Essen. . Simone Sombecki startete ihre Karriere vor der Fernsehkamera als Assistentin von Jürgen von der Lippe in „Geld oder Liebe“. Jetzt hat die Frau aus dem Ruhrgebiet ihre eigene Sendung. Am 6. Mai führt sie zum erste Mal durch den WDR-Klassiker „Tiere suchen ein Zuhause“.

Kaninchen, Hund und Katze hatten es nicht leicht. Sie wurden ausgesetzt, verstoßen, manche gar misshandelt. Die Sendung „Tiere suchen ein Zuhause“ hilft solch tierischen Verlierern; sie sollen es endlich gut haben im Leben. Seit 20 Jahren gibt es das Format. Doch zuletzt ging es im Hintergrund eher um das Schicksal der Moderatorin. Claudia Ludwig, von Anfang an dabei, ist vom WDR gekündigt worden. Schnell wurden Kritiker wach, die dem Sender eine Sehnsucht nach Jugend unterstellten. Die behaupteten, die Moderatorin mit ihren 51 Jahren sei dem WDR offenbar zu alt. Von „Jugendwahn“ war die Rede. Das konnte WDR-Intendantin Monika Piel nicht auf sich sitzen lassen, sie stellte klar: „Als 60-jährige Frau an der Spitze des WDR stehe ich dafür, dass keine Frau mit der Begründung ‘zu alt’ vom Bildschirm genommen wird.“

Sombecki folgt auf Claudia Ludwig

Simone Sombecki möchte mit dieser Diskussion nichts zu tun haben. Sie will einfach ihren Job machen. Das ist ab Sonntag, 6. Mai, (18.15 Uhr, WDR) die Moderation der Kultsendung. Die 38-jährige Sombecki folgt auf Claudia Ludwig. Sie sagt, sie freue sich, und man sieht ihr das an. Wenn sie über ihr Leben mit Tieren erzählt, sprudeln die Geschichten aus ihr heraus. Mit den Wellensittichen in ihrem Elternhaus in Marl fing alles an. Dann gab es da noch Herbie, die Schildkröte, und einen Familienhund, der auch ein Fall für „Tiere suchen eine Zuhause“ hätte sein können, er kam aus dem Tierschutz. So wie ihre beiden Hunde, die sie jetzt, inzwischen im Bergischen Land zuhause, um sich hat: der blinde Labrador-Mix „Monsieur Jacques“ und der Problemhund aus Spanien, „Mademoiselle Schnucke“.

Frühjahrsputz für den Fernseh-Klassiker

„Die Moderation ist für mich eine Herzensangelegenheit“, sagt Simone Sombecki. Sie selbst, als neues Gesicht in der ersten Reihe, wird nicht die einzige Änderung sein. Der Klassiker soll 20 Jahre nach seiner ersten Ausgabe überarbeitet werden. „Frühjahrsputz“ nennt der WDR das. Neu ist, dass neben der Moderatorin noch eine Tierärztin sowie Tiertrainer und weitere Experten auftreten werden. Sie geben Tipps zu den Tieren, die vorgestellt werden, aber auch zur Tierhaltung allgemein.

Die eigentlichen Hauptdarsteller bleiben die heimatlosen Vierbeiner. In jeder Sendung bringen Tierheime und Tierschutzvereine aus Nordrhein-Westfalen ihre Sorgenkinder mit ins Studio. Wie die Vergangenheit zeigt, meistens mit Erfolg. Gut 80 Prozent fanden auf diesem Weg endlich Herrchen und Frauchen, insgesamt rund 20 000 Tiere konnten in ein Wohlfühl-Zuhause umziehen.

In den 90er-Jahren war sie das Häschen

Die neue Moderatorin kennt die Sendung gut, zuletzt ist sie hier schon mit Reportagen aufgetaucht. Ihre Fernsehkarriere begann die Diplom-Pädagogin übrigens selbst ziemlich tierisch, als „Häschen“. So hat Jürgen von der Lippe sie genannt, als sie in den 90er-Jahren als Assistentin in seiner ARD-Show „Geld oder Liebe“ vor die Kamera getreten ist. „Häschen“, hat von der Lippe damals gesagt, „ich habe dir jetzt mit der Sendung dein Studium finanziert. Mach was draus.“