Berlin. . Das Quotentief bei „Gottschalk live“ hält an. Die neue ARD-Show sahen am Donnerstagabend lediglich 1,4 Millionen Zuschauer, was ein Marktanteil von 5,1 Prozent bedeutet. Thomas Gottschalk selbst ist unzufrieden mit seiner Show: Der Versuch, etwas ganz Neues zu machen, könne dauern.

Entertainer Thomas Gottschalk ist nach den ersten zwei Wochen mit seiner neuen ARD-Show „Gottschalk Live“ unzufrieden. Der Versuch, etwas ganz Neues zu machen, könne dauern, schrieb er in einem Beitrag für die „Bild“-Zeitung. Er verzweifle aber nicht, wenn das noch eine ganze Zeit weiter rauf und runter gehe.

Die Sendung am Donnerstagabend schalteten 1,42 Millionen Zuschauer ein, wie das Erste am Freitag mitteilte. Der Marktanteil lag bei 5,1 Prozent. Nach der Premierenausgabe am Montag vergangener Woche mit 4,34 Millionen Zuschauer war die Quote in dieser Woche deutlich unter die Zwei-Millionen-Grenze gefallen.

Viele Vorschusslorbeeren für „Gottschalk live“

Zum Vergleich: Im Vorabendprogramm holt die ARD im Schnitt um die acht Prozent Einschaltquote, Gottschalk selbst hatte einen zweistelligen Marktanteil als sein Ziel ausgegeben. Und etwas großmäulig hatte er sich vor seiner Premiere über den geringen Zuspruch des ARD-Vorabendprogramms ausgelassen. „Was auf meinem Sendeplatz läuft, dümpelt derzeit bei sechs Prozent Marktanteil rum, mit acht Prozent wäre ich offiziell aus dem Schneider.“ Nun dümpelt der Show-Altmeister selbst bei fünf Prozent - und ist weit davon entfernt, aus dem Schneider zu sein.

Dabei war Gottschalk mit großen Vorschusslorbeeren gestartet, die erste Sendung hatten noch 4,34 Millionen Menschen bei einer Quote von 14,6 Prozent eingeschaltet. Nachdem die Premiere durch planlos eingestreute Werbeblöcke missglückte, setzte aber ein Negativtrend ein.

Unglückliche Gästeauswahl für ARD-Show

Was macht Gottschalk falsch? In den Internetforen, die der Sendung zugeschaltet sind, diskutieren sich Fans und Kritiker des Moderators die Köpfe heiß. Eine unglückliche Gästeauswahl wird ihm da vorgeworfen, wofür der Lagerfeld-Besuch als Beleg gelten darf: Dem Modezar länger als eine Viertelstunde zuzuhören, erwies sich als extrem anstrengend. Einige raten Gottschalk auch dazu, sich Publikum ins Studio zu holen und so mehr Leben in die Runde zu bringen.

Gottschalks Redaktion, mit der er sich während der Sendung live über die Reaktionen im Internet unterhält, bringt jedenfalls auch noch kein Leben - zu wenig schlagfertig und zu respektvoll gegenüber ihrem Chef sind die jungen Männer und Frauen.

ARD-Vorsitzende Piel bricht für Gottschalk eine Lanze

Die ARD, die eigentlich mit einer groß angelegten Programmreform am Vorabend wieder Marktanteile von den Privatsendern zurückholen wollte, befindet sich jedenfalls bereits in der Defensive. Schon am Wochenende hatte sich die ARD-Vorsitzende Monika Piel genötigt gesehen, für Gottschalk eine Lanze zu brechen. Die negative Entwicklung der Zuschauerzahlen mache sie „absolut nicht nervös“, sagte sie dem „Focus“. Allerdings lag die geringste Zuschauerzahl da noch bei 1,83 Millionen - seitdem wendeten sich weitere 400.000 Menschen ab.

Gottschalks Vertrag mit der ARD läuft noch über weitere rund 140 Sendungen des vier Mal die Woche ausgestrahlten Formats. Noch steht er also am Anfang - doch mit jeder enttäuschenden Tagesquote wächst der Druck, die durch seinen Senderwechsel weg vom ZDF entstandenen hohen Erwartungen zu erfüllen. (dapd/afp)