Hamburg. .

Ein Geburtstagsgeschenk für Udo Jürgens: Die ARD sendet einen Zweiteiler über die Familie von Udo Jürgens. Im Mittelpunkt stehe nicht die Karriere des Musikers, sondern die Erlebnisse seiner Familie. Gespielt wird Jürgens von David Rott.

Zu seinem diesjährigen 77. Geburtstag ehrt die ARD den Sänger, Komponisten und Entertainer Udo Jürgens mit der Ausstrahlung der Familiensaga „Der Mann mit dem Fagott“. Der rund 10,8 Millionen Euro teure Zweiteiler sei am 29. und 30. September um jeweils 20.15 Uhr im Ersten zu sehen, wie der Sender am Mittwoch in Hamburg mitteilte. Das Werk basiert auf dem gleichnamigen autobiografischen Roman von 2004, den Jürgens gemeinsam mit der Autorin Michaela Moritz verfasste.

In den Hauptrollen sind Christian Berkel, David Rott, Ulrich Noethen, Valerie Niehaus, Melika Foroutan und Herbert Knaup sowie Jürgens selbst zu sehen. Getreu dem 750-seitigen Roman erzählt der Zweiteiler über die Familie von Udo Jürgens, der am 30. September 1934 als Udo Jürgen Bockelmann geboren wurde. Allerdings steht nicht die Karriere des Künstlers im Vordergrund, sondern die Erlebnisse der Bockelmanns - ausgehend vom Großvater Heinrich (gespielt von Berkel).

Der junge Heinrich wird 1891 auf dem Bremer Weihnachtsmarkt von der russisch klingenden Musik eines Fagottspielers verzaubert und entschließt sich, nach Moskau auszuwandern. 20 Jahre später ist er Direktor einer einflussreichen Privatbank. Sein Glück ist perfekt, als ihm seine Frau Anna (Foroutan) eine Bronzestatue schenkt, die verblüffende Ähnlichkeit mit dem Fagottspieler aus Bremen hat.

Jürgens war sehr ergriffen

In der Folge wird die Familie Bockelmann vor mehrere Zerreißproben gestellt, durchlebt die zwei Weltkriege und erlebt den Aufstieg des jungen Udo zum Weltstar.

Von September bis Dezember 2010 wurde „Der Mann mit dem Fagott“ in Wien, Kärnten, Prag und in Nordrhein-Westfalen gedreht. Dabei hat die Verfilmung seiner Familiengeschichte große Emotionen bei Jürgens ausgelöst. Er sei bei den Dreharbeiten immer wieder so sehr von den authentischen Szenen ergriffen gewesen, dass dieses Gefühl bis heute anhalte, sagte er. So sei er nach langer Zeit wieder in das Schloss Ottmanach zurückgekehrt, in dem er aufgewachsen sei. Sein Vater hatte das Anwesen verkauft, als Udo 20 Jahre alt war.

Besonders beeindruckt zeigte sich Jürgens am Mittwoch zudem von David Rott, der ihn in dem Zweiteiler spielt: „Dass er mitspielt, ist eine Sternstunde“, sagte der 76-Jährige. Er habe sich selbst gesehen, wenn er Rott gesehen habe. „So war ich als junger Mann, ich habe da keine Diskrepanz mehr gesehen“, sagte Jürgens.

Für Rott selbst hatte die Rolle zwei Seiten. Nach der anfänglichen Freude über die Zusage sei die Angst gekommen: „Ich hatte schon ziemlich Manschetten und hab mir immer wieder gesagt: ‘David, den Vergleich kannst du nicht gewinnen’.“ Doch die Angst sei ihm schnell genommen worden, sagte Rott. Die Rolle sei eine große Ehre für ihn. (dapd)