Köln/Mülheim.. Der Mülheimer Comedian Helge Schneider geht unter die Talker. Ab 20. Oktober ist er im WDR-Fernsehen zu sehen. Das Format trägt den programmatischen Titel: „Helge hat Zeit – Menschen, Quatsch und Philosophen“. Schneider darf darin dasselbe wie Harald Schmidt bei Sky.
Der WDR traut sich was. Der öffentlich-rechtliche Landessender macht Helge Schneider zum Talk-Master. Wenn es am 20. Oktober, 22.45 Uhr, los geht mit „Helge hat Zeit“, darf das Publikum auf Überraschungen gefasst sein.
Das Talk-Genre gilt gemeinhin als Langeweile in seiner kultiviertesten Form. Die Polit-Runden folgen gut abgehangenen Plauder-Ritualen, und bunte Runden wie der „Kölner Treff“ oder „3 nach 9“ sind kaum mehr als Verkaufsveranstaltungen für neue Bücher, Musikalben, Tourneen und Kinofilme. Und der einzige Anarcho-Talker macht jetzt auf seriös: Kurt Krömer.
Künstler, Querdenker, Talente
Die WDR-Fernsehunterhaltung hat die Marktlücke erkannt und will sie mit Helge Schneider schließen. „Helge hat Zeit“ heißt das 75-minütige Format, dass aus dem Kölner Stadtgarten gesendet werden soll. Der Untertitel der Show kündigt unberechenbares Fernsehen an: „Menschen, Quatsch und Philosophen bei Helge Schneider“.
Laut WDR lädt der 57-Jährige „großartige Künstler und zu entdeckende Talente, Querdenker und gute Freunde ein. Es wird musiziert, geredet und getrunken, vielleicht bringt jemand etwas mit, vielleicht auch nicht, vielleicht hat Helge etwas vorbereitet, vielleicht auch nicht – alles ist möglich an diesem Abend“.
Helge Schneider darf beim WDR dasselbe wie Harald Schmidt bei Sky
Das klingt nach maximaler Freiheit und minimalem Quotendruck – im Rahmen des Möglichen. Das Konzept klingt so, als dürfe Helge Schneider dasselbe wie Harald Schmidt beim Bezahlsender Sky: sein ganz persönliches Privatfernsehen machen, in der Hoffnung, dass es dem einen oder anderen Zuschauer gefällt.
Mit „Helge hat Zeit“ hat der WDR dem künstlerischen Multitalent Helge Schneider „den Wunsch einer eigenen und im wahrsten Sinne eigenartigen Fernsehsendung erfüllt“.
Helge Schneider: „Ich bin ja manchmal beruflich im Fernsehen. Jetzt freue ich mich, mal eine eigene kleine Privat-Sendung machen zu dürfen. Ohne Werbung versteht sich.“
Gästeliste steht noch nicht fest
Matthias Kremin, Programmbereichsleiter Kultur und Wissenschaft WDR, Fernsehen, jubilierte: „Wir freuen uns sehr auf Helge Schneider. Schließlich kann ihm Sachen Kultur keiner ein E für ein U vormachen. Oder umgekehrt.“
Reiner Michalke, Programmchef im Kölner Stadtgarten, der die Show gemeinsam mit dem WDR produziert: „Helge kann wie kein anderer die verschiedensten Menschen zusammenbringen. Genau das erwartet uns in dieser Show.“
Die Redaktion kalauerte schon mal: „Ein Ruck wird durch Mozart und Peter Frankenfeld gehen!“
Der vielfach ausgezeichnete Tausendsassa Helge Schneider macht seit 35 Jahren die Bühnen und Fernsehstudios der Republik unsicher – mit Klamauk und Nonsens, Schauspielerei und Jazz-Musik.
Ach und noch etwas. Die Gästeliste für die TV-Premiere steht noch nicht fest. Mal sehen, wer sich traut.