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Mit diesem Sieg hat wohl niemand gerechnet. Die elfte Staffel des RTL II-Formats Big Brother entschied Engelsflüsterer Rayo für sich – und ließ damit sogar die Favoritin Daggy auf Platz zwei hinter sich. Dritter wurde Leon.

Mit seinem Sieg setzte sich Rayo gegen Möchtegern-Sänger Cosimo, Showtänzer Leon, Frohnatur Benny und Tanztalent Daggy durch, die es alle ins Finale geschafft hatten. Betrachtet man die Sache allerdings etwas offener hatte die diesjährige Staffel sogar zwei Sieger: Rayo – und seinen Schutzengel. Mit dem zog er nämlich nach eigener Aussage ins Big Brother-Haus ein.

Angeeckt ist Rayo mit seinem Hang zum Spirituellen in der Big-Brother-WG des Öfteren. Der selbst ernannte Engelsflüsterer landete deshalb regelmäßig ganz weit oben auf der Nominierungsliste. Doch die Zuschauer fanden offensichtlich Gefallen an seiner offenen Art und der leicht verschrobenen Weltsicht und retten Rayo regelmäßig vor dem Auszug. Per Telefon- und Onlinevoting kürten sie ihn sogar zum Gewinner. „Du warst immer mit dabei“, nuschelte Rayo, kurz nach seinem Sieg, und meint damit seine göttliche Begleitung.

Die musste ihm nämlich ganze 135 Tage zur Seite stehen. Dank unerwartet hoher Zuschauerzahl blieben die Bewohner 35 Tage länger im „Container“ als in den vorherigen Staffeln. Neu war auch, dass jeder Bewohner ein Geheimnis mit ins Haus nahm, das die anderen aufdecken mussten, um sich das goldene Finalticket zu sichern. Unter den 15 Kandidaten, die um 125.000 Euro Preisgeld kämpften, fand sich auch das ein oder andere Gesicht mit TV-Vergangenheit.

Zu langes Warten auf den Sieger

Darunter DSDS-Wiederholungstäter Cosimo, der bereits von Dieter Bohlen Schelte für seine unterirdischen Sangesleistungen kassierte. Im Big-Brother-Haus avancierte der gescheiterte Sänger zum Philosophen und sorgte mit geistreichen Äußerungen á la „Ich hab gerade voll die Emotionen – und auch noch Gefühle“ für intellektuelle Schlaglichter.

Für ein wenig Pfeffer im Einheitsbrei der immer gleichen Konflikte und Diskussionen sorgte hingegen Lästermaul Valencia Vintage, ehemals Millionärssohn Florian Stöhr. Mit Diva-Allüren und unübertroffener Dreistigkeit brachte sie ordentlich Trubel in die WG und selbst Moderatorin Aleksandra Bechtel hin und wieder aus dem Konzept.

Die hatte allerdings am Finalabend mit ganz anderen Sorgen zu kämpfen. Als um Mitternacht immer noch nicht fest stand, welcher der fünf verbliebenen Kandidaten Sieger der diesjährigen Staffel werden sollte, kassierte die Moderatorin Buhrufe aus dem Publikum. Auch die Zuschauer mussten sich lang gedulden: Die Finalshow begann um 21.15 Uhr, Rayo wurde allerdings erst um 00.16 Uhr zum Gewinner erklärt. Dazwischen eine schier endlose Aneinanderreihung von Werbepausen. Der Spannungsbogen wurde deutlich überstrapaziert.

Quoten brachen ein

Rückblickend betrachtet bot die elfte Staffel von Big Brother inhaltlich kaum Neues. Das Grundkonzept wurde durch die Einführungen von „Secrets“, der Verlängerung der Laufzeit und dem Einzug zusätzlicher Bewohner im Laufe der Staffel geringfügig variiert. Chaotisch verliefen dieses Mal die Votings. Die Zuschauer hatten die Möglichkeit, bereits rausgeflogene Kandidaten wieder ins Haus zu wählen, was zu einem regen Bäumchen-wechsel-dich-Spiel unter den Bewohnern führte.

Der Optimismus der Produzenten, die die Staffel im Sommer um fünf Wochen verlängerten, zahlte sich nicht aus. War die Zuschauerquote zu Beginn noch erfolgversprechend, brach sie in den Verlängerungswochen weg. Gerade einmal 5, 3 Prozent erreichte das Format am Freitag vor der Finalshow. Zum Vergleich: In den ersten Wochen der elften Staffel erzielten die Machen einen Anteil von neun Prozent. Das ergibt im Schnitt die schlechteste Quote seit Staffel sechs.