Berlin. Das Fernsehen. Unendliche Weiten. Dies ist die Geschichte eines Raumschiffs, das seit 40 Jahren durch die deutschen TV-Sender kreuzt. Die Enterprise feiert Jubiläum. Am 27. Mai 1972 war “Star Trek“ zum ersten Mal im ZDF zu sehen.

Vor 40 Jahren war endlich auch Deutschland in den unendlichen Weiten des Weltraums angekommen. Am 27. Mai 1972 düste das Raumschiff U.S.S. Enterprise im ZDF erstmals hierzulande über die Fernsehbildschirme. Seitdem waren Kirk, Spock und später Captain Picard, Data und der holografische Doktor von der "Voyager" auch aus dem hiesigen TV-Programm nicht wegzudenken.

Als das deutsche Raumschiff Enterprise seine Jungfernfahrt antrat, war das US-Original "Star Trek" schon vorübergehend eingemottet. Die Serie mit William Shatner und Leonard Nimoy war 1966 angelaufen. Wegen enttäuschender Einschaltquoten wurde das Erkunden fremder Zivilisationen nach nur drei Staffeln eingestellt.

Die Rettung von Kirk und Konsorten brachten Wiederholungen im Nachmittagsprogramm. Die Fanschar wurde so groß, dass die Besatzung der Enterprise 1979 im Kielwasser von "Star Wars" auf ihr erstes Kinoabenteuer geschickt wurde. George Lucas' Epos hatte zwei Jahre zuvor die Nachfrage nach Action im Universum angeheizt.

Vereinte Nationen im Weltraum

Jahrzehntelang war Gene Roddenberrys optimistische Zukunftsversion einer intergalaktischen Völkergemeinschaft ein Zuschauergarant im Fernsehen und im Kino. Generationenwechsel von Kirk zu Captain Picard, die Verlegung der Handlung vom Raumschiff zur Raumstation "Deep Space Nine" oder der erste weibliche Captain in "Star Trek: Raumschiff Voyager" machten Fans gerne mit.

Ausgerechnet zum Beginn des neuen Jahrtausends ging "Star Trek" das Deuterium aus. Die zeitlich vor Kirk & Co. angesiedelte fünfte Serie "Enterprise" wurde eingestellt - der erste "Star Trek"-Ableger, den seit dem Original dieses Schicksal ereilt hatte. Der zehnte Kinofilm "Nemesis" fuhr 2003 das schlechteste Ergebnis aller Leinwandversionen ein.

Anfänge neu geschrieben

Die Zukunft sah düster aus für die Enterprise - bis ihr Regisseur J.J. Abrams einen ähnlich radikalen Neubeginn verpasste, wie ihn auch Geheimagent James Bond vor dem Untergang bewahrt hat. Mit einer jungen und erstmals nicht aus "Star Trek"-Serien bekannten Mannschaft gelang es dem Schöpfer der TV-Shows "Alias" und "Lost", eine neue Generation für die Weltraumpioniere zu begeistern und dabei alte Fans - auch dank eines Gastauftritts von Leonard Nimoy - nicht zu vergraulen. Chris Pine und Zachary Quinto kommen im Mai 2013 erneut als Kirk und Spock ins Kino.

Selbst wenn sie nie wieder andere Rollen angeboten bekommen sollten, hätten die Protagonisten auf der Brücke der neuen Enterprise ausgesorgt. Irgendwo auf der Welt findet wohl jedes Wochenende ein Fantreffen statt. Höhepunkte der sogenannten Conventions sind Auftritte früherer Darsteller.

Erst Mitte Mai war William Shatner Stargast auf der Fedcon in Düsseldorf. Mit dabei war auch sein Weggefährte Walter Koenig (Pavel Chekov). Der wurde vor 40 Jahren übrigens von Schauspieler Elmar Wepper ("Kirschblüten - Hanami") synchronisiert.(dapd)