Essen.. Frauen werden überall gesucht. Nicht nur von deutschen Bauern. In der neuen Doku-Soap auf Vox suchen jetzt Auswanderer nach der großen Liebe – die aber bitteschön aus der deutschen Heimat kommen soll. Moderiert wird „Auswanderer sucht Frau“ von Auslandsexpertin Daniela Katzenberger. Ihr Job ist es vor allem, scharfzüngige Kommentare zu den Teilnehmern abzugeben.
Es gibt Orte, an denen herrscht naturgemäß ein Mangel an Frauen. Zum Beispiel im Münsterland. Oder im Sauerland. Oder in Thailand. In Peking. Neuseeland. Da, wo Frauen knapp sind, versuchen einsame Junggesellen gerne, die zukünftige Mutter ihrer Kinder mit Hilfe einer TV-Sendung zu finden. Im Münsterland bietet Inka Bause mit „Bauer sucht Frau“ seit Jahren ein Patentrezept zum Verlieben. Für die exotischeren Orte ist jetzt Daniela Katzenberger zuständig. Jeden Dienstag, ab 21.15 Uhr, moderiert sie auf Vox „Auswanderer sucht Frau“.
Man nehme zwei erfolgreiche TV-Formate, eine schrille Blondine, sechs Männer mit Torschlusspanik und eine Prise Exotik – und man erhält die nächste Doku-Soap mit Unterhaltungsfaktor. Denn was auf dem Bauernhof klappt, kann in Südostasien nicht so schwer sein. Sechs Auswanderer haben bei Vox eine Frau fürs Leben bestellt. In der ersten Folge konnte man sehen, wie die Männer aus einem Stapel Briefe das schönste Foto – Pardon! – die sympathischste Bewerberin aussuchen. Ein Vorgehen, bei dem sicherlich auch Geschlechterforscher noch einiges lernen könnten.
Michael zum Beispiel kann einfach nicht genug bekommen von den ganzen schönen Frauen, die ihn da per Post anhimmeln. Und entscheiden kann er sich auch nicht. Also lädt der 45-jährige Hotelmanager gleich zwei Frauen zu sich auf die Philippinen ein. Anwärterin Nummer 1 heißt Anke und ist Künstlerin. Anke findet es gar nicht lustig, dass Michael noch eine Frau zu sich eingeladen hat. Schon während die beiden am Flughafen auf Konkurrentin Carmen warten, vergeht Anke fast vor Neid. „Das Bett muss ich aber nicht mit ihr teilen“, fragt sie misstrauisch. Natürlich nicht, versichert Michael ihr und grinst dabei wie das berühmt berüchtigte Honigkuchenpferd. Welche Gedanken hinter diesem Grinsen stecken, möchten aber wohl weder Anke noch Carmen ergründen. Tatsache ist, dass der heißbegehrte Junggeselle noch den ganzen Tag strahlt. Ob er noch lacht, wenn die eifersüchtige Anke anfängt, der schüchternen Carmen die Augen auszukratzen, lässt die erste Folge der Doku-Soap leider offen.
„Präzise“ Einschätzungen der Moderatorin
Natürlich hat auch Daniela Katzenberger eine Funktion in der Sendung. Zunächst füllt sie die Hängematte, in der sie moderiert, sehr dekorativ aus. Dann darf sich der Katzenberger-Fan aber noch über ein paar „präzise“ Einschätzungen der jeweiligen Geschehnisse freuen. Sie würde sich nicht „warmhalten lassen wie eine Ofenkartoffel“, ist etwa Danielas Meinung zu Michaels gemischtem Doppel. Und bei dem zweiten Pärchen, Investmentbanker Eberhard aus Peking und Salesmanagerin (englisch für „Verkäuferin“) Tanja aus Bayern, meint sie: „Bei denen frag' ich mich auch, wer wem den Stock aus’m Pöppes zieht!“ Sag’s treffend, sag’s wie die Katzenberger.
Eberhard lebt in Peking. Dort hat er ein Luxusappartement, eine Limousine mit Chauffeur und einen Doktortitel. Heißt: Er ist eine sehr attraktive Wahl für strebsame junge Verkäuferinnen, äh, Salesmanagerinnen aus Deutschland. Als Eberhard sich die Videos der Bewerberinnen ansieht, fühlt man sich jedoch eher an einen alternden Gigolo erinnert. Kaum wird die Kameralinse auf Tanja scharf gestellt, lässt Eberhard ein geschnurrtes „Ja, hallo!“ hören. Ob Tanja wohl ahnt, was wirklich hinter Eberhards korrekter Fassade steckt? Man wird sehen.
Auswanderer vermissen wohl deutsche Macken
Asiatische Frauen scheinen weder Michaels noch Eberhards Geschmack zu entsprechen. Deshalb lassen sie sich ihre Dates aus der Heimat einfliegen. Warum Florian aus Neuseeland eine Bestellung nach Deutschland schickt, ist aber nicht ganz so leicht zu verstehen. Als der 27-Jährige seine Julia vom Flughafen abholt und die beiden durch die neuseeländische Idylle brausen, kann sich wohl kein Zuschauer des Gedankens an gewisse deutsche Landstriche erwehren: Grüne Wiesen und Wälder, so weit das Auge reicht. Und auch die Menschen sehen dem gemeinen Ruhrpöttler verblüffend ähnlich. Dann bringt Julia Florian aber ein traditionelles Trinkspiel aus Hannover mit. Der freut sich über den Schnaps und die Flecken auf seinem weißen Teppich. Ein paar deutsche Macken, das ist es wohl, was die Auswanderer an den Frauen in ihrer Wahlheimat am meisten vermissen.