Essen. . „Das Großstadtrevier“ hat Grund zu feiern. Die Kult-Serie wird 25. Zur Feier des Tages hat das Erste den Fans ein Weihnachtsspecial als Doppelfolge spendiert. Dabei ist natürlich auch Kult-Wachtmeister Dirk Matthies, wie immer gespielt von Jan Fedder. Sehr friesisch herb.

Die Welt ist schlecht. Aber wenigstens einmal in der Woche, pünktlich am Montag um 18.50 Uhr, ist der Herr Wachtmeister zur Stelle. Hilft der Oma über die Straße und bringt den Ganoven auf den richtigen Weg. Die Oma bedankt sich dann mit selbstgebackenen Plätzchen. Der Ganove heißt Ede, und wenn er vom Herrn Wachtmeister erwischt wird, dreht er die spec­kige Schiebermütze verlegen in den Händen. Weil wir uns alle wünschen, dass die Welt so überschaubar wäre wie das „Großstadtrevier“, zählen wir den Herrn Wachtmeister und seine Kollegen nun schon seit 25 Jahren zu unseren Freunden. Ein Vierteljahrhundert kuscheliger Kiez, das muss gefeiert werden, sagt sich auch das Erste und beschenkt uns am 12. und 19. Dezember mit einem zweiteiligen Weihnachtsspecial.

Jan Fedder spielt im Großstadtrevier mit unterkühltem Charme

Im Mittelpunkt der Jubiläumsfolge steht natürlich Dirk Matthies, der Herr Wachtmeister aus dem Bilderbuch. Jan Fedder spielt ihn mit, sagen wir mal: unterkühltem Charme. Sehr friesisch-herb. Wie der Hamburger Michel, nur mit weniger Mienenspiel. Manchmal zieht Jan Fedder den Mundwinkel ein bisschen hoch, und wir wissen dann gleich: Achtung! Ein Witz! Und freuen uns drauf. Natürlich kann er viel mehr, der Jan Fedder, das stellt er ab und an beispielsweise in den Siegfried-Lenz-Verfilmungen unter Beweis, aber zum Kultbullen wird man mit solch aufdringlichem Geklimper auf der Schauspiel-Klaviatur natürlich nicht.

Wir lieben unseren Dirk Matthies so, wie er ist, ruft die Fan-Gemeinde, die erheblichen Einfluss hat. Unlängst kam es sogar zu einer Versetzung, weil man Dirk Matthies nicht als Chef in der Schreibstube, sondern wie früher als Herrn Wachtmeister auf der Straße sehen wollte.

Werden Figuren gar aus dramaturgischen Gründen ganz aus der Serie geschrieben, gibt es Aufstände im Internet, und kaum ein prominenter Schauspieler hat es sich nehmen lassen, einmal als Gast ins Revier zu kommen. In der Jubiläumsfolge kommt Horst Krause („Schultze gets the Blues“) zu Besuch. Krause spielt einen betrunkenen Weihnachtsmann.

Dirk Matthies ist diesmal Scrooge, der Weihnachtsmuffel aus der Dickens-Geschichte, nur mit weniger Mienenspiel. Weil unter der rauen Schale wie wir wissen ein weicher Kern ist, vertritt der Herr Wachtmeister den besoffenen Weihnachtsmann auf seiner Runde durch die Hamburger Stuben, bis er erkennt: Auf der Liste des Weihnachtsmannes stehen ausschließlich Orte, die mit meiner Jugend zu tun haben. Ein Zufall?

Die Kollegen des Großstadtreviers bringen einen jugendlichen Ganoven auf den rechten Weg

Die Kollegen auf dem Revier bringen derweil einen jugendlichen Ganoven auf den richtigen Weg, diesmal heißt er aber nicht Ede, und kümmern sich rührend um ein Waisenkind, das Opfer eines häuslichen Streits wurde. Die Oma backt keine Plätzchen, sondern bereitet saisonal bedingt ein fünfgängiges Festmenü für das Revier zu. Und wir wünschen uns zu Weihnachten ganz doll, dass die Welt ein wenig so wäre wie das Großstadtrevier.