Ruhr Museum / Repro Walter Buchholz © WAZ FotoPool | WAZ FotoPool
Ein Mitarbeiter der Lichtburg bei der Premiere von
Ein Mitarbeiter der Lichtburg bei der Premiere von "Gift im Zoo". Foto: Otto Häublein, Fotoarchiv Ruhr Museum / Repro Walter Buchholz © WAZ FotoPool | WAZ FotoPool
Dieter Borsche und Maria Schell. Foto: Fotoarchiv Ruhr Museum / Repro Walter Buchholz
Dieter Borsche und Maria Schell. Foto: Fotoarchiv Ruhr Museum / Repro Walter Buchholz © WAZ FotoPool | WAZ FotoPool
Auch Hans Moser besuchte die Lichtburg, hier 1952 anlässlich der Premiere von
Auch Hans Moser besuchte die Lichtburg, hier 1952 anlässlich der Premiere von "Hallo Dienstmann". Foto: Fotoarchiv Ruhr Museum / Repro Walter Buchholz © WAZ FotoPool | WAZ FotoPool
Doch nicht nur in den 50er-Jahren zog die Lichtburg die Schauspielszene an. Noch immer gehört das Kino zu den ersten Adressen in Deutschland. 2009 präsentiert Heike Makatsch den Film
Doch nicht nur in den 50er-Jahren zog die Lichtburg die Schauspielszene an. Noch immer gehört das Kino zu den ersten Adressen in Deutschland. 2009 präsentiert Heike Makatsch den Film "Hilde", in dem sie die Rolle der Knef spielt. Foto: Oliver Müller © Oliver Müller NRZ | Oliver Müller NRZ
Noch ein Dauergast in der Kulturhauptstadt: Regisseur Wim Wenders, hier bei einer Gala in der Lichtburg zu Ehren des britischen Regisseur Ken Loach... Foto: Oliver Müller
Noch ein Dauergast in der Kulturhauptstadt: Regisseur Wim Wenders, hier bei einer Gala in der Lichtburg zu Ehren des britischen Regisseur Ken Loach... Foto: Oliver Müller © WAZ FotoPool | WAZ FotoPool
..und hier in Begleitung bei der Premiere des Films
..und hier in Begleitung bei der Premiere des Films "Palermo Shooting". Foto: Armin Thiemer © Armin Thiemer | Armin Thiemer
"Die Lichtburg ist das schönste Kino Deutschlands", sagte auch Schauspielerin Hannelore Elsner, hier bei der Filmgala zu Ehren von Ken Loach. Foto: Oliver Müller © WAZ FotoPool | WAZ FotoPool
Noch eine
Noch eine "Grande Dame" des deutschenFilms: Iris Berben bei der NRW-Premiere von "Es kommt der Tag". Foto: WAZ Fotopool © Armin Thiemer | Armin Thiemer
Raf Richter stellte im vergangenen Jahr
Raf Richter stellte im vergangenen Jahr "Kopf oder Zahl" vor. © NRZ | NRZ
In den 50ern genau so wichtig wie heute: Das Posing auf dem Roten Teppich, hier bei der Premiere der Buddenbrooks. Foto: Ulrich von Born
In den 50ern genau so wichtig wie heute: Das Posing auf dem Roten Teppich, hier bei der Premiere der Buddenbrooks. Foto: Ulrich von Born © Ulrich von Born / NRZ | Ulrich von Born / NRZ
Daniel Brühl stellte
Daniel Brühl stellte "John Rabe" in Essen vor. Foto: Oliver Müller © Oliver Müller NRZ | Oliver Müller NRZ
Klar, dass dieser Film in Essen vorgestellt wurde: Produzent Oliver Berben, Benjamin Sadler und Heino Ferch stellen
Klar, dass dieser Film in Essen vorgestellt wurde: Produzent Oliver Berben, Benjamin Sadler und Heino Ferch stellen "Krupp eine deutsche Familie" vor. Foto: Oliver Müller © Oliver Müller NRZ | Oliver Müller NRZ
Auch dieser Film fand im vergangenen Jahr viel Beachtung:
Auch dieser Film fand im vergangenen Jahr viel Beachtung: "Der Vorleser", mit David Kross, Burkhard Klaußner, Vijessna Ferkic und Volker Bruch. Foto: Oliver Müller © Oliver Müller NRZ | Oliver Müller NRZ
2007 feierte
2007 feierte "One way" Premiere in Essen, von links: Stefanie von Pfetten, Til Schweiger, Lauren Lee Smith und Sebastian Roberts. Foto: Armin Thiemer © Armin Thiemer | Armin Thiemer
Kind des Ruhrgebiets: Helge Schneider bei der Filmpremiere der Satire
Kind des Ruhrgebiets: Helge Schneider bei der Filmpremiere der Satire "Mein Führer". Foto: Armin Thiemer © NRZ | NRZ
In dem Film spielte auch Dany Levy mit.Foto: Armin Thiemer
In dem Film spielte auch Dany Levy mit.Foto: Armin Thiemer © NRZ | NRZ
Nicht nur Schauspieler beerhten die Lichtburg: 2006 sprach Gerhard Schröder über seine Biografie
Nicht nur Schauspieler beerhten die Lichtburg: 2006 sprach Gerhard Schröder über seine Biografie "Entscheidungen. Mein Leben in der Politik". Foto: Armin Thiemer © Armin Thiemer Fremdbild | Armin Thiemer Fremdbild
Da schmückte sich selbst die Lichtburg schwarz, rot, gold: Die Vorstellung des Films
Da schmückte sich selbst die Lichtburg schwarz, rot, gold: Die Vorstellung des Films "Deutschland. Ein Sommermärchen". Foto: Yannik Willing © NRZ | NRZ
v.l: Regisseur Sönke Wortmann, Moderator Werner Hansch und Fußballspieler Christoph Metzelder. Foto: Yannik Willing
v.l: Regisseur Sönke Wortmann, Moderator Werner Hansch und Fußballspieler Christoph Metzelder. Foto: Yannik Willing © NRZ | NRZ
Auch Rudi Assauer und Ex-Frau Simone Thomalla wollten sich das Sommermärchen auf der Leinwand nicht entgehen lassen. Foto: Yannik Willing
Auch Rudi Assauer und Ex-Frau Simone Thomalla wollten sich das Sommermärchen auf der Leinwand nicht entgehen lassen. Foto: Yannik Willing © NRZ | NRZ
Erfolgreiche Literaturverfilmung:
Erfolgreiche Literaturverfilmung: "Das Parfum" von Regisseur Tom Tykwer. Foto: Armin Thiemer © Armin Thiemer | Armin Thiemer
Natürlich ging auch dieser Hype nicht am altehrwürdigen Filmpalast vorbei: Ein Klonkrieger bei der Premiere des sechsten Teils der Starwars-Reihe Foto: Frank Vinken
Natürlich ging auch dieser Hype nicht am altehrwürdigen Filmpalast vorbei: Ein Klonkrieger bei der Premiere des sechsten Teils der Starwars-Reihe Foto: Frank Vinken © WAZ | WAZ
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