Essen. Jan Josef Liefers (48) ist einer der populärsten deutschen Schauspieler. Besonders im ARD-“Tatort“ aus Münster ist er als Professor Boerne dem Publikum präsent. Im Interview spricht Liefers über seine neue Rolle als “Baron Münchhausen“ an den beiden Weihnachtsfeiertagen in der ARD.
Am 25. und 26. Dezember sieht man Sie in der ARD als Baron Münchhausen. Die Erinnerung an den legendären "Münchhausen"-Film mit Hans Albers drängt sich auf. Hat er Sie beeinflusst?
Jan Josef Liefers: Hans Albers war immer eines: Hans Albers. Und unser Film geht in eine viel märchenhaftere Richtung. Er ist eher eine Hommage an all die Spinner und Fantasten, ohne die unsere ganze Welt so wäre wie - sagen wir - die Deutsche Bank.
Manchmal hat Ihr Held Züge eines "Boerne im Kostüm". Bewusst?
Liefers: Es lässt sich nicht leugnen, dass sowohl Boerne wie Münchhausen Züge von Jan Josef Liefers haben. Wahrscheinlich kommt es durch das blaue Blut und die Vornehmheit, die beide an den Tag legen möchten, was ihnen nur bedingt gelingt.
Welcher Trick hat Ihnen am meisten Spaß gemacht? Der Ritt auf der Kanonenkugel?
Liefers: Oh nein, dieser Tag war schrecklich. Ich hing den ganzen Tag vor einer grünen Wand an Seilen aufgehängt und habe am Ende meine Beine nicht mehr gespürt. Außerdem konnte ich nicht nach Stockholm fahren, wo ich an diesem Tag den schwedischen Filmpreis verliehen bekam. Am meisten mochte ich alles, was mit Reiten zu tun hatte.
In welche Märchengestalt haben Sie sich in Ihrer Kindheit hineingedacht, und welche wären Sie selbst gern gewesen?
Liefers: Komischerweise öfter in Mädchen als in Jungs. In meiner Fantasie war ich dann ihr Begleiter und habe sie beschützt und überall rausgehauen. Elli aus dem "Zauberer von Oz" fand ich auch ziemlich gut. Bei den Jungs war es ganz klar Huckleberry Finn.
Welche Märchen- oder Sagengestalt würden Sie gern noch einmal verkörpern?
Liefers: Don Quijote - das wär's! Oder Gott! Das wäre auch mal interessant. (dpa)