Hamburg. . Mehmet Kurtulus hört beim Hamburger „Tatort“ auf. Der NDR konnte den Mimen nicht umstimmen. Im Sommer werden noch zwei weitere Folgen mit dem verdeckten Ermittler Cenk Batu gedreht.

Er war einer der innovativsten „Tatort“-Fahnder der neueren Zeit. Doch das Publikum fremdelte mit dem verdeckten Ermittler Cenk Batu. Schauspieler Mehmet Kurtulus zog die Konsequenzen - und warf hin.

Der NDR hatte lange gezögert, die Personalie zu vermelden. Bereits im vorigen Herbst war der Nord-Sender von dem 38-jährigen gebürtigen Türken informiert worden.

Doch alle Überredungsversuche von NDR-Seite hatten nichts gefruchtet. Thomas Schreiber, Leiter des Programmbereichs Fiktion und Unterhaltung des NDR: „Schade - wir haben versucht, Mehmet Kurtulus davon zu überzeugen, über die ursprünglich geplante Vertragslänge hinaus mit uns den Hamburger „Tatort“ weiter zu entwickeln. Für sein Engagement als verdeckter Ermittler Cenk Batu danke ich ihm sehr herzlich und freue mich auf seine beiden kommenden ,Tatorte’.“ Diesen Schauspieler, so lautet Schreibers Botschaft, lässt er ungern ziehen.

Tatort "Leben gegen Leben"

Der aktuelle Hamburger Tatort
Der aktuelle Hamburger Tatort "Leben gegen Leben", zu sehen am Sonntag, 27. Februar, um 20:15 Uhr in der ARD, greift das Thema Organhandel auf. Foto: NDR © NDR/Georges Pauly
Der aktuelle Hamburger Tatort
Der aktuelle Hamburger Tatort "Leben gegen Leben", zu sehen am Sonntag, 27. Februar, um 20:15 Uhr in der ARD, greift das Thema Organhandel auf. Foto: NDR © NDR/Georges Pauly
Der aktuelle Hamburger Tatort
Der aktuelle Hamburger Tatort "Leben gegen Leben", zu sehen am Sonntag, 27. Februar, um 20:15 Uhr in der ARD, greift das Thema Organhandel auf. Foto: NDR © NDR/Georges Pauly
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Der aktuelle Hamburger Tatort "Leben gegen Leben", zu sehen am Sonntag, 27. Februar, um 20:15 Uhr in der ARD, greift das Thema Organhandel auf. Foto: NDR © NDR/Georges Pauly
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Der aktuelle Hamburger Tatort "Leben gegen Leben", zu sehen am Sonntag, 27. Februar, um 20:15 Uhr in der ARD, greift das Thema Organhandel auf. Foto: NDR © NDR/Georges Pauly
Der aktuelle Hamburger Tatort
Der aktuelle Hamburger Tatort "Leben gegen Leben", zu sehen am Sonntag, 27. Februar, um 20:15 Uhr in der ARD, greift das Thema Organhandel auf. Foto: NDR © NDR/Georges Pauly
Der aktuelle Hamburger Tatort
Der aktuelle Hamburger Tatort "Leben gegen Leben", zu sehen am Sonntag, 27. Februar, um 20:15 Uhr in der ARD, greift das Thema Organhandel auf. Foto: NDR © NDR/Georges Pauly
Der aktuelle Hamburger Tatort
Der aktuelle Hamburger Tatort "Leben gegen Leben", zu sehen am Sonntag, 27. Februar, um 20:15 Uhr in der ARD, greift das Thema Organhandel auf. Foto: NDR © NDR/Georges Pauly
Der aktuelle Hamburger Tatort
Der aktuelle Hamburger Tatort "Leben gegen Leben", zu sehen am Sonntag, 27. Februar, um 20:15 Uhr in der ARD, greift das Thema Organhandel auf. Foto: NDR © NDR/Georges Pauly
Der aktuelle Hamburger Tatort
Der aktuelle Hamburger Tatort "Leben gegen Leben", zu sehen am Sonntag, 27. Februar, um 20:15 Uhr in der ARD, greift das Thema Organhandel auf. Foto: NDR © NDR/Georges Pauly
Der aktuelle Hamburger Tatort
Der aktuelle Hamburger Tatort "Leben gegen Leben", zu sehen am Sonntag, 27. Februar, um 20:15 Uhr in der ARD, greift das Thema Organhandel auf. Foto: NDR © NDR/Georges Pauly
Der aktuelle Hamburger Tatort
Der aktuelle Hamburger Tatort "Leben gegen Leben", zu sehen am Sonntag, 27. Februar, um 20:15 Uhr in der ARD, greift das Thema Organhandel auf. Foto: NDR © NDR/Georges Pauly
Der aktuelle Hamburger Tatort
Der aktuelle Hamburger Tatort "Leben gegen Leben", zu sehen am Sonntag, 27. Februar, um 20:15 Uhr in der ARD, greift das Thema Organhandel auf. Foto: NDR © NDR/Georges Pauly
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Der aktuelle Hamburger Tatort "Leben gegen Leben", zu sehen am Sonntag, 27. Februar, um 20:15 Uhr in der ARD, greift das Thema Organhandel auf. Foto: NDR © NDR/Georges Pauly
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Der aktuelle Hamburger Tatort "Leben gegen Leben", zu sehen am Sonntag, 27. Februar, um 20:15 Uhr in der ARD, greift das Thema Organhandel auf. Foto: NDR © NDR/Georges Pauly
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Figur mit prallem Leben gefüllt

Der Partner seiner Kollegin Désirée Nosbusch wird seinen Vertrag erfüllen. Zwei Mal steht Kurtulus noch als Cenk Batu vor der Kamera. Die Folgen fünf und sechs sollen nach Angaben des NDR in diesem Sommer gedreht werden.

Die Figur des verdeckten Ermittlers geht auf das Konto der ehemaligen NDR-Fernsehfilmchefin Doris Heintze, die den Sender nach einer Drehbuchaffäre im Unfrieden verließ. Sie war eine ihrer besseren Ideen, zumal die Figur von Kurtulus mit prallem Leben gefüllt wurde. Im Gegensatz zu den oft behäbigen deutschen Fernsehfahndern wirkte Kurtulus auch über seine körperliche Präsenz. Kurtulus trat seinen Dienst als Nachfolger des zuletzt lustlos agierenden Robert Atzorn alias Jan Castorff auf dem Bildschirm im Jahr 2008 an. Die Auftakt-Folge „Auf der Sonnenseite“ wurde gar mit einem Grimme-Preis bedacht - für Kurtulus war es die Trophäe des Marler Institutes.

Figur irritierte das Publikum

Dennoch lag auf den Batu-Krimis ein Schatten. Die Figur irritierte das Publikum. Grund: Ein Undercover-Fahnder verlangt nach ständiger Veränderung, auch im Aussehen. Und damit mussten sich die Zuschauer immer wieder an eine neue Optik der Hauptfigur gewöhnen.

Das Fernsehvolk strafte Kurtulus mit vergleichsweise schwachen Quoten ab. Die jüngste Kurtulus-Episode vom vorigen Sonntag, „Leben gegen Leben“, verfolgten lediglich 6,83 Millionen Menschen. Das entsprach einem Marktanteil von 17,9 Prozent. Das wäre für andere TV-Produktion ein toller Erfolg, weil beides - Zuschauerzahl und Marktanteil - weit über dem Schnitt der ARD lagen. Gleichwohl erreichen andere „Tatorte“ ein Publikum von rund neun Millionen - allen voran das Münsteraner Ermittler-Team Axel Prahl und Jan Josef Liefers.

Heinze-Nachfolger Christian Granderath entwickelt derweil mit mehreren Produktionsfirmen neue Konzepte für einen Hamburger „Tatort“. Ein Nachfolger von Cenk Batu steht allerdings noch nicht fest.

Tatort-Kommissare im Schatten von Schimanski

Der
Der "Tatort" ist die meistgesehene Krimireihe im deutschen Fernsehen - und welche Ermittler fallen einem sofort ein? Horst Schimanski oder Heinz Haferkamp, Max Ballauf oder Lena Odenthal. In weit über 700 Folgen gab es aber auch TV-Polizisten, die kaum in Erinnerung geblieben sind, zum Beispiel diese hier: © ARD/WDR
Nein, der Mann links ist nicht 'Ekel Alfred' - aber der rechts heißt Diether Krebs. Der gebürtige Essener war 1979 als Hauptkommissar Nagel für den NDR im Einsatz - genau einmal. Bekannter war Krebs als Komödiant in
Nein, der Mann links ist nicht 'Ekel Alfred' - aber der rechts heißt Diether Krebs. Der gebürtige Essener war 1979 als Hauptkommissar Nagel für den NDR im Einsatz - genau einmal. Bekannter war Krebs als Komödiant in "Sketchup" oder Ermittler in der ZDF-Reihe "Soko 5113". © SWR/NDR/Tele Press
Volker Brandt: Er ist die deutsche Stimme von Michael Douglas und hat den US-Star beispielsweise in der Serie
Volker Brandt: Er ist die deutsche Stimme von Michael Douglas und hat den US-Star beispielsweise in der Serie "Die Straßen von San Francisco" synchronisiert. Reichlich Krimi-Erfahrung hat Brandt also - aber nicht als "Tatort"-Kommissar. Immerhin 6 Fälle hat er als Kommissar Walther für den SFB gelöst.
Klaus Löwitsch: Man glaubt es nicht, aber der Mann hatte mal Tänzer gelernt. Später war er im deutschen TV meist Detektiv oder der Bösewicht vom Dienst. Der 2002 gestorbene Schauspieler ist zudem der einzige
Klaus Löwitsch: Man glaubt es nicht, aber der Mann hatte mal Tänzer gelernt. Später war er im deutschen TV meist Detektiv oder der Bösewicht vom Dienst. Der 2002 gestorbene Schauspieler ist zudem der einzige "Tatort"-Ermittler der in der Serie zwei Ermittler verkörpert hatte: Einen Fall als Polizeihauptmeister Reinhold Dietze, den anderen als Kommissar Werner Rolfs. © imago stock&people
Jörg Hube: Einen Fall löste er als Kommissar Enders, für den WDR - 1980 war das. Seine letzte TV-Rolle war ebenfalls ein Ermittler: 2009 trat er als Hauptkommissar Papen in der ARD-Reihe
Jörg Hube: Einen Fall löste er als Kommissar Enders, für den WDR - 1980 war das. Seine letzte TV-Rolle war ebenfalls ein Ermittler: 2009 trat er als Hauptkommissar Papen in der ARD-Reihe "Polizeiruf 110" auf. Zu Teil zwei kam es nicht mehr. Hube starb am 19. Juni 2009 an Krebs. Das Foto zeigt ihn in einer Nebenrolle mit den Münchner Tatort-Ermittlern Batic und Leitmayr. © BR/TV60/Julia von Vietinghoff br
In der DDR war er ein Star, dank seiner Hauptrolle im DEFA-Kultfilm
In der DDR war er ein Star, dank seiner Hauptrolle im DEFA-Kultfilm "Die Legende von Paul und Paula". Als Tatort-Kommissar war Winfried Glatzeder nicht annähernd soviel Erfolg vergönnt. Die zwölf Folgen für den SFB als Hauptkommissar Roiter sind aus dem kollektiven Krimifan-Gedächtnis zu Recht gelöscht. © imago stock&people
Er stammte vom Niederrhein und ist einer der Tatort-Kommissars-Pioniere. 1971 und 1972 trat Paul Esser als Kommissar Kasulke in der Serie auf, für zwei Folgen. Esser (rechts im Bild in einer Pippi-Langstrumpf-Verfilmung von 1968) war später Theaterdirektor in Berlin. Als Bühnenschauspieler gehörte er einst in Düsseldorf zum Theaterensemble von Gustaf Gründgens.
Er stammte vom Niederrhein und ist einer der Tatort-Kommissars-Pioniere. 1971 und 1972 trat Paul Esser als Kommissar Kasulke in der Serie auf, für zwei Folgen. Esser (rechts im Bild in einer Pippi-Langstrumpf-Verfilmung von 1968) war später Theaterdirektor in Berlin. Als Bühnenschauspieler gehörte er einst in Düsseldorf zum Theaterensemble von Gustaf Gründgens. © imago stock&people
Wer in den 1970er-Jahren groß geworden ist, kennt ihn als Briefträger aus der Kinderreihe
Wer in den 1970er-Jahren groß geworden ist, kennt ihn als Briefträger aus der Kinderreihe "Neues aus Uhlenbusch": Hans Peter Korff war aber auch mal TV-Kommissar im Tatort. Sein Kommissar Behnke trat 1978 und 1979 für zwei Folgen auf. © imago stock&people
Sein Gesicht kennt man meist aus Nebenrollen, etwa in
Sein Gesicht kennt man meist aus Nebenrollen, etwa in "Derrick", "Der Alte" oder "Ein Fall für Zwei": Das Engagement als Tatort-Ermittler war für Volkert Kraeft letztlich auch nur eine Nebenrolle. Er ermittelte als Hauptkommissar Sander in genau einem Fall.
Klaus Höhne war in Zeiten aktiv, als der Tatort noch nicht Kult war, sondern einfach eine Krimi-Serie, die zudem nicht jeden Sonntag zu sehen war. Höhne trat 1971 bis 1980 als Kommissar Konrad für den Hessischen Rundfunk an. Nach heutigem Stand hätte er in diesem Zeitraum wohl an die 30 Filme gedreht. Damals blieb es bei acht Folgen.
Klaus Höhne war in Zeiten aktiv, als der Tatort noch nicht Kult war, sondern einfach eine Krimi-Serie, die zudem nicht jeden Sonntag zu sehen war. Höhne trat 1971 bis 1980 als Kommissar Konrad für den Hessischen Rundfunk an. Nach heutigem Stand hätte er in diesem Zeitraum wohl an die 30 Filme gedreht. Damals blieb es bei acht Folgen.
Man kannte ihn aus den Edgar-Wallace-Verfilmungen, die in den 1960ern in Deutschland als
Man kannte ihn aus den Edgar-Wallace-Verfilmungen, die in den 1960ern in Deutschland als "Straßenfeger" TV-Geschichte schrieben. In den 80ern war Heinz Drache (im Bild links) dann nochmal zurück auf dem Bildschirm. Als ergrauter Hauptkommissar Bülow in Berlin. Für sechs Folgen. © imago stock&people
Erik Schumann (hier auf einem Set-Foto von 1959 mit Sonja Ziemann): Wieder einer, der großen Kino-Stars wie etwa Jack Nicholson eine deutsche Stimme gab - als Kommissar Greve war ihm allerdings nur ein Fall vergönnt. 1981:
Erik Schumann (hier auf einem Set-Foto von 1959 mit Sonja Ziemann): Wieder einer, der großen Kino-Stars wie etwa Jack Nicholson eine deutsche Stimme gab - als Kommissar Greve war ihm allerdings nur ein Fall vergönnt. 1981: "Das Zittern der Tenöre". © imago stock&people
Wer sagt da
Wer sagt da "kenn ich!"? Klar, TV-Fans kennen Knut Hinz (links, neben Joachim Luger) als Hajo Scholz aus der "Lindenstraße". Hinz' Zeit als Tatort-Kriminalist ist auch schon etwas her. Zwischen 1974 und 1977 trat er zweimal als Kommissar Heinz Brammer auf. © imago stock&people
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