Die ARD feiert den 77. Geburtstag des Sängers und Entertainers Udo Jürgens am 30. September mit einer filmischen Hommage: Der Zweiteiler „Der Mann mit dem Fagott“ startet schon am Vorabend – und liefert mit Hauptdarsteller David Rott eine Entdeckung.
Das Fagott im Titel irritiert. Denn eigentlich kennt man Udo Jürgens nur am Klavier. Seit Jahrzehnten. Doch keine Angst: Bereits im Vorspann des opulenten Zweiteilers „Der Mann mit dem Fagott“, ARD, Donnerstag, Freitag, jeweils 20.15 Uhr, wird das Geheimnis um das Holzblasinstrument gelüftet. Pünktlich zum 77. Geburtstag des Musikers Udo Jürgens beschenkt die ARD den Künstler mit der Verfilmung seiner Familiensaga.
Die Geschichte der Bockelmanns, wie der Entertainer mit bürgerlichem Namen heißt, hatte Jürgens zusammen mit der Autorin Michaela Moritz verfasst und 2004 veröffentlicht. Ein Bestseller, natürlich, wie vieles, was der Mann anfasst. Auch der Film hat das Potenzial zum Zuschauermagneten. Geschichten aus der Geschichte, der Aufstieg einer Familie, deren Großvater 1891 auszog, um ausgerechnet in Russland sein Glück zu machen.
Eine wunderbare russische Melodie
Verantwortlich für die ungewöhnliche Auswanderungsgeschichte war, wie sollte es anders sein, der Mann mit dem Fagott (Dieter Schaad). Mit dieser wunderbaren russischen Melodie, die Opa Heinrich Bockelmann (Christian Berkel) auf dem Bremer Weihnachtsmarkt hört und die ihn wie ein „Zeichen“ traf. Er geht nach Moskau, macht Karriere, wird im Ersten Weltkrieg ins Arbeitslager gesperrt, kann nach Schweden fliehen.
Knapp elf Millionen Euro hat die Produktion gekostet, die das Filmteam an die Originalschauplätze in Moskau, Wien und Kärnten führt. Filmproduzentin Regina Ziegler hat für die Degeto die Produktion überwacht, und sicherlich dafür gesorgt, dass das Werk nicht zu sehr zu einer der Degeto-typischen „Schmonzetten aus einem dramaturgischen Einheitsbrei“ degradiert wurde. Ganz kann sie es aber nicht verhindern.
Doch er hat auch wunderbare Momente. Allein die außergewöhnlich intensive Art, wie der noch unbekannte Schauspieler David Rott den jungen Udo Jürgens spielt, ist eine Entdeckung. „Dass er mitspielt, ist eine Sternstunde“, lobt Udo Jürgens. „So war ich als junger Mensch, ich habe da keine Diskrepanz gesehen.“
Udo Jürgens wird 77
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Udo Jürgens in Oberhausen
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Apropos Udo Jürgens: Natürlich lebt der Film von seinen Liedern. Viele seiner zahlreichen Hits werden gespielt. Der Meister hat darüber hinaus die Filmmusik komponiert und tritt selbst auf. Er bildet sozusagen die Klammer für die Generationen übergreifende Geschichte, die zuweilen fröhlich zwischen Zeit und Raum hin- und herspringt. Jürgens fliegt nach Moskau, um nach Jahrzehnten der Abwesenheit ein Erinnerungsstück zurückzuholen – den Mann mit dem Fagott.
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