Essen. Premiere bei Let’s Dance: Zum ersten Mal in der Geschichte der Tanz-Show auf RTL nimmt eine blinde Kandidatin teil, nämlich die Sängerin Joana Zimmer. Ansonsten gab es bei der ersten Show am Mittwoch viele Schlagerstars zu sehen. Und mit Rebecca Mir eine Favoritin, die aus dem Model-Business kommt. Als Erster schied Musikproduzent Uwe Fahrenkrog-Petersen aus.

Das Publikum im Kölner Studio, die Zuschauer auf dem Sofa und die Jurymitglieder haben einen Moment lang gespannt die Luft angehalten: Wie würde der Auftritt von Joana Zimmer, der ersten blinden Teilnehmerin von Let's Dance, über die Bühne gehen? Natürlich hatten die Macher von RTL diesen Auftritt ans Ende der Show gelegt. Zuvor konnte man elf anderen Promis bei Schweben und Stolpern zuschauen. Und Vorjahressiegerin Maite Kelly, wie sie als neues Jury-Mitglied nun selbst Bewertungen abgab.

Für die diesjährige Let's-Dance-Staffel hat der Sender sich offenbar verstärkt in der Schlager-Szene umgeschaut. Mit Stefanie Hertel und Patrick Lindner buhlen zwei Volksmusik-Stars um den Siegertitel. Und beide schnitten bei ihrem ersten Auftritt ziemlich gut ab. „Das war pures Tanzen ohne Schnickschnack“, meinte eine begeisterte Maite Kelly zum langsamen Walzer von Lindner und seiner Tanzpartnerin Isabel Edvardsson.

Gitte Haenning bietet für Joachim Llambi nur eine Slapsticknummer

Auch Stefanie Hertel heimste Lob ein: „Sie sind eine echte Tanzprinzessin“, meinte Juror Roman Frieling. In ihrem kitschigen rosa Rüschen-Dirndl erinnerte die Schlagersängerin aber eher an eine Tanzbarbie.

Übertroffen wurde ihr geschmackloses Outfit nur noch von dem Glitzer-Einteiler mit bunten Bändchen, den Sängerin Gitte Haenning („Ich will nen Cowboy als Mann“) trug. Ihr Cha-Cha-Cha mit Tanzpartner Gennady Bondarenko sei, so Let's-Dance-Juror Joachim Llambi, eher eine „Slapsticknummer“ als ein Tanz gewesen. Dafür gab es von der Jury auch nur 13 Punkte.

RTL gibt Castingshow-Teilnehmern bei Let's Dance eine neue Heimat

Wie in den Staffeln zuvor werden auch in „Let`s Dance 2012“ einige Castingshow-Teilnehmer zweitverwertet. Etwa Ardian Bujupi, der im vergangenen Jahr bei „Deutschland sucht den Superstar“ den dritten Platz geholt hat. Ohne viele Bewegungen bei seinem Cha-Cha-Cha zu „Moves like Jagger“, dafür aber mit umso mehr Macho-Gehabe grinste Ardian sich in die nächste Runde.

Rebecca Mir, einst Topmodel-Kandidatin, bekam in der ersten Show der fünften Let's-Dance-Staffel die höchste Jury-Wertung: 26 Punkte gab's für den Cha Cha Cha mit Tanzpartner Massimo Sinató.
Rebecca Mir, einst Topmodel-Kandidatin, bekam in der ersten Show der fünften Let's-Dance-Staffel die höchste Jury-Wertung: 26 Punkte gab's für den Cha Cha Cha mit Tanzpartner Massimo Sinató. © RTL / Stephan Gregorowius

Monrose-Sängerin Mandy Capristo (21 Punkte) und „Topmodel-Kandidatin“ Rebecca Mir mit Tanzpartner Massimo Sinató räumten richtig ab. Rebecca hängte mit 26 Bewertungspunkten der Jury alle anderen Teilnehmer ab.

Bei Marc Terenzi geht's heiß her

Richtig heiß her ging es bei Marc Terenzi (war mal mit Sarah Connor verheiratet) und seiner Tanzpartnerin Sarah Latton (musste im vergangenen Jahr mit Thomas "dem Checker" Karaoglan tanzen). „Harmonisch“, nennt sie die Vorbereitung. „Da knistert es doch!“ dachte man hingegen, als man sah, wie der Sänger seiner blonden Partnerin beim Training herausfordernd an den Po packt oder ihr in den Nacken beißen will. Da meinte sogar Jurorin Motsi Mabuse: „Du hast echt Feuer im Ohr.“

Wären da noch drei Kandidaten, die man bis zur nächsten Show bereits wieder vergessen hat: Leichtathlet Lars Riedel, der seine Tanzpartnerin Marta Arndt um zwei Köpfe überragt. Sie kann unter seinen ausgestreckten Armen hindurch laufen, ohne sich bücken zu müssen. Das wollte auch Moderatorin Sylvie van der Vaart ausprobieren und zog sogar ihre High-Heels dazu aus.

Joana Zimmer rührt die Let's-Dance-Jury

Für Musikproduzent Uwe Fahrenkrog-Petersen war der erste Tanz bei Let's Dance schon der letzte. Sein Auftritt mit Tanzpartnerin Helena Kaschurow überzeugte die RTL-Jury nicht.
Für Musikproduzent Uwe Fahrenkrog-Petersen war der erste Tanz bei Let's Dance schon der letzte. Sein Auftritt mit Tanzpartnerin Helena Kaschurow überzeugte die RTL-Jury nicht. © RTL / Stephan Gregorowius

Lars Riedel tanzte am Ende nur ein winziges bisschen besser als Musikproduzent Uwe Fahrenkrog-Petersen, der letztlich von den Zuschauern raus gewählt wurde. Viele Roboterbewegungen, ein 80er-Jahre-Hit und sein ansteckendes Grinsen halfen ihm nicht weiter. Serien-Schauspieler Patrick Bach („Anna“) war laut Joachim Llambi nicht im Takt und Turnerin Magdalena Brzeska wurde mit 21 Punkten zwar gut benotet, hinterließ aber auch keinen bleibenden Eindruck.

Ganz anders die blinde Joana Zimmer. „Ich bin zwar Marathon gelaufen und alleine durch Amerika gereist, aber das hier ist meine größte Herausforderung“, erzählte sie. Mit Christian Polanc hat sie bei Let's Dance zwar einen erfahrenen Tanzpartner an der Seite, trotzdem war die Spannung groß: Kann eine blinde Tänzerin mit ihren Konkurrenten mithalten? Sie kann und bekam mit 22 Punkten eine der besten Bewertungen.

Ihr langsamer Walzer zu „Dark Walls“ fand sogar bei Joachim Llambi Anklang, der aber betonte, dass man keine Mitleidspunkte zu vergeben habe. Das sah bei Maite Kelly ganz anders aus. Mit zitternder Stimme meinte sie: „Du hast heute für die Menschheit getanzt.“ Mal zu Tränen gerührt, mal aufgedreht, mal charmant – die Let's-Dance-Gewinnerin des Vorjahres ist eine echte Bereicherung für die Jury.

Infos zu Let's Dance im Special bei RTL.