Essen. Im „Tatort - Tote Erde“ kommt ein Ökoaktivist ums Leben. Keine leichte Aufgabe für das Ermittlerteam Thorsten Lannert (Richy Müller) und Sebastian Bootz (Felix Klare), in der Gruppe von scheinbar selbstlosen Menschen den Mörder von Lukas Baumann zu finden.

Ooom, möchte man sagen, bei diesem Treffen der Gutmenschen. Ökoaktivisten wollen die Welt retten, ein Unternehmer hegt ganz selbstlos Stiftungsabsichten und eine esoterisch verklärte Wahrsagerin bietet unentwegt Tee an. Ooom.

Keine leichte Aufgabe für das Ermittlerteam Thorsten Lannert (Richy Müller) und Sebastian Bootz (Felix Klare), in dieser Gruppe den Mörder von Lukas Baumann zu finden. Der Student war beim Freeclimbing von einem Brückenpfeiler gestürzt. Wie die Obduktion ergab, wurde er mit einem Luftgewehr beschossen und stürzte ab.

Bei ihren Recherchen erfahren die Kommissare, dass Baumann einer Umweltgruppe angehörte, die sich Ecopirates nennt. Eine Truppe, die konspirativ im Untergrund arbeitet, und eigentlich nur in Erscheinung tritt, wenn sie per Internet oder riesigem Plakat den „Klimakiller des Monats“ an den Pranger stellen. Schnell wird klar: Baumann war mit einer solchen Mission betraut.

Eine Art House-Movie

„Tote Erde“ heißt der jüngste SWR-„Tatort“, Sonntag, ARD, 20.15 Uhr. Der Film entwickelt sich zu einer Art House-Movie. Denn bei ihrer Aufklärungstour machen Tannert und Bootz Stopps in diversen, ganz unterschiedlichen Behausungen. Der Kletterer Lukas hat sein Studentenzimmer zu einer Freeclimbing-Zone umgebaut.

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Seine Freundin Melli (Paula Kalenberg) wählt als Unterschlupf eine Jagdhütte ihrer Eltern mit viel Geweih an den Wänden, der Unternehmer Johannes Riether (Mark Waschke) wohnt herrschaftlich, die Wahrsagerin Saraswati (Katharina Heyer) in einer plüschig asiatisch ausgestatteten Teestube. Ooom.

Komisch-schräge Szenen

Das Alles wirkt nur zum Teil kurzweilig, wird aber durch komisch-schräge Szenen aufgelockert. Einfach wunderbar: Die neue Staatsanwältin Henrike Habermas (Natalia Wörner) flüchtet mit ihrem Lover in ein Romantikhotel. Mitten beim Liebesspiel werden die beiden vom Zimmermädchen überrascht. Doch dieses zieht sich nicht leise zurück, sondern fragt ganz bestimmt: „Wann fertig?“

„Wann fertig?“ mag sich aufgrund der ansonsten etwas klischeehaften Geschichte der Drehbuchautoren Wolf Jakoby und Thomas Freundner so mancher Zuschauer fragen. Ganz klar: Die Auflösung gibt’s nach 90 Minuten. Ohne Tee. Ooom.