Köln. . „H wie Hartwich“ – Moderator Daniel Hartwich startet am Freitag, 9. September, mit einer neuen Comedy-Show auf RTL.

Die Uhr zeigt fast Mittag. Was für Daniel Hartwich kein Grund ist, frisch und erholt auszusehen, auch wenn er gut 20 Kilo abgenommen hat. Freundlich ist er, spricht aber zwei Stufen langsamer als üblich. „Nicht meine Zeit“, sagt Hartwich, als er ins Foyer eines Kölner Hotels schlendert. Grundsätzlich, aber heute erst recht nicht. „Müde“ sei er, sagt der 33-Jährige. Weil er bis spät in der Nacht gearbeitet hat. In Wien. „Jurycasting für das RTL-Supertalent.“ Früh am Morgen erst hat ihn ein Flieger an den Rhein gebracht. Aber zum Ausruhen ist keine Zeit. Sofort geht es weiter mit den Aufzeichnungen für seine neue Personality-Show „H wie Hartwich“, die am Freitag bei RTL Premiere feiert. Doch Hartwich will nicht klagen. „Es läuft ja gut.“

Vor allem, wenn man bedenkt, wie schlecht es noch vor drei Jahren gelaufen ist. Da ist Hartwich erstmals aufgetaucht auf den Bildschirmen der Deutschen. Hat sich reingequasselt in die Wohnzimmer. Erst via Vox und DMax, dann bei RTL. Dort quatscht er sich fest. Obwohl noch weitgehend unbekannt, bekommt er eine eigene Show. „Das war ein mutiger Schritt vom Sender“, findet er rückblickend. In „Achtung Hartwich“ empfängt er 2008 jede Woche freitags um 23.15 Uhr einen Studiogast, blickt auf die vergangene Woche zurück und zeigt Einspielfilmchen, in denen er sich und sein Publikum auf die Schüppe nimmt. Die Kritiker sind gnädig, die Zuschauer gnadenlos. Die Quoten sind so schlecht, dass die Show nach 14 Folgen in der Versenkung verschwindet.

Hartwich aber darf bleiben. Was ihn selbst ein wenig wundert. „Ich hatte ja auch so meine Vorurteile in Bezug auf Privatsender.“ Bei RTL bestätigen sie sich nicht. Im Gegenteil: Ob Außenreporter beim Dschungelcamp oder „101 Wege aus der härtesten Show der Welt“, der Hesse moderiert weg, was anfällt. So wie er es beim Radio gelernt hat, für das er schon arbeitet, als er eigentlich noch Germanistik und Politik studieren soll. Mit großer Klappe und dem Hang zu Selbstversuchen.

Das macht er offenbar so gut, dass RTL ihm höhere Weihen erteilt. Soll heißen: Hartwich darf beim Supertalent und bei Let’s Dance in zwei der quotenstärksten Sendungen des deutschen Fernsehens als Co-Moderator zum Mikro greifen. Der „vorlaute Daniel“ ist er beim Casting, als den netten aber schlagfertigen „Herrn Hartwich“ lernen ihn die Zuschauer des Tanz-Wettbewerbs kennen. So populär wird er dadurch, dass der Sender ihm nun erneut eine Personality-Show anvertraut – wenn auch wieder freitags um 23.15 Uhr.

Bogen nicht überspannt

Filme wird er in „H wie Hartwich“ zeigen, in denen er sich und andere in die merkwürdigsten Situationen bringt. Dann stoppt die Übertragung und das Publikum im Studio muss raten, wie es weitergeht. Manch einer wird da falsch liegen. „Ich war selbst überrascht, wie lustig die Leute auf die absurdesten Ideen reagieren“, erinnert sich Hartwich.

Er hat aber den Bogen angeblich auch nicht überspannt. „Für mich war nichts peinlich.“ Das ist allerdings nicht unbedingt ein Maßstab. Und für die anderen? Hartwich überlegt kurz, bevor er den Kopf schüttelt. „Es gab jedenfalls keinen, der hinterher umziehen musste, weil er sich so blamiert hat.“