Berlin. Michelle Hunziker kündigt “DSDS Kids“ als RTL-Samstagabendshow für die ganze Familie an - und nicht als klassische Castingshow. Die Schweizerin sitzt in der Jury neben Dieter Bohlen und Dana Schweiger. Kinder sollen in der Show nicht vorgeführt werden. Alles solle nur ein großer Spaß werden. 38.000 Kinder hatten sich bei Castings angemeldet.
Zuletzt war Michelle Hunziker von Herbst 2009 bis Ende vergangenen Jahres als Co-Moderatorin von Thomas Gottschalk bei "Wetten, dass..?" im ZDF im Einsatz. Ab Samstag (5. Mai, 20.15 Uhr) ist die 35-jährige Schweizerin, die in Italien als Moderatorin arbeitet, Jurorin in der neuen RTL-Sendung "DSDS Kids". In der vierteiligen Showreihe dürfen Kinder ihr Gesangstalent vorführen. Bewertet werden sie von Hunziker, Dana Schweiger und Dieter Bohlen, der für seine markigen Sprüche bei "Deutschland sucht den Superstar" bekannt ist. Hunziker moderierte von 2002 bis 2004 zusammen mit Carsten Spengemann die ersten beiden "DSDS"-Staffeln.
Bei "DSDS" gibt es teilweise harsche Kritik an den Kandidaten, insbesondere von Chef-Juror Bohlen. Wie wird der Ton bei "DSDS Kids" sein, haben sich die Juroren da auf eine "kindgerechtere" Linie geeinigt?
Hunziker: Selbstverständlich werden wir mit den Kindern vorsichtig umgehen, denn wir wollen niemanden verletzen! Und sicher wird der Ton den Kindern gegenüber ein anderen sein als bei "DSDS". Die Kinder sollen vor allem Spaß haben und sich amüsieren. Bei uns wird niemand vorgeführt.
Auch bei "DSDS Kids" müssen Sie allerdings die Kandidaten bewerten - und viele davon nach Hause schicken. Wie bringen Sie den, teils noch sehr kleinen, Kindern die Kritik bei, wie sagen Sie es einem Kind, dass sein Vortrag zu wünschen übrig ließ?
Hunziker: Natürlich muss man trotz aller Vorsicht die Leistung bewerten und die Wahrheit sagen. Wichtig ist, den Kindern zu sagen, dass sie sich weiterentwickeln und an sich arbeiten können. Sie können üben und besser werden. Die Kinder sollen die Sendung als Spaß sehen.
Für "DSDS Kids" gab es über 38.000 Bewerbungen, mehr als je bei "DSDS". Warum, glauben Sie, wollen so viele Eltern, dass ihr Kind auf der Bühne steht?
Hunziker: Es gibt sicher viele Kinder, die Talent haben, und selbst auf die Bühne wollen. Wenn die Eltern sie dabei unterstützen und behutsam begleiten, ist dagegen nichts einzuwenden.
Würden Sie Ihre eigene Tochter auch bei einer solchen Sendung mitmachen lassen? Hat sie überhaupt musikalische Ambitionen?
Hunziker: Aurora hat eine wunderbare Stimme. Ich glaube, sie hat die Musik im Blut und ein natürliches Talent. Sie hat sogar schon selbst Lieder komponiert! Aber sie hat nicht den Wunsch, als Sängerin auf der Bühne zu stehen, sondern möchte lieber hinter der Kamera, zum Beispiel als Regisseurin, arbeiten. Ich werde sie in dem, was sie tun möchte, unterstützen und sie vor Gefahren warnen, wenn es welche gibt.
Der Deutsche Kinderschutzbund hatte von einer Teilnahme an der Sendung abgeraten, weil er mögliche negative Folgen für die Kinder befürchtet, wenn diese vorgeführt werden sollten. Was entgegnen Sie dem?
Hunziker: Es geht in der Sendung nicht darum, irgendein Kind vorzuführen oder bloßzustellen. Jeder, der mich kennt, weiß, dass ich das nie tun würde. Es geht darum, Spaß zu haben und alles als ein Spiel zu sehen. "DSDS Kids" ist keine Castingshow im herkömmlichen Sinne, sondern eine Samstagabendshow für die ganze Familie. Wir werden die Kinder behutsam und respektvoll behandeln und dafür sorgen, dass es ihnen gut geht.
"DSDS Kids" ist erst einmal auf vier Sendungen angelegt. Gibt es schon Pläne für eine Fortsetzung? Und haben Sie weitere Pläne für eine Zusammenarbeit mit RTL oder mit anderen deutschen TV-Sendern?
Hunziker: Wir machen jetzt zuerst einmal die vier Sendungen, und dann sehen wir weiter.
Haben Sie noch Kontakt zu Thomas Gottschalk? Was sagen Sie zum angekündigten Ende seiner neuen Sendung in der ARD?
Hunziker: Natürlich habe ich noch Kontakt mit Thomas, und er ist ein guter Freund. Es tut mir sehr leid, dass seine Sendung nicht funktioniert hat, aber so etwas passiert eben und das ist kein Drama. Etwas Neues zu probieren ist immer ein Risiko und wie sagt man in Deutschland: "Wer nicht wagt , der nicht gewinnt". (dapd)