München. Wieder waren in der Sendung Galileo jugendgefährdende Inhalte zu sehen. Laut der Kommission für Jugendmedienschutz (KJM) könnten Szenen im Beitrag “Vampire unter uns?“ Kinder nachhaltig verängstigen. Eine Folge von “Galileo Big Pictures“ bewertet die KJM als “entwicklungsbeeinträchtigend“.

Galileo, die Sachgeschichten für Erwachsene, sind in mindestens zwei Fällen nicht für Kinder geeignet. Das findet die Kommission für Jugendmedienschutz der Landesmedienanstalten (KJM). Laut KJM hat ProSieben mit der Galileo-Sendung "Vampire unter uns?" gegen den Jugendschutz verstoßen. Kinder könnten die in dem Beitrag gezeigten Horrorszenen kaum verarbeiten. Eine nachhaltige Verängstigung von unter 12-Jährigen sei zu befürchten. Die pseudowissenschaftliche Reportage erhalte Durchweg den Mythos der möglichen Existenz von Vampiren aufrecht, kritisiert die KJM.

Galileo-Folge sei "entwicklungsbeeinträchtigend"

Als "entwicklungsbeeinträchtigend" rügt die KJM einen ProSieben-Beitrag im Tagesprogramm über die Oscarverleihung 2011. Der Beitrag aus der Sendung Galileo Big Pictures zeigte Ausschnitte aus dem Horrorfilm "Der Exorzist" (FSK ab 16). Die drastischen Filmszenen könnten jüngere Zuschauer beeinträchtigen.

Frühere Galileo-Sendungen bereits als jugendgefährdend eingestuft

Bereits im vergangenen Jahr hatte die KJM die Galileo-Beiträge "Methoden zum Töten" und "Die härtesten Gefängnisse der Welt" als jugendgefährdend kritisiert. Laut KJM hätte der Beitrag "Methoden zum Töten" erst nach 22 Uhr gezeigt werden dürfen. In dem Beitrag wurde unter anderem mehrfach eine Methode zum Genickbrechen dargestellt.

ProSieben verweist auf zahlreiche Galileo-Folgen, die nicht beanstandet wurden

Der Sender ProSieben hat sich zu den Vorwürfen der KJM wie folgt geäußert: „Im vergangenen Jahr haben wir 1680 ,Galileo‘-Beiträge, sieben monothematische ,Galileo Spezials‘ und 600 Kurzbeiträge in ,Galileo Big Pictures‘ ausgestrahlt. Davon hat die KJM insgesamt vier Beiträge beanstandet. Wir nehmen diese Kritik sehr ernst und werden sie in die redaktionelle Arbeit einfließen lassen", sagt Sendersprecher Christoph Körfer.