Essen.. Wer eine echte Bäuerin werden will, der muss lernen, wie man einen Trecker wäscht. Doch bei der RTL-Sendung „Bauer sucht Frau“ strapazierten die Landwirte die Geduld ihrer Auserwählten bis auf das Äußerste. Da droht Zoff im ländlichen Idyll.

Lieber einsamer Bauer mit großem Herz? Von wegen! Eher Typ Macho mit festgefahrenen Klischee-Rollenbildern - In der letzten Folge der RTL-Kuppelshow „Bauer sucht Frau“ zeigte sich Landwirt Rolf von einer ganz neuen Seite und führte damit dazu, dass bei Gast Silvia die Alarmglocken klingelten.

Am ersten Arbeitstag der Hofwoche ging es für Silvia direkt zur Sache. Im renovierungsbedürftigen Badezimmer bot sie Rolf noch gerne ihre Hilfe an, wollte streichen, Fliesen verlegen und alles schön und neu gestalten. Eine Frau, die anpackt - Rolf ist begeistert und Silvia froh, dass der Landwirt für Veränderungen offen ist. Doch die ersten dunklen Wolken zogen dann bereits bei der ersten Aufgabe auf dem Hof am Himmel auf.

„Carwash“ bei Bauer sucht Frau - nur mit Trecker

Der Ackerbauer sagte an: Der Trecker soll gereinigt werden. Kein Problem für Silvia. Sie ist tough, nimmt den Hochdruckreiniger in die Hand und legt los. Doch ab diesem Moment setzte sich der Ackerbauer in die Nesseln. Statt zu helfen, kontrollierte und beobachtete er, zündete sich genüsslich eine Zigarette an und gab belehrende Anweisungen. Er genoss die Show á la „Carwash“. Nichts für den blonden Gast.

Als Rolf dann bei den Vorbereitungen für das gemeinsame Mittagessen partout nicht beim Kartoffelbraten helfen wollte und mit lahmen Ausreden wie „Kochen und Hausarbeit ist nicht mein Ding“ und „Ich bin für klare Rollen“ den Vogel abschoss, reichte es Silvia. „So ein Macho-Verhalten finde ich furchtbar!“ Klare Worte und eine erste Einsicht beim, doch laut RTL so „heiteren Ackerbauern“. „Wenn man lange alleine war, muss man sich erst wieder an sowas gewöhnen.“

Keine Zeit für Morgenmuffeleien

Während es also bei dem Trecker-Fan mit der Vorliebe für Aktkalender und seiner Silvia bereits kriselte, genossen so ziemlich alle anderen einsamen Bauern die ersten gemeinsamen Arbeiten auf dem Hof mit ihren Gästen.

Pferdewirt Philipp erfreute Zahntechniker Veit mit einem leckeren Frühstück, bevor es in den Stall zum kleinen Mini-Hausschwein Pumba ging. Beinahe rosa-rosa-rot und unheimlich idyllisch ging es bei dem ersten schwulen Paar zu. Als eigentliche Morgenmuffel, legten sie dank der Blicke des anderen diese Marotte gleich von vorne herein ab. Grinsen, Zwinkern und kleine Berührungen - bei Veit und Philipp flogen die Funken hin und her und sie finden sich „total toll“. Beim gemeinsamen Reitausflug durch die schöne grüne Landschaft des Sauerlandes küssten sich die beiden, um dann - dank der RTL-Musikredakteure - zur Musik von Winnetou und Indiana Jones über die Felder zu galoppieren. Schöner könnte man es nicht inszenieren.

Kerzen und Servietten beim gemütlichen Frühstück

Der „sanfte Schweinebauer Uwe“ überraschte Iris mit ebenfalls mit einem reichhaltigen Frühstück. Und wie es sich für einen Freund von Tiefkühl-Pizza gehört, gab es hier auch Tiefkühl-Brötchen. Für den Feinschliff an morgendlichen Tafel sorgte dann aber doch die Frau. Kerzen und Servietten mussten her und nach einem deutlichen Fingerzeig dachte Uwe dann auch fast von alleine an das Feuerzeug zum Anzünden des Lichtes.

Bei dem Schweinebauer und seinem Gast geht die Liebe anscheinend auf ganz besondere Weise durch den Magen. Die doch eher außergewöhnliche Speise „Brötchen mit Käse und Ketchup“ zum Frühstück mögen beide besonders gerne. Bei der Arbeit im Schweinestall war der Landwirt dann auch sehr zufrieden mit dem Einsatz seiner Auserwählten. Stroh verteilen, die kleinen Ferkel mit Farbe markieren - mal mit Herzchen als Botschaft-überbringendes Briefschwein, mal mit vielen Punkten als Marienschwein - und sogar das Einfangen eines entlaufenen Ferkels, war für Iris kein Problem.

Treckerfahrstunde mit dem „einsamen Niedersachsen Friedrich“

Von seiner gelegentlich dezent durchschimmernden witzigen Seite zeigte sich auch diesmal wieder „der einsame Niedersache Friedrich“. Inge stieg nach einer kurzen Einführung auf das motorisierte Rasenmäher-Gefährt und zeigte hier eher wenig durchschlagendes Fahr-, dafür umso größeres Komik-Talent. Schmunzelnd betrachtete der Landwirt die quirlige Inge, während die in waghalsigen, eher weniger präzise koordinierten Kurven über den Rasen bretterte und versuchte, sich auf dem Mini-Trecker zu halten. Am Ende zog der Niedersache Bilanz und gab Inge eine 50/50-Chance, das Rasenmähen noch zu lernen. Immerhin.

Weitaus geschickter stellte sich da Diana bei der ersten Traktor-Fahrstunde an. Der „schwäbische Pfundskerl Thomas“ erklärte und Diana fuhr. Als sich die Beiden dann abends auf dem Sofa ein - bis zum Rand gefülltes - Glas Rotwein gönnten, fühlte der Landwirt dann auch schon viele Schmetterlinge im Pfundskerlbauch umherschwirren.

Dass die Landwirte, nach bösen Gerüchten um im Skript vorgeschriebene Küsse und unechte Tränen jetzt vielleicht in Liebesdingen ein bisschen auf die Bremse treten, war noch nicht festzustellen. Fakt ist, die Bauern unterhalten und das, egal ob geskriptet oder nicht.