Essen. . Drei Jahre will Thomas Gottschalk in der ARD über Aktuelles plaudern. In einem Interview erzählt der 61-Jährige, dass er für „Gottschalk Live“ weniger als vier Millionen Euro im Jahr bekomme – und warum sich das ZDF bei der Suche nach seinem Nachfolger nicht besonders schlau verhalten hat.

Den Eindruck, dass Thomas Gottschalk sich für Gottes Geschenk ans deutsche Fernsehen hält, wird man nicht los. Vielleicht liegt’s aber auch daran, dass man Ironie so schlecht lesen kann. Wenn jedenfalls der ehemalige „Wetten, dass..?“-Showchef und künftige „Gottschalk Live“-Moderator im Interview mit dem Magazin Stern erklärt, er werden den Job so lange machen, bis ihm sein Publikum davonlaufe oder er einen jüngeren sehe, der es besser macht (was bislang nicht der Fall sei), dann wird es schwierig, ihm Bescheidenheit abzunehmen.

Ist aber vermutlich auch nicht der Sinn der Sache: Gottschalks neue Vorabend-Talkshow im Ersten startet am kommenden Montag, 23. Januar, um 19.20 Uhr im Ersten, und wenn der 61-Jährige mit einem zweistelligen Marktanteil kokettiert – derzeit liege er bei sechs Prozent – dann kann man natürlich auch vorab was für die Quote tun.

Meinungsstark solle die Show werden, da kann man im Interview auch schon mal von „angeschissen“, „meiner Fresse“ und „verarschen“ sprechen. Und kurz vor dem Umzug nach Berlin erklärt Gottschalk im kalifornischen Malibu , dass Christian Wulff zwar ein bisschen langweilig, aber nett sei und deshalb schon ganz gut geeignet als Bundespräsident. Dass er „KT“ zu Guttenberg möge und es nicht fertig bringe, den Stab über ihn zu brechen. Und das, was „Kollege Silberschneider“ in seinen Volksmusik-Sendungen mache wie Fernseh-Satire auf ihn wirke.

Gottschalk gibt sich drei Jahre - und nimmt weniger als vier Millionen

Was das ZDF bei der Suche nach seinem Nachfolger für das Samstagabendshow-Flaggschiff „Wetten, dass..?“ macht, hält Thomas Gottschalk offenbar für stümperhaft. Das sagt er allerdings nicht ganz so deutlich. Es sei wohl „nicht die beste Idee“ gewesen, Hape Kerkeling als Wunschkandidaten zu bezeichnen, bevor man seine Unterschrift hatte: „Jetzt sieht alles andere wie die zweitbeste Lösung aus.“

Ob der Vorabend-Talk an vier Tagen in der Woche für Gottschalk die beste Idee ist, soll sich rausstellen. Jedenfalls ist der 61-Jährige ist noch nicht bereit, die Bildschirme komplett anderen zu überlassen - „ich gebe mir drei Jahre“. Dass er für die Sendung kolportierte sechs Millionen Euro bekomme, streitet er allerdings ab – weniger als vier Millionen jährlich sollen es sein.

  • „Gottschalk Live“, ab Montag, 23. Januar, 19.20 Uhr, ARD